Wer haftet bei sehr hoher Stromnachzahlung bei defekten Umschalt Relais im Stromkasten?

4 Antworten

Wieso solltest du dich mit der Wärmestromtechnik in deiner Mietwohnung auskennen?

Geh zum Mieterschutzbund und kläre das da so schnell es geht.

Das Relais gehört offenbar zur Hausinstallation und ist damit ausserhalb des Verantwortungsbereichs des Netzbetreibers und des Stromlieferanten.

Wenn es also dem Vermieter gehört, hat dieser auch dafür zu sorgen, dass es ordentlich funktioniert.

Mein Vermieter redet sich raus, ich hätte darauf achten müssen

Da redet er sich nicht raus, sondern da hat er recht. Er kann nichts dafür, dass das Relais nicht mehr funktioniert hat und es wäre an Dir gewesen, das gelegentlich mal festzustellen, z. B. durch Kontrolle der Zählerstände, was wiederum dem Vermieter verwehrt war, weil er zu diesem Zweck nicht nach Belieben ins Haus kommen konnte.

Wenn man ein Haus mietet, hat man etwas mehr Verantwortung, als wenn man nur eine Wohnung mietet. Ich sehe daher den Vermieter im Recht.

Allenfalls könntest Du versuchen, mit ihm eine Kulanzregelung zu treffen, wonach beide Seiten die Hälfte der erhöhten Stromkosten tragen.

Synergy86 
Beitragsersteller
 04.06.2018, 17:39

Es ist kein ganzes Haus, sondern eine Wohnung. Dort bin ich letztes Jahr im September erst eingezogen. Der Stromanbieter hat mir bestätigt dass der NT Zähler seit 2016 nicht mehr weiter gelaufen ist. Also wer der defekt schon mindestens 1 Jahr vor meinem Einzug in der Wohnung vorhanden....... Und das hat nunmal auch nichts mit Kontrolle zu tun, sondern eher als grob fahrlässig.

bwhoch2  04.06.2018, 18:18
@Synergy86
eher als grob fahrlässig.

Aber von wem?

Vom Vermieter? Der keine Stromabrechnungen bekommt und noch nicht einmal die Zähler ablesen muss? Vielleicht vom Vormieter, der den Schaden nicht gemeldet hat. Vom Vermieter kann kaum erwartet werden, dass er sämtliche in seinem Haus verbauten Stromzähler regelmäßig dahin gehend checkt, ob sie auch immer brav funktionieren. Wie soll er das tun?

Ebenso wenig ist von ihm zu verlangen, dass er jedes Jahr oder auch nur alle zwei Jahre die gesamte Hausinstallation dahin gehend überprüft, ob auch wirklich jedes Relais korrekt funktioniert. Selbst wenn ein Elektriker die E-Anlage prüfen würde, würde ihm das wohl nicht auffallen.

Also gehe mal davon aus, dass Dein Vermieter nichts von dem Problem wußte. Allenfalls der Vormieter, der vielleicht sogar aufgrund der exorbitant hohen Stromrechnung die Wohnung gekündigt hat, ohne dem Vermieter von seinem Problem zu erzählen.

Der Vermieter müßte nun seinem Vormieter nachweisen, dass dieser das Problem kannte und es nicht gemeldet hat, obwohl es seine vertragliche Pflicht war. Das wird ihm jedoch kaum gelingen.

Grobe Fahrlässigkeit dürfte man also kaum unterstellen können. Einfache Fahrlässigkeit allenfalls bei Dir selbst, da Du nie zwischendurch mal die Zählerstände kontrolliert hast. Muss man das? Ich denke, um solche Situationen wie jetzt zu vermeiden, sollte man das tun.

Würde zum Mieterschutz gehen und denen den Fall schildern.
Bin der Meinung das der Vermieter/Hausmeister solange nicht anderst vertraglich geregelt dafür sorgezutragen hat das alles funktioniert.

Das Relais hast du mitgemietet. Der Vermieter hat für Ersatz zu sorgen, aber nicht die Pflicht auf eine einwandfreie Funktion zu achten.

Dann müsster der Vermieter ja auch regelmäßig prüfen ob:

die Klospülung funktioniert

die Fenster dicht sind

das Briefkastenschloß klemmt

die Heizung funktioniert

das Dach dicht ist

etc.

Du mietest und benutzt. Wenn Störungen und Defekte auftreten beseitigt der Vermieter sie auf seine Kosten. Ziehen wir das Pferd doch mal andersherum auf. Wann hast du denn deine Wärmespeicherheizung das letzte mal warten und reinigen lassen? (Das sind Kosten die umlagefähig sind und i.d.R. vom Mieter beauftragt werden.)

Du hast nicht darauf geachtet (weil du es offensichtlich auch nicht wusstest) und mußt nun in den sauren Apfel beissen. That's life.