Wie auf ein Anschreiben von Kirchensteuerstelle reagieren?

hallo, das ist jetzt eine echt eine interessante Frage.

Du solltest auf jeden Fall auf dieses Anschreiben reagieren.

ich habe gerade mal nachgelesen:

In Italien zahlt man Kultursteuer, entweder an seine Religionsgemeinschaft oder sonst an eine Institution, die dafür zugelassen ist. Beim Kirchenaustritt in Italien muss man sich dazu aus dem kirchlichen Taufregister löschen lassen, man erspart sich jedoch nichts. Italienische Katholiken, die ihre Kultursteuer beispielsweise dem Rote Kreuz widmen, bleiben trotzdem im Taufregister und gelten weiterhin als katholische Kirchenmitglieder.

http://www.atheisten-info.at/infos/info0278.html

nach diesem Text, kann man in Italien aus der Kirche durch Löschung im Taufregister austreten, das hast du nicht gemacht, somit bist du auch in Deutschland Mitglied der Kath.Kirche und kirchensteuerpflichtig

d.h. deine Angabe, als du hier zu arbeiten angefangen hast, war falsch

theoretisch müsstest du jetzt die wahren Angaben machen

du könntest jetzt angeben, du seist nie getauft worden, da weiss ich nicht was da passiert

wenn du ausgibst, das du ausgetreten bist, dann verlangen sie einen Nachweis, daher würde ich es nicht machen

also entweder, ungetauft angeben mit unbekannten Folgen, oder Taufe angeben und dann sofort aus der Kirche austreten

Ich würde genau so antworten und den Sachverhalt schildern.

Du bist getauft, bist aber Deiner Meinung nach mit Deiner Ankunft in Deutschland aus der Kirche ausgetreten.

Du kannst ja einfach mal anonym bei der Kirchensteuerstelle nachfragen (wenn Du sicher gehen willst, in einem anderen Bistum), wie die in einem solchen Falle vorgehen und was Dir ggf. blüht.

Keinesfalls reagieren!

Es ist die Aufgabe und Pflicht einer Kirche, festzustellen, ob jemand Mitglied ist, oder nicht. Du musst sie dabei nicht unterstützen! Falls dir eine Rechnung geschickt wird und du nicht Mitglied bist, musst du wegen Verleumdung klagen. Falls du nicht ausgetreten bist, musst du Kirchensteuer zahlen.

Wir hatten so ähnliche Fälle in unserer Gemeinde. Nach der dritten Klage und den nicht gerrade freundlichen Schlagzeilen in der Presse, machen sie so etwas nicht mehr.

Buon giorno Pidi142,

wie @PaulPeter44 schon in Google gefunden und geschrieben hat: Solange du dich nicht in deiner Taufgemeinde aus dem Taufregister löschen lässt, musst du in Italien weiterhin die Kultursteuer zahlen. Immerhin kannst du dir dort aussuchen, an wen dein Obolus gehen soll. In Deutschland wird die Kirchensteuer jedoch mit der Lohnsteuer über das Finanzamt eingezogen. Das deutsche Finanzamt fungiert hier praktisch als Inkassoinstitut.

Um in Deutschland keine Kirchensteuer (abhängig von der Lohnsteuer) zahlen zu müssen, bleibt also nur der Gang zurück in deine Heimatgemeinde. Und dann zum deutschen Amtsgericht, um den Kirchenaustritt hier amtlich machen zu lassen.

Ausserdem fragtest du in einem deiner Kommentare, mit welchen Konsequenzen du in Deutschland rechnen musst, wenn du auf dieses Schreiben weder reagierst, noch zahlst:
Ganz einfach: Es ist Steuerhinterziehung.
Auch kann die Kirche in deinem Geburtsort nachfragen, ob du dich hast löschen lassen. Das geschieht, wenn du dich gar nicht mehr meldest.
Stellt sich heraus, dass du dort immer noch registriert bist, werden die rückständigen Beträge eingefordert.

Und jetzt zu dem moralischen(nicht fragwürdigen) Teil: 
Auch Atheisten in Italien zahlen also die Kultursteuer. Wo ist dann das Problem, die Kirchensteuer in Deutschland zu zahlen?
Viele soziale Einrichtung in Deutschland (Kindergärten, Krankenhäuser, Schulen, Sozialdienste, Ambulanzfahrten) haben einen kirchlichen Träger. Diese werden u.a. von den Kirchensteuern mitfinanziert.
Wer also ganz selbstverständlich diese Servicedienste in Anspruch nimmt, der darf sich auch an den Kosten im Sinne der Solidargemeinschaft beteiligen, egal ob man sich nur noch als latentes Clubmitglied betrachtet.
Und auf den "liturgischen Kirchenservice" bei Hochzeiten, Taufen und Sterbefällen will kein Italiener verzichten, vero? È molto semplice!  ;-))

Cari saluti a Germania,
di Colonna

nicht unmoralisch, aber bedenklich finde ich nicht Deine Auffassung, sondern die nicht konsequent vollzogene Trennung von Staat und Kirche, die wir Deutschen anderen gerne vorwerfen.

Leider sind die Finanzämter bei uns gesetzlich legitimiert Erfüllungsgehilfen bzw. Steuereintreiber der Kirchen. Ernst nehmen sollte man das sehr wohl. Wer bei uns austritt, bekommt die Steuerfreiheit auch erst nach dem Austritt.

Ich fände es aber skandalös, wenn man hier eingebürgert wird, und angibt: Kirche: KEINE .. und das auch auf der Steuerkarte eingetragen wird, und dann kommt jemand und verlangt einen Austritt zu vollziehen, der bei der Taufgemeinde in Italien gar nicht möglich ist, und in D gibts gar keine Gemeinde der man beigetreten ist. 

Aber da es Gesetz ist und Behördensache, würde ich Einspruch einlegen, schriftlich, vielleicht vorher anrufen und die Auskunft zur Taufe verweigern und fragen ob man berechtigt ist in der Heimatgemeinde zu recherchieren .. es gibt hier Religionsfreiheit, und Datenschutz, und ich glaube ans Gelbe Spaghetti Monster. Also wenn die für 3 Jahre Nachzahlung wollten .. ich glaube ich würde das Geld lieber für einen Steueranwalt ausgeben. Wäre vielleicht sogar ein Skandal, der es bis in die Medien schaffen könnte.