Was bedeutet ein Brief von der Jugendgerichtshilfe?

8 Antworten

Eigentlich solltest Du irgendwann mal Post von der Polizei bekommen haben, wo Du die Möglichkeit hattest, Dich zum Tatvorwurf zu äußern. Wenn Du den Vernehmungstermin nicht wahr nimmst, darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du immer noch nicht weißt, worum es geht.

Die Jugendgerichtshilfe ist dazu da, die erzieherischen Gesichtspunkte im Verfahren zur Geltung zu bringen. Entweder, weil es eine Gerichtsverhandlung geben soll, oder weil das Verfahren gegen Dich gegen die Erfüllung einer Auflