Was bedeutet zahlenmäßiges Verhältnis?
Im Betriebsverfassungsgesetz steht:
Das Geschlecht, das in der Belegschaft in der Minderheit ist, muss mindestens entsprechend seinem zahlenmäßigen Verhältnis im Betriebsrat vertreten sein, wenn dieser aus mindestens drei Mitgliedern besteht.
Was bedeutet zahlenmäßiges Verhältnis?
4 Antworten
Das Minderheitengeschlecht hat entsprechend seiner Stärke Anspruch auf eine bestimmte Anzahl von Sitzen im Betriebsrat. Berechnet wird das nach dem D'Hondt-Verfahren.
Beispiel: Betrieb mit 100 Mitarbeitern, entsprechend fünf Betriebsratsmitglieder:
80 Männer, 20 Frauen: Hier muss mindestens eine Frau im Betriebsrat vertreten sein.
60 Männer, 40 Frauen: Zwei Frauen sind auf alle Fälle im Betriebsrat.
Bei 110 Mitarbeitern wovon 80 Männer und 30 Frauen sind, gibt es sieben BRM, die Minderheitenquote würde für die Frauen zwei Sitze betragen.
Voraussetzung ist natürlich, dass sich auch so viele Frauen bewerben, wie ihnen als Minderheitengeschlecht Sitze zustehen
Wenn 50% Frauen sind, müssen 50% der Betiebsratsmitglieder Frauen sein.
Wenn 10% Frauen sind, müssen 10% des Betriebsrates Frauen sein.
"Mindestens" bedeutet, dass es auch mehr sein können, aber nicht weniger.
D.h. wenn in einer Firma mit 49% Frauen und 51 % Männern 3 Mitglieder im Betriebsrat sind, das davon 2 Frauen sein müssen.
15 von 50 Beschäftigten sind weiblich, dann müssen 30% der Betriebsratmitglieder weiblich sein.