Welche Kosten enstehen einem Unternehmen durch einen Leiharbeiter?
Ich habe neulich bei uns in der Firma ein Angebot einer Zeitarbeitsfirma gefunden. Da hab ich mal ganz neugierig geguckt. In diesem Fall geht es um eine Facharbeiterstelle. Die Zeitabeitsfirma berechnet 20,60Euro, "pro Produktivstunde", NETTO.
Jetzt würde mich mal interessieren, was hier so ganz grob BRUTTO anfallen würde?
Ist das Vergleichbar mit den Kosten für einen Mitarbeiter, der 20,60 Netto bekommt, oder übersehe ich da etwas?
2 Antworten
Das ist schwer zu beurteilen, da müsste man konkret in die Kostenrechnung einsteigen.
Deshalb nur allgemein: Die Arbeitsplatzkosten (Zurverfügungstellung der Maschinen, des Equipments etc.) dürften nahezu identisch sein, ebenso die anteiligen Sozial- und Verwaltungskosten.
Bei dem Angebot der Zeitarbeitsfirma wird wohl noch die gesetzliche Mehrwertsteuer hinzukommen, bei einem Festangestellten noch die Lohnnebenkosten.
Der entscheidende Unterschied ist, dass der Zeitarbeitnehmer nicht auf der "Payroll" steht, und so schneller wieder "entsorgt" werden kann.
Nein, das ist vorne und hinten nicht vergleichbar.
Zeitarbeiter sind für ein Unternehmen (wenn man auf den Stundenlohn schaut) in der Regel teurer als die eigenen Angestellten. Sie zu beschäftigen (und für die jeweilige Tätigkeit anzulernen, was zusätzlich Stammkräfte bindet), ist nur sinnvoll, um Auftragsspitzen oder Personalengpässe abzufangen.
Davon ausgenommen sind Unternehmen, in denen die Gewerkschaften ein Lohnniveau durchgesetzt haben, das nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Das klassische Beispiel ist VW - dort hat sich das Unternehmen so weit erpressen lassen, bis ein gewisser Herr Hartz neue Wege gefunden hat.
Und weil er das so gut konnte, hat man ihn die Arbeitsmarktpolitik unter Kanzler Schröder gestalten lassen. Ohne ihn wäre VW wahrscheinlich längst übernommen worden.