Wer bezahlt den Strom im privaten Kellerraum?
Ich bin Mieter im Mehrfamilienhaus. Zu jeder Wohnung gibt es auch ein nutzbares Kellerabteil, in dem sich Licht und eine Steckdose befinden, aber da der Keller feucht ist, hat der Vermieter ausdrücklich erklärt, daß dieses Abteil nicht zur Mietsache gehört (da er nicht für Schäden haften kann, versteh ich auch), aber vom Mieter genutzt werden kann, als Lagerraum und mit Schloß davor.
Nun ist vor anderthalb Jahren ein neuer Mieter eingezogen, der sich seinen Keller zur Hobbywerkstatt umgebaut hat und dort fleißig, und gern auch mit schwerem Gerät, bastelt und baut.
Und dieses Jahr sind die Kosten für Allgemeinstrom (also eigentlich Hauslicht u.ä.) um 30% höher. Das finde ich schon ein bißchen viel, und vermute die Ursache darin, daß unsere Kellerabteile nicht mit gesonderten Stromzählern ausgestattet sind, und besagter Nachbar quasi den Allgemeinstrom zapft.
Wie verhält es sich rechtlich - muß ich diese 30% Mehrkosten zahlen? Oder der andere Nachbar? Es ist ja nur schwer nachweisbar, daß er der alleinige Verursacher ist? Oder bleibt der Vermieter auf den Kosten sitzen?
Vielen Dank schonmal :D
5 Antworten
Zunächst mal solltest du raus finden, ob der Strom des Kellerabteils doch am Wohnungszähler angeschlossen ist. Falls die Kabel offen sichtbar sind, also nicht in einem Kabelschacht, dann kannst du es leicht welber erkennen. Geht das Kabel zu einem Verteilerkästchen, dann ist es am Allgemeinstrom, geht das Kabel zu den Zählern, dann ist es zur Wohnung gehörend. Kannst du es nicht erkennen frag beim Vermieter.
Es ist halt schwierig abzuschätzen, wieviel der Nachbar Allgemeinstrom verbraucht hat. es kann ja wirklich der Verbrauch höher geworden sein, aber 30% ist ungewöhnlich. Aber aufgrund der Kommentare von dir ist das stark zu vermuten, da es schon öfter Mehrverbrauch durch den Nachbarn gab.
Ich empfehle dir Folgendes. Lege Widerspruch gegen die Nebenkostenabrechnung im Bezug auf den Allgemeinstrom ein. Erkläre dabei alles, was du weißt über den Nachbarn hinsichtlich seines Stromverbrauchs und was er alles an Geräten benutzt. Fordere, dass er einen höheren Anteil bezahlen muss. Damit ist dann der Vermieter wieder im Zugzwang, die Sache entweder zu erklären oder zu korrigieren.
Ja das ist auch eine Idee mit dem Test. Du müßtest dann halt in der Wohnung alles aus machen inkl. Kühl/Gefrierschrank.
Es kann auch sein, dass jemand einen Gefrierschrank in seinen Keller gestellt hat. Da kommt auch einiges an Strom zusammen. Aber ich nehme an, du hast schon geschaut, was sich ansonsten noch so verändert hat da unten.
Ja man kann im Widerspruch auch eine einzelne Position benennen. Gut, ich muss dazu sagen, dass man rechtlich gesehen gar keinen Grund angeben muss beim Widerspruch. Aber das finde ich nicht hilfreich, denn man will ja nicht nichts zahlen, sondern nur, dass streitbare Punkte gezielt geklärt werden.
Fordert den Vermieter auf hier nachzubessern und bei dem Mieter im Keller einen Zwischenzähler einzubauen, der diesen Strom misst und somit rausrechenbar ist.
vielleicht stimmt das überhaupt nicht, was er erzählt und es ist einfach mehr allgemeinstrom verbraucht worden?
Nein, es ist nicht mehr Strom verbraucht worden. Hier wohnen nur 7 Parteien auf 4 Etagen, 6 davon alleinstehend. Außer Beleuchtung und vielleicht die Heizungsanlage gibt es hier keine weiteren Stromverbraucher. Es haben auch keine Baumaßnahmen o.ä. stattgefunden. Außer eben bei diesem Mieter, im Keller, und einmal auch per Kabeltrommel aus dem Keller raus zu seiner Terrasse, wo er gard irgendwas umgebaut hat.
Es wäre ungewöhnlich, wenn Steckdosen im Keller am Allgemeinstrom angeschlossen sind. Allerdings verbrauchen Werkzeuge wie Sägen oder Bohrmaschinen nur Sekundenweise Strom, sind also kaum für grosse Steigerungen des Verbrauchs verantwortlich.
Was anderes wären Gefriertruhen, die üblichweise im Keller stehen und täglich 24h eingeschaltet sind.
erst mal musst du das bezahlen
wenn du nachweist, dass der nachbar auf allgemeinstrom arbeitet, erst dann kannst du irgendetwas machen
das ist relativ gut nachweisbar, solange das so ist
guck, wenn dein nachbar da was macht, ob sich der allgmeinstrom über die maßen dreht
Warum soll ich denn das nachweisen? Ich dachte, ich melde das dem Vermieter, und der schaut sich das an und macht bei Bedarf ne Anzeige wegen Stromdiebstahl?
Es ist ja nicht das erste Vorkommnis. Dieser Mieter hat auch nachweislich Unmengen "Gemeinschaftswasser" geklaut, und damit stundenlang gekärchert oder Zement und Beton für den Bau seiner Terrasse angerührt.
Und er hat behauptet, er hätte das halbe Grundstück gepachtet und uns anderen Mietern verboten, diese Hälfte zu nutzen. Hat sich auch vor Kurzem rausgestellt, daß das erstunken und erlogen war.
Bei diesen erwähnten Baumaßnahmen ist sicher auch ein Großteils des Stroms verbraucht werden, um den es hier geht. Geschickterweise macht er soiwas aber meist dann, wenn er weiß, daß alle außer Haus sind (ist recht überschaubar bei uns). Wir stehen dann immer nur vorm Ergebnis...
.... hier der Dieb, oder?
Den Betrag ermittelt bei uns nach einer Anzeige der Staatsanwalt.
Manchmal habe ich den Eindruck, du lebst nicht in Deutschland.
Das klingt wie ein sinnvoller Vorschlag! :D
Den Kabelverlauf kann man leider nicht erkennen, aber ich könnte ja mal in meinem Keller was laufen lassen und schauen, was sich am Zähler so tut.
Ich hatte auch vor, gegen die Abrechnung zu widersprechen, wußte aber nicht, daß man daß auch bzgl. einzelner Positionen kann. Werd mich gleich mal schlau lesen.
Vielen Dank!