Was kann ich tun, wenn mein Nachbar jeden Abend extra laut rumort?
Hallo,
seit etwa acht Monaten wohnt über mir ein neuer Nachbarn, der mir seitdem meine Feierabende ruiniert. Jeden Abend trampelt er oben hin und her wie ein Büffel, wuchtet schwere Gegenstände hin und her, poltert und scheppert und ramentet in einer Tour . Es klingt, als würde jemand neu einziehen, Möbel aufbauen und mit randvollen Bücherkartons umherrammen. Eine Weile haben wir das geduldet, weil wir dachten, er renoviert vielleicht noch, aber die Störungen sind zur Dauereinrichtung geworden. Offenbar leidet er an ADS oder so und ist unfähig, auch nur mal einen Tag lang auf seinem A* zu sitzen.
Es ist völlig unmöglich, vor 22:00 so etwas wie Ruhe zum Lesen oder auch nur Fernsehen zu finden - oft nicht einmal danach (die Nachtruhe ist jedoch nicht das Hauptproblem, was das betrifft, würde ich mich auf Dauer nicht scheuen, die Polizei zu rufen).
Meine Vermieter drücken sich davor, etwas zu übernehmen, und ich scheue mich, Mietminderung als Druckmittel zu benützen, weil ich einfach nicht weiß, wieviel ich als Nachbar ertragen muss.
Ein Gespräch mit dem Typen ist gescheitert. Er hat mich verhöhnt und bespottet und macht seitdem aus Rache heraus noch mehr Lärm. Von anderen Nachbarn weiß ich, dass er das "Genörgel" von Frauen ohnehin nicht ernst nimmt; ich habe mitbekommen, wie er selbst seine eigene Freundin fertig macht. Und ich weiß, dass er mich nicht leiden kann und es ihm allgemein Spaß macht, andere zu terrorisieren.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Meine Gesundheit leidet erheblich unter diesem Stress; ich war extra in diese Wohnung gezogen, weil sie als ruhig galt. Zwar ist sie hellhörig, aber die anderen Mitbewohner können sich darauf sehr gut einstellen, und wir hören von ihnen nur das normale Alltägliche.
Ich kann und will nicht ausziehen. Was soll ich tun? Einen Anwalt kann ich mir nicht leisten.
Ratet ihr mir zu einer Anzeige? Zeugen gäbe es. Hat jemand Erfahrung mit so etwas? Hat man als "Opfer" die Chance, mit seiner Gegenwehr erfolgreich durchzukommen? Oder besteht die Gefahr, dass so etwas als "Alltagsgeräusch" abgetan wird? Der Plagegeist ist leider sehr gut darin, sich herauszureden und andere um den Finger zu wickeln, leider auch bereits meine Vermieter.
12 Antworten
Auch wenn du kein Geld hast, kannst du zu einem Anwalt gehen und dich dort beraten lassen. Du hast die Möglichkeit, dir vorher bei einem Amtsgericht einen Beratungshilfeschein zu besorgen, dann werden die Kosten von der Staatskasse getragen. Dies würde ich dir auf jeden Fall raten, wenn deine Vermieter nicht in der Lage sind oder auch vielleicht keine Lust haben, gegen den Störenfried vorzugehen. Der Anwalt kann dir Tipps geben, wie du mit dieser Sache umgehen kannst. Wenn nicht direkt gegen deinen Nachbarn, dann wenigstens gegenüber deinen Vermieter, dass diese endlich einschalten. Dies natürlich nur unter der Voraussetzung, dass es sich wirklich um eine erhebliche Ruhestörung handelt.
Danke, guter Ratschlag! Das wusste ich noch gar nicht! Ich werde mich mal weiter informieren!
Geh zu einem ANwalt mit der Fachrichtung für Mietrecht und las dich dort Beraten. Die sind immer eine enorme Hilfe und wissen am besten was du machen kannst.
Ich würde mir erst einmal einen Zeugen in die Wohnung holen,der das alles Bezeugen kann ! Notfalls mit Videoaufzeichnung den Lärm Aufnehmen und als Zusatz eine Tageszeitung mit Datum als Sicherheit . Das würde ich einige Tage hintereinander so machen und es erst Deinem Vermieter Vorspielen und ihn um Klärung mit dem Mieter bitten . Sollte das nichts Bringen,dem Vermieter eine schriftliche Frist setzen,um den Mieter in die Schranken zu weisen,sonst würdest Du die Miete kürzen . Es gilt nicht nur eine allgemeine Nachtruhe ( 22.00 ) sondern auch eine Mittagsruhe ( 13.00 - 15.00 ) die einzuhalten sind . Erst wenn die Aussprache mit dem Vermieter und die eventuelle Mietkürzung nichts bringt,würde ich bei jeder Ruhestörung die in den Ruhezeiten liegt das Ordnungsamt oder die Polizei rufen . Wenn die dann 2-3 mal wegen Ruhestörung gerufen werden,gibt es Ordnungsgeld und das Wirkt zu 100 % .
Ja @Isomatte, das muss ich voll unterstützen. In Ermangelung von Zeugen dann ein "Lärmprotokoll" erstellen, indem die Häufigkeit, Uhrzeit usw. draus hervorgeht. Klar, Tonaufnahmen zu machen bietet sich an, aber die Qualität von Digicams ec. läßt zu wünschen übrig. Diesbezüglich und auch die Manipulationsmöglichkeiten sind zu groß, als das sie als Beweismittel gelten. Aber vorsichtig mit der Mietminderung, da bist du voll in der Beweispflicht, die Miete unter Vorbehalt zahlen ist ok. aber nicht eine Kündigung riskieren, wenn 3 Mieten zusammengerechnet fehlen geht das ratzfatz.
Bis 22:00 Uhr darf er machen was er will außer es enstpricht dem öffentlichen Ärgernis. Rede einfach nochmal mit deinem Vermieter..
anzeige kalr es ist ruhe störung nach 22:00uhr und du kannst zur polizei gehn wenn er das extra macht wenn er nicht aufhört gibt sicher ne geldstrafe