Wer verdient mehr?
Ein Rechtsanwalt oder ein Handwerker?
Ein Anwalt (In Kleinen bzw. Mittelständischen Kanzleien) verdient durchschnittlich 50.000€ Brutto, und dies sind ca. 2.600€ Netto.
Ein Handwerker verdient hingegen durchschnittlich 45.000€ Brutto, was bei Stkl1. 2.400€ Netto wären.
Aber wie wir alle wissen, arbeiten Handwerker gut und gerne mal auch an Wochenenden (Wenn ihr wisst, was ich meine ;)), weswegen ich denke, dass die da auch nochmal gut 1.000€ - 2.000€ Netto im Monat machen können.
Also kann man bei gut ausgebildeten und erfahrenen Handwerken von sagen wir mal 3.500€ Netto im Monat sprechen.
Ein Anwalt aber eher 2.600€ Netto
Was denkt ihr?
Und der Handwerker erspart sich zudem die möglichen LLM Kosten
6 Stimmen
4 Antworten
Es kommt drauf an wie die Aktuelle Auftragslage ist und wie gut der jeweilige Typ in seinem Job ist.
Wenn wir einen miesen Anwalt mit einem guten Putzmann vergleichen, der sich selbständig gemacht hat... naja, du ahnst es.
Ich an deiner Stelle würde übrigens nicht allen Handwerkern pauschal Schwarzarbeit unterstellen... aber das ist deine Sache.
Zudem gibt es keine direkten LLM Kosten soweit ich weiß. Ich meine... das sind halt Kosten für die Ausbildung aber das hat doch kein bisschen mit dem Verdienst zu tun.
Ich an deiner Stelle würde übrigens nicht allen Handwerkern pauschal Schwarzarbeit unterstellen... aber das ist deine Sache.
Aus meiner beruflichen Erfahrung heraus (ich bin Baubetreuer/Gebäudetechniker): Von den mir bekannten Handwerkern (das sind mit 50-60 Personen einige...) würde ich die "Schwarzarbeitsquote" auf ca. 70-80% schätzen und da bin ich schon vorsichtig...
Nicht das wir uns falsch verstehen: Wir reden hier nicht von Schwarzarbeit im großen Stil, wo ganze Wohnungen saniert werden, sondern eher vom Sanitärinstallateur, der nach Feierabend bei einem Bekannten für einen 10er mal eine neue Mischbatterie anschließt oder ein Maler, der mal für 50 € eine Wand pinselt.
Gerade in den Kleinstädten, wo fast jeder jeden kennt, ist das nicht ungewöhnlich.
NEIN, das macht nicht jeder.
Ich würde auf 85% schätzen. Ich weiß ehrlich nicht, wo du dir deine Informationen beschaffst. Es reicht selbst einen Handwerker zu kennen. Der kann dir ein Lied davon singen, wie alle in seinem und anderen Betrieben Schwarz arbeiten.
Ich halte von solchen Durchschnittslöhnen relativ wenig, bzw. sind Berufe da nur bedingt vergleichbar.
In der Regel sollte man davon ausgehen, dass ein Anwalt mehr verdient, als ein Handwerker, aber das kommt halt immer auf die Kanzlei oder den Handwerkerbetrieb an.
Ich kenne einen ("Wald- und Wiesen"-) Anwalt, der jeden morgen mit seinem klapprigen Opel-Corsa in die Kanzlei fährt, auf der anderen Seite kenne ich einen selbständigen Sanitärunternehmer (eher Kleinbetrieb mit 6 Angestellten), der gerade dabei ist, seinen 5x20m- Swimmingpool an seinem 250m²-Haus zu sanieren.
Im Angestelltenverhältnis wird es in der Regel aber so sein, dass der angestellte Handwerker weniger verdient, als der Anwalt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Hast Du einen Handwerker mit Spezialwissen, kann er das auch teuer verkaufen.
Ein Anwalt, der in einer Kanzlei 50.000 Euro brutto verdient, macht etwas falsch.
Sowas haben maximal Einzelkämpferanwälte in Berlin.
Das stimmt überhaupt nicht. Die meisten Anwälte verdienen so viel, nur die Gesellschaft hat einen völlig realitätsfernen Eindruck.
Ich kenne Rechtsanwälte, die lediglich 35.000€ Brutto zum Einstieg erhalten haben.
Dann haben sie eine absolute miese Abschlussnote und das ist ein Gnadenangebot.
