Wie lange muss der Stromversorger das Stromabstellen wegen Arbeiten ankündigen?
Mitte/Ende Dezember kam ich Mittwochabend nach Hause und stellte fest, dass mein TV plötzlich keinen Mucks mehr macht, obwohl er zuvor immer einwandfrei gelaufen ist.
Von meinen Nachbarn habe ich dann erfahren, dass genau an diesem Mittwoch zwischen 9 und 11 Uhr der Strom abgestellt wurde, und es dafür am Vortag (Dienstag) einen Aushang an der Haustür gab, dass wegen Strom ab-/ und wieder anstellen deswegen alle elektronischen Geräte ausgesteckt werden sollen. Bei einem Nachbar gingen danach Mikrowelle und Radio nicht mehr und mussten neu eingestellt werden. Und bei meinem TV kann es laut Aussage eines Kollegen der sich damit auskennt zu einer Überspannung gekommen sein und deswegen geht er jetzt nicht mehr.
Da ich Dienstag tagsüber arbeiten und über Nacht nicht zuhause war, hatte ich keine Möglichkeit meine Geräte auszustecken. Hätte ich die Ankündigung früher gehabt, wäre das möglich gewesen.
Daher meine Frage: gibt es eine Frist für solche Vorankündigungen?
Ich wollte den Stromversorger zumindest für die Diagnose was mit dem TV ist haftbar machen, aber die reden sich raus, dass ja am Vortag eine Ankündigung an der Tür hing.
4 Antworten
Stromversorger haben wenig Interesse daran, Strom aus "Spaß" abzustellen oder um Dich zu ärgern.
Es gibt diverse Gründe, weswegen ein Stromanbieter kurzfristig dazu gezwungen ist, den Strom abzustellen.
Man kann von ihm nicht verlangen, dass er z.B. eine defekte Leitung repariert und die Mitarbeiter das Risiko haben, gegrillt zu werden. Ebenso wenig kann man feste Fristen verlangen, wenn es technische Notwendigkeiten gibt. Wenn ich Stromanbieter wäre, könnte ich das immer belegen. Viele Kunden möchten auch nicht, dass statt einem kurzfristigen Ausfall von vier Stunden ein paar Tage später ein Transformatorhäuschen abraucht und sie dann mehrere Tage ohne Strom sind.
Es gab bereits Urteile, dass Stromanbieter wegen Überspannung haften müssen (BGH, Urteil v. 26.05.2004, Az.: VIII ZR 311/03). Allerdings floss da aufgrund einer Fehlschaltung 400 Volt statt 230 Volt auf Dauer.
Dagegen steht ein Urteil bei defekter Nullleitung des OLG Hamm (Beschluss v. 8.5.2013, 11 U 145/12), wo ein privater Kunde kein Schadensersatz bekommen hat, weil er keine Überspannungsschutzmaßnahmen getroffen hat (z.B durch eine entsprechende Steckdosenleiste) und der Schaden für den Netzanbieter nicht vorhersehbar war.
Dazu kommt noch das Problem der Beweisbarkeit. Neu einzustellende Geräte sind nach Netzausfall normal. Wenn Dein Fernseher als Einziger kaputt gegangen ist, besteht auch die Möglichkeit, dass er zufällig an diesem Tag einen Defekt bekommen hat, der zwar von dem Stromausfall ausgelöst, aber nicht verursacht wurde - es hätte auch bei einem normalen Ausfall passieren können. Wenn gleich mehrere Geräte kaputt gegangen sind, stehen die Chancen besser.
Da eine Klage wenig Erfolgsaussichten bietet, würde ich beim Stromanbieter nachfragen.
Bei welchem Knopf geht nichts mehr? Beim Aus/Ein-Knopf am Fernsehgerät oder bei Aus/Ein-Knopf an der Fernbedienung?
Der Stromversorger kann, darf und schaltet ab, wie es die Situation erfordet.
Bei Gefahr im Verzug kann der Netzbetreiber u.U. unverzüglich, sprich sofort ohne weitere Verzögerung das Stromnetz abschalten.
Die normale Abschaltung richtet sich nach der Dringlichkeit der Arbeiten am Stromnetz. Wenn z.B. bei Arbeiten in der Nachbarschaft ein Bagger ein Kabel verletzt hat, dann kann je nach Beschädigung entschieden werden, ob sofort oder zum Beispiel am nächsten Tag der Schaden behoben wird.
Weiß nicht ob dir das Helfen wird ließ mal diesen Artikel
http://deutschesmietrecht.de/mietvertrag/modernisierung/370-die-handwerker-kommen-was-sind-meine-rechte-und-pflichten-als-mieter.html
Mir ist was von drei Tagen bekannt,kann jetzt aber auf nichts verweisen.
Frage doch mal beim Ordnungsamt.
Wollte bei der Verbraucherzentrale fragen aber die wollen für eine Antwort direkt mal 20 Euro...
Eine Frechheit,darüber sollte die mal einen Bericht machen.
Danke schonmal!
Das Problem ist, dass der TV beim Drücken des Knopfs keinen Mucks mehr macht. Wenn ich ihn aus und wieder einstecke leuchtet kurz das Licht und dann ist weiterhin alles tot, d.h. bis zum "neu einstellen" komme ich als Laie leider gar nicht. Insofern stellt sich für mich die Frage, lohnt sich ein Nachsehen/Reparatur, weil das heutzutage ja fast so teuer ist wie ein neues Gerät. Ich hatte ja gehofft, dass der Stromversorger zumindest das Nachsehen lassen übernimmt, ein Profi könnte vielleicht sagen was kaputt ist und ob es am Strom ab und anstellen gelegen haben kann oder eher nicht. Wobei das schon ein sehr seltsamer Zufall sein müsste.
Leider habe ich ja den Aushang nicht gelesen, was drauf stand. Meine Nachbarn konnten sich an keinen Grund erinnern, meinten es klang aber nicht unbedingt nach einem Notfall...