(Wie) hängen Drehmoment und Beschleunigung zusammen?

9 Antworten

In der Theorie bei gleichem Motor und Fahrzeug solltest du eine bessere Beschleunigung erreichen. Das höhere Drehmoment vom Motor wird bei einem Schaltwagen bis an die Räder weitergegeben - Energie verschwindet nicht einfach. Das Prinzip wird sogar von verschiedenen Autoherstellern ab Werk genutzt. So leistet dann ein Motor z.B. 30Nm mehr für z.B. 20Sek um einen schnelleren Überholvorgang zu ermöglichen.
ABER es gibt auch einiges zu beachten. So könnte z.B. die Kupplung rutschen und so den Drehmomentüberschuss vernichten oder die Reifen drehen durch...

Das Drehmoment wirkt auf den Reifen.

Drehmoment/Reifendurchmesser = Kraft

Kraft = Beschleunigung * Masse => Beschleunigung = Kraft/Masse

oder Mathematisch komplett:

M/(d*m) = a

a ist die Beschleunigung

M ist das Drehmoment

d ist der Reifendurchmesser

und m ist das Gewicht.

Also ja je mehr Drehmoment ein Auto hat desto höher ist auch die Beschleunigung.

Du musst aber aufpassen, in der Rechnung geht es um das Drehmoment am Reifen, nicht um das des Motors, das Drehmoment am Reifen ergibt sich aus dem Motordrehmoment und der Übersetzung des Getriebes.

Interesierter  12.04.2016, 23:31

Ich denke, hier wird nach dem Drehmoment des Motors und nicht nach dem Drehmoment des Antriebsrades gefragt. 

Und hier ist deine abschliessende Aussage nur dann richig, wenn Gewicht und Übersetzungsverhältnis (Drehzahl) nicht verändert werden. 

PeterKremsner  12.04.2016, 23:34
@Interesierter

Ja aber das habe ich nicht extra geschrieben weil es aus der Gleichung hervorgeht.

Das mit dem Übersetzungsverhältnis habe ich noch dazu geschrieben.

Aber danke für die Ergänzung.

Wenn alle anderen Parameter gleich bleiben, dann ja

Nein, der Zusammenhang ist so völlig aus der Luft gegriffen. Welche Beschleunigung sollte bei der Erhöhung eines Drehmomentes überhaupt wo und warum stattfinden und warum sollte sich diese Beschleunigung da auch noch unbedingt erhöhen? Da könnten wir endlos beliebige Szenarien konstruieren, etwa folgendes:

Wenn Du z.B. beim Radfahren an der Steigung vom 7. Gang auf den 1. Gang zurück schaltest, dann erhöhst Du das Drehmoment des angetriebenen Rades. Dann fährst Du bei gleicher Körperleistung am Berg mit verringerter Geschwindigkeit hoch. Du erfährst also kurzfristig eine negative Beschleunigung. Die Beschleunigung springt dabei kurzfristig von null auf minus max und gleich wieder auf null zurück.

Wenn dagegen z.B. bei einem Kfz das maximale Drehmoment zugunsten der maximalen Leistung (also bei unveränderten Übersetzungsverhältnissen!) technisch erhöht wird, dann wird damit auch die maximal mögliche Beschleunigung erhöht.

Ja. Naja. Beschleunigung bezieht sich auf eine lineare Bewegung, Drehmoment auf eine Rotation.

Drehmoment M ist das Produkt aus einem Abstand r von einer Drehachse  (Ritzelradius bei der Fahradnabe) und einer senkrecht zu Drechachse und Abstand angreifenden Kraft F (die Kraft mit der die Kette am Ritzel zieht).

Das Ding, das in Drehung versetzt wird hat jedoch ein "Beharrungsvermögen" ein sogenanntes Trägheitsmoment J, das bewirkt, dass die Drehgeschwindigkeit (Winkelgeschwindigkeit) erst allmählich ansteigt.

Das Trägheitsmoment hängt von der Masse des Objekts ab aber auch von seiner Form (man denke an die Eiskunstläuferin, die bei der Piruette schneller wird, wenn sie die Arme nach innen nimmt).

Mit einer größeren Kraft kann man das Objekt schneller in Drehung versetzen.

Analog zur Beschleunigung bei einer linearen Bewegung spricht man bei Drehungen von einer Winkelbeschleunigung.