Ich kenne FH-Absolventen die in einer mittleren Steuerberaterkanzlei mit 48.000 Euro brutto anfangen, und die haben noch mal den Steuerberatertitel. Mit dem Titel sind sie dann bei 60.000 Euro brutto. Und das sind keine Volljuristen.
Ein Rechtsanwalt, der in einem Angestelltenverhältnis für weniger als 48.000 Euro arbeitet, hat etwas falsch gemacht.
Würde ein Volljurist in die öffentliche Verwaltung gehen, würde er mit A13, d.h. 56.200 Euro brutto anfangen.
Wer für weniger arbeitet, hat irgendwas falsch gemacht.
Ich kenne Rechtsanwälte, die lediglich 35.000€ Brutto zum Einstieg erhalten haben.
Und das ist gar keine Seltenheit, wenn man sich einmal ansieht wie viele Angestellte Anwälte es in Kanzleien gibt, die keine Millionenumsätze haben. Abseits der Metropolen und Großstädte ist das eher die Regel als die Ausnahme.
In eine Großkanzlei zu kommen ist dabei gar nicht so leicht...
Abseits der Metropolen
Ne, ich bezog mich schon auf die Großstädte. Hier verdienen auch viele nur 30.000€ Brutto, in Berlin z.B
Ich ich wollte auf das Regel-Ausnahme-Verhältnis ansprechen, das besonders im ländlichen Raum sehr deutlich ist 😉
Dann haben sie eine absolute miese Abschlussnote und das ist ein Gnadenangebot.
Dafür brauchst du lediglich eine durchschnittliche Examensonote von 5 Punkten, und du kommst mit 30k rein. Also diese Note haben die meisten Juristen.
Mit einer Note von fünf Punkten nimmt Dich auch keine größere Kanzlei. Unter 6,5 Punkten brauchst Du dort gar nicht anfragen.
Für Berlin gebe ich Dir Recht. In Berlin gibt es Rechtsanwälte die erhalten Aufstockungsleistungen durch die Sozialhilfe. Es gibt zu viele Rechtsanwälte für zu wenige Mandanten.
Mit einer Note von fünf Punkten nimmt Dich auch keine größere Kanzlei. Unter 6,5 Punkten brauchst Du dort gar nicht anfragen.
Genau, dafür muss man eben auch überdurchschnittlich gut sein. Ich rede eher von der Masse, denn 6.5 ist überdurchschnittlich.
Außerdem kommt es immer auf das Rechtsgebiet an. Klar gibt es in Berlin wenig Mandate, wenn man mit Familienrecht zu tun hat, weil das jeder macht.
Am besten etwas mit Kapitalmakrtecht.
Rechtsanwälte heißen Volljuristen, weil sie das volle Spektrum des juristischen Wissens abdecken. Auch die Staatsexamen decken den vollen Bereich ab; wer nicht alles kann, fällt durch.
Das Problem an den meisten Jurastudenten heute ist, dass sie lernen, lernen und lernen, aber nichts verstehen. Zudem gibt es immer mehr, die auswendig lernen.
Wenn Du eine rechtliche Fragestellung erhältst und Du erinnerst Dich an die Lösung von einem ähnlichen Fall und passt die Lösung an, ist sie unter Garantie falsch. Und zwar total falsch, denn es erfolgte keine Sachverhaltswürdigung.
Das Problem an den meisten Jurastudenten heute ist, dass sie lernen, lernen und lernen, aber nichts verstehen. Zudem gibt es immer mehr, die auswendig lernen.
Ich möchte selber Jura studieren. Hast du ein paar Tipps, wie man von diesem ,,Auswendig Lernen'' wegkommt? Ich bin nämlich einer, der sehr schnell, viele Informationen auswendig lernen kann, aber anscheinend ist sowas unvorteilhaft im Jurastudium-
Das Problem an den meisten Jurastudenten heute ist, dass sie lernen, lernen und lernen, aber nichts verstehen. Zudem gibt es immer mehr, die auswendig lernen.
Ja, aber man muss ja viel lernen, um zu verstehen.
Leider Nein; sonst würde ich Kurse für Jurastudenten geben.
Ich selbst darf mich zwar auch Jurist nennen, ich bin aber keine Volljurist. Ich hab "nur" Steuer- und Wirtschaftsrecht studiert.
Aber... ich hatte oft Referendare zu betreuen und man merkt es schnell, wer ein 6 Punkte Kandidat und wer ein 9 Punkte Kandidat ist.
Du darfst im Deutschen Recht nie den Fehler machen und in Musterlösungen oder Beispiellösungen zu denken oder diese auswendig zu lernen. Du musst die Lösungsschemata auswendig lernen und wissen wie man sie anwendet.
Beispiel:
M's Traum ist eine eigene Kfz-Werkstatt; er ist aber erst Geselle. Er eröffnet die Werkstatt und stellt einen Mitarbeiter mit Meistertitel ein.
M macht nach ein paar Jahren selbst die Meisterprüfung, fällt aber durch. A leiht sich von einem Studienkameraden dessen Meisterbrief und fertigt damit einen Meisterbrief an, der seinen Namen trägt.
A) Er hängt diesen Meisterbrief daheim in sein Arbeitszimmer als Motivation mehr zu lernen.
B) Er hängt diesen Meisterbrief in den Eingangsbereich der Werkstatt um darüber hinweg zu täuschen, dass er kein Meister ist.
Wenn Du dann sauber das Prüfschema abarbeitest, kommst Du zum Schluss, dass der Meisterbrief eine Urkunde ist und das daher eine falsche Urkunde hergestellt wurde.
Bei A) ist diese Urkunde aber nicht zur Täuschung im Rechtsverkehr gedacht und wird auch nicht dazu verwendet; es ist also straflos. Bei B) sollen damit Kunden getäuscht werden und es soll eine Arbeitsqualität vorgetäuscht werden, die nicht vorliegt; hier ist es strafbar.
Wenn Du Dir nur merkst, dass Meisterbriefe fälschen keine Straftat ist, dann wirst Du verdammt viele falsche Lösungen erzielen. Und wenn Du Dir nur merkst, das Meisterbriefe fälschen eine Straftat ist, dann wirst Du auch falsche Lösungen erzielen.
Die Zahlen im Internet stimmen oftmals nicht mit der Realität überein.
Ein Handwerker verdient ganz bestimmt keine 2.400€ Netto... sondern im Schnitt zwischen 1.300 bis 1.900€.
Ich arbeite z.B. in der chemisch- pharmazeutischen Industrie und hier wird im Vergleich zu Handwerksbetriebe mehr gezahlt... und die Handwerker bei uns kommen auf 1.800 bis 2.000 Euro. Ein Meister im besten Fall auf 2.400€.
Und wir es in Kleinbetrieben aussieht? Nicht besonders gut... ich habe einige Freunde, die im Handwerk arbeiten... und sie kommen gerade mal auf 1.600€. (Einstieg war 1.400€ Netto).
Ein Anwalt verdient um Welten besser... selbst wenn der Handwerker neben seiner Arbeit ab und zu mal schwarz arbeitet...
Ich persönlich hätte lieber meine 3.000 bis 4.000 Netto (soviel verdient eher ein Anwalt) und hätte dafür nur eine 40h/Woche, statt eine 60+h/Woche.
Ich persönlich hätte lieber meine 3.000 bis 4.000 Netto (soviel verdient eher ein Anwalt)
Ähm...
und hätte dafür nur eine 40h/Woche,
Für >3.000 netto kannst du die 40-Stunden-woche knicken.
Ich persönlich hätte lieber meine 3.000 bis 4.000 Netto (soviel verdient eher ein Anwalt)
Das können Anwälte verdienen. Manche bekommen sogar noch mehr. Aber viele würden Luftsprünge vor Freude machen, wenn sie auch nur in die Nähe der 3.000 Euro kommen würden. Die in der Frage stehenden Zahlen sind daher nicht unrealistisch.
Jene Anwälte, die mit 100.000+ im Jahr raus kommen, haben dafür nur selten eine 40-Stunden-Woche. Die Arbeitsbelastung ist enorm. Teilweise können auch bis 80 Stunden/Woche im Büro verbracht werden - Wochenendarbeit ist da keine Seltenheit.
Mich würde interessieren, woher du deine Zahlen nimmst? Bauchgefühl?
Beim Anwalt sind die Zahlen wirklich ausm Bauchgefühl... denn persönlich kenne ich nur einen Anwalt und weiß, wie viel er im Schnitt verdient.
Dann kann ich ja mit meiner Ausbildung froh sein ^^ 37,5h/Woche und rund 3.000€ Netto im Monat
Dann kann ich ja mit meiner Ausbildung froh sein ^^ 37,5h/Woche und rund 3.000€ Netto im Monat.
In der Tat! Ein Jura-Studium ist schon lange kein Garant für ein hohes Einkommen mehr. Das war früher vielleicht mal anders.
Najaaa, jeder würde vermutlich seine Chance ergreifen.. :D