Fahrten zur Baustelle schon Arbeitszeit
Hallo! Eine Frage an alle die sich im Baugewerbe auskennen.
Es heißt ja eigentlich, die Arbeitszeit beginnt an der Baustelle und nicht mit der Fahrt dorthin.
Ich habe einen guten Bekannten, der sehr oft früh halb sechs geholt wird (mit dem Firmenauto werden gleich alle eingesammelt) und die dann über eine Stunde auf Baustelle fahren, dort dann ihr 8h (glaube sogar mehr) arbeiten und dann wieder lange heim fahren.
Die letzte Woche war er immer 12 -13 h unterwegs.
Ist das rechtens, dass diese lange Fahrzeit von mehr als 2h pro Tag nicht anerkannt wird? Es gibt ja auch andere in der Firma die meist auf Baustellen in der Umgebung sind und nur max 30 min fahren.
5 Antworten
Sobald man im Firmenauto sitzt, ist es doch eigentlich keine Freizeit mehr, oder ? Die Arbeit beginnt ja üblicherweise im Betrieb. Und die Fahrt dorthin zählt nicht zur Arbeitszeit. Fährt man nicht erst zur Firma, sondern direkt zur Baustelle, dann könnte (!) es durchaus anders zu sehen sein. Für denjenigen, der fährt, ist es auf jeden Fall Arbeitszeit.
Die genaue Sachlage ist aber recht schwierig. Eigentlich ist nur die Fahrt vom Betrieb zur Baustelle anzurechnen, nicht aber die Fahrt von zuhause. Je nachdem wie weit die Baustelle aber entfernt ist, könnte da ja der komplette Tag mit Arbeitszeit und Fahrzeit draufgehen. Daher heißt es. "Ausnahmsweise kann diese Dienstleistung allerdings als Arbeitszeit angesehen werden, wenn der Arbeitnehmer aufgrund dieser Verpflichtung einen erheblichen Mehraufwand an Zeit einbringen muss, da er erhebliche Umwege fahren muss."
Dies und mehr findet man z.B. hier:
http://www.kh-giessen.de/archiv-newsletter-templ/september-2010/wegezeit.html
Meiner Meinung nach ist der Weg zur Firmenzentrale Sache des AN. Weg von Firmenzentrale zur Baustelle Sache des AG und somit Arbeitszeit. Ich würde das als Ansatzpunkt nehmen.
Doch, das kann gut sein. Im Außendienstbereich (oder auch Baugewerbe) ist das oft so. Im Grunde ist es Verhandlungssache - wird auch manchmal mit ner Anfahrtspauschale vergütet. Da du in einem Kommentar nen Büro-Job angeführt hast; bei Zeitarbeitsfirmen ist es ebenso: egal, wie lange die Anfahrt ist, die Zeit wird gezählt, in der du im Büro sitzt und arbeitest. Da du per Steuer ja die Fahrtkosten anführen kannst, wird die Zeit durchaus vergütet - halt nur von anderer Stelle. Fahrt zur Arbeit kann übrigens jeder bei der Steuer geltend machen; die, die weiter weg arbeiten, bekommen halt mehr.....
Die Fahrtzeit gehört definitiv zur Arbeitszeit, deswegen sollte man ganz weit weg wohnen, damit man weniger Zeit auf der Arbeit selbst verbringen muss.
Ironie off
Ironie ist was Schönes, rechtliche Grundlagen wären hier aber besser.
Du hast eindeutig den Sinn nicht verstanden. Wenn man im Büro sitzt hat man jeden Tag das gleiche Ziel zur Arbeit. Auf em Bau aber nicht. Da kann der Chef schnell sagen, dass du morgen dort oder dort hin musst und das kann überall sein.
Ich weiß nicht warum man hier Fragen stellen kann und ständig dumme Antworten bekommt. dann schenk es dir.
Das ist ein Thema was keiner so richtig beantworten kann.
Und es interessiert micht halt. Denn warum sollen die Leute, die körperlich schwer arbeiten so angearscht sein? Das ist doch ungerecht.
Nein, die Fahrt ist keine Arbeitszeit! Das ist persönliches Pech, wenn der Arbeitsplatz so weit entfernt ist!
Wenn ich mir nun einen Job 100 km von zu Hause suche, dann ist die Anfahrt doch auch keine Arbeitszeit! Oder
"Wenn ich mir nun einen Job 100 km von zu Hause suche..."
Die Baustelle sucht man sich aber nicht aus.
Ja das ist ja richtig. Aber wenn ich mir nen Job suche, kann ich das ja selbst beeinflussen aber in dem Gewerbe ja nicht. Deshalb leuchtet mir das nicht ein.