Wie kann ich Tippgeberprovision als Minijobber richitg versteuern?

kreuzundquerxxx  06.04.2021, 16:44

deutschland?

RMMk1999 
Beitragsersteller
 07.04.2021, 15:22

Ja

3 Antworten

Sind Tippgeber nicht Versicherungsvermittler, benötigen sie keine Gewerbeerlaubnis nach § 34d GewO. Ggf. müssen sie aber nach § 14 GewO ein Gewerbe anzeigen (Gewerbeanmeldung). Das hängt davon ab, ob Tippgeber eine Gewinnerzielungsabsicht haben (BGH, Urteil vom 18.09.2013, Az. I ZR 183/12, Abruf-Nr. 133150) sowie in welchem Umfang sie tätig bzw. wie hoch die Provisionseinnahmen sind.

Welche Tippgeber sind umsatzsteuerbefreit, welche umsatzsteuerpflichtig?
Versicherungsvertreter kooperieren gelegentlich mit Tippgebern bzw. betätigen sich neben der Vermittlung von Versicherungsverträgen selbst als Tippgeber. So vermitteln sie Kundenkontakte an Vermittlerkollegen, die in manchen Versicherungssparten spezialisierter sind als sie selbst, oder stellen Kundenkontakte über einen Link auf ihrer Homepage an einen Versicherer her. Damit stellen sich folgene Fragen: Wie ist die jeweilige Kontaktvermittlung umsatzsteuerlich zu werten? Wie ist es, wenn der Tippgeber kein Versicherungsvermittler ist? WVV beantwortet die Fragen.
Grundsätzliches zum Tippgeber
Die Tätigkeit eines „Tippgebers“ ist darauf beschränkt, Möglichkeiten zum Abschluss von Versicherungsverträgen namhaft zu machen oder Kontakte zwischen einem potenziellen Versicherungsnehmer (VN) und einem Versicherungsvermittler oder Versicherer herzustellen. Dies stellt keine Vermittlung im Sinne des § 34d GewO dar (GDV: IDD-FAQs ‒ Nr. 1, Stand: 26.01.2018; BaFin-Rundschreiben 11/2018, Rz. 66). Denn sie zielt als vorbereitende Handlung nicht auf eine konkrete Willenserklärung des Interessenten zum Abschluss eines Vertrags ab, der Gegenstand der Vermittlung ist ( Bundestagsdrucksache 16/1935, 17).
Das bedeutet im Umkehrschluss: Eine reine Tippgebertätigkeit liegt nicht (mehr) vor, wenn ein Tippgeber über ein Versicherungsprodukt berät oder bei der Ausfüllung eines Antrags für ein bestimmtes Versicherungsprodukt hilft (Prölss/Martin, VVG, 30. Aufl., München 2018, § 34d GewO , Rz. 8).
  Tippgeber kann jedermann sein, also ein Versicherungsvermittler genauso wie ein Nicht-Versicherungsvermittler. Gewerberechtlich bedeutet das:
  • Versicherungsvermittler sind nach § 34d GewO stets Gewerbetreibende. Agieren sie als Tippgeber, ist keine gesonderte Gewerbeanmeldung mit Blick auf ihre evtl. Tippgebertätigkeit notwendig.
 Sind Tippgeber nicht Versicherungsvermittler, benötigen sie keine Gewerbeerlaubnis nach § 34d GewO . Ggf. müssen sie aber nach § 14 GewO ein Gewerbe anzeigen (Gewerbeanmeldung). Das hängt davon ab, ob Tippgeber eine Gewinnerzielungsabsicht haben ( BGH, Urteil vom 18.09.2013, Az. I ZR 183/12, Abruf-Nr. 133150) sowie in welchem Umfang sie tätig bzw. wie hoch die Provisionseinnahmen sind. Richtschnur für die Gewerbeanmeldung ist, ob die gewerberechtliche Bagatellgrenze überschritten wird. Diese dürfte überschritten sein bei mehr als sechs Versicherungen (hier: Kontaktvermittlungen) und/oder [Gesamt-]Provisionseinnahmen von über 1.000 Euro pro Jahr (Schönleiter, GewArch 2007, 267; Prölss/Martin, VVG, 30. Aufl., § 34d GewO, Rz. 11). Tippgeber, die die gewerberechtliche Bagatellgrenze nicht überschreiten, müssen kein Gewerbe anmelden.
  Wichtig | VN, versicherten Personen oder Bezugsberechtigten darf bei einer „Tippgeberschaft“ in Bezug auf sich selbst grundsätzlich keine (Tippgeber-)Provision gewährt werden. Dies verstieße gegen das Sondervergütungs- und Provisionsabgabeverbot (§§ 48b VAG, 34d Abs. 1 S. 4 und 5 GewO; vgl. auch BaFin-Rundschreiben 11/2018, Rz. 67).

Näheres in dem Link hier: https://www.iww.de/wvv/steuergestaltung/tippgeberumsatzsteuer-welche-tippgeber-sind-umsatzsteuerbefreit-welche-umsatzsteuerpflichtig-f116768

Gruß einer Versich.maklerin

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Außerdem würde meine Chefin im selben Fall auch ihre (Umsatzsteuer von 45%) von den 8000€ abziehen.

Umsatzsteuer 45 % ? wo gibt es die?

RMMk1999 
Beitragsersteller
 06.04.2021, 18:46

ich Weiß nicht genau ob das Umsatzsteuer ist. Sie zahlt jedenfalls 45% steuern bei ihrer Maklerprovison

ErsterSchnee  07.04.2021, 15:25
@RMMk1999

Und die stellt sie dir in Rechnung?

frodobeutlin100  07.04.2021, 15:31
@ErsterSchnee

da geht einides durcheinader

45 % ist wohl der ESt-Satz der "Schwiegermutter" .... Arbeitgeberin ....