Wie ist das Arbeitsleben auf der Baustelle früher gewesen?
Guten Abend,
ich Frage mich schon lange, wie es vor ca. 80 Jahren auf dem Bau so gewesen ist.
Heute gibt es ja für fast alle Tätigkeiten die entsprechenden Maschinen und Werkzeuge aber wie war das früher?
Wie war das mit der Arbeitszeit?
Danke.
3 Antworten
Hallo Wienerschnitzel,
ich kann Dir von meinem Vater erzählen, der war Maurer, die Arbeit war schwer, auch wenn es schon Maschinen gab, doch die waren meist nur zum mischen von Mörtel und Beton!
Kräne gab es keine und ein Lastenaufzug war schon der pure Luxus! Der Mörtel wurde vom Helfer mit sogenannten "Vögel" auf der Schulter zum Maurer gebracht, ebenso die Steine mit einer Kraxe
nach oben gebracht und der Beton für Decken, bzw. Wände wurden mit Schubkarren transportiert!
Alles in allem, ein schwerer Beruf, doch die Kameradschaft war besser wie heute!
Vielleicht hilft Dir diese Liste auch besser zu verstehen, dass der "Hungerlohn" nicht gerade große Sprünge zu ließ!
Norina
Auch vor 80 Jahren gab es schon viel Maschinen. Die heutigen sind halt größer, schneller und besser.
Früher gab es dann halt 20 Mann auf der Baustelle, heute nur noch die Hälfte.
Naja, den ersten Kran gab es schon bei den Römern. Den ersten Turmkran gab es ab 1910.
statt 80 , nach WK II . Alles wurde in Handarbeit verrichtet , zunächst haben die Helfer das große Loch gebuddelt und den Boden mit der Karre heraus gefahren . Dann mit Schaufeln Kies und Zement mit Wasser vermischt und als Beton zur Grundplatte gestampft . Vor 7.00 h mußten die Steine und Speis /Mörtel bereit sein für die Maurer . So ging das dann bis zum Obergeschoss . Dann wuchteten die Zimmerer den Dachstuhl , Balken für Balken , mit der Verlattung darauf . Während die Dachdecker die Ziegel auflegten , die von den Helfern über die Hühnerleiter hochgetragen wurden , bekann innen die Installation der Wasser und Gas Versorgung und die Verlegung und Installation der Elektrik . Löcher wurden ausgestemmt , mit Hammer und Meißel !Dann kam die Haustür und die grundierten Fenster zum Einbau .
Vom Maurer / Putzer / Stukkateur wurde dann alles 15-20 mm glatt gemacht .
Gearbeitet wurde etwa 48 Stunden . Mo - Sa ! Im Sommer mehr , als Zeitreserve für den Winter !
Erste Maschinen gab es nur in den Großstädten bei Großbaustellen .
Genau so war es, darum sind bei vielen Häuser Parterre schon als Hochparterre mit 5-6 Stufen gebaut, damit der Keller nicht so Tief ausgegraben werden musste, wobei der Aushub, so es sich um Kies handelt gleich wieder zum Betonieren verwendet wurde!
Da fragte auch keiner nach einer Siebkurve oder Betongüte!
Und die Häuser stehen fast alle noch.
Ein Kran war aber schon eine Seltenheit vor allem bei 1 und 2 geschoßigen Bauten