wieso wird alles vom bruttolohn berechnet?
wenn man zum beispiel wohngeld beantragen will, dann ist das bei uns so, dass man in einem haushalt mit 2 personen weniger als 1.600 brutto verdienen muss um wohngeld zu bekommen. Meine frage ist, wieso BRUTTO? Wenn wir 1.600 brutto verdienen sind das doch ungefähr 1.100 netto. Das ist das was zählt, wovon man lebt, nicht von den 1.600. wieso ist das so? ich kann es nicht nachvollzeiehn.
8 Antworten
Da musst du mal in den Antrag schauen. Wenn du sowohl Steuern, als auch Sozialversicherungsbeiträge zahlst, werden von deinem brutto 30 % abgezogen.
Weil der Nettobetrag unterschiedlich ist. Jeder hat andere Abzüge je nach Lohnsteuerklasse etc... Da ergeben sich dann unterschiedliche Nettobeträge und es wäre unfair dann davon auszugehen.
Der Bruttolohn ist eine fixe Größe und bietet die maximale Gerechtigkeit. Wenn man sich gut auskennt kann man das Netto deutlich beeinflussen. Denk mal an die verschiedenen Steuerklassen, an die Kirchensteuer, als eine Variante (es gibt noch ein paar mehr;-)z.B. haben Beamte eine Brutto und dazu mein verhältnismäßig hohes Netto, weil sie z.B. keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssen. Also es wurde eine Rechengröße mit der möglichst höchsten Gemeinsamkeit gebildet.
Weil Wohngeld vom zuversteuernden Einkommen berechnet wird/abhängig ist - und das ist nu mal das Brutto!
Das zu versteuernde Einkommen ist eben nicht das Brutto. Daher werden die Einkommen für den Wohngeldantrag ja auch entsprechend gekürzt.
Im Wohngeldantrag wird doch auch nach den abzuügsfähigen Sonderausgaben gefragt, oder?
Ansonsten kannst du mit netto nicht viel anfangen. Angenommen du arbeitest als Student und bist über 25 (also zahlst Krankenversicherung voll selbst), dann zahlt ein Arbeitgeber keinen Arbeitgeberanteil und die Kosten werden auch nicht vom Lohn abgezogen. Angenommen Student und Nichtstudent arbeiten beide für 800 Euro brutto. Beim Nichtstudenten gehen beispielsweise 60 Euro für die Krankenversicherung ab, 60 euro zahlt der Arbeitgeber und tauchen auf den Schrieben nicht auf- dann bleiben noch 740 Euro netto (ich lasse mal Steuer weg, das ist bei beiden gleich hoch). Der Student dagegen bekommt die 800 Euro brutto wie netto ausgezahlt- die Krankenkasse bucht vom Konta aber 120 (!!) Euro ab. Er hat zwar netto anscheinend mehr, im Portemonaie aber nur 680, also weniger. Wäre es fair, wenn der Student weniger Wohngeld bekommt weil er mehr "netto" auf der Gehaltsabrechnung hat, obwohl er real doch weniger im Portemonaie hat?
Darum wird nach Sonderausgaben einzeln gefragt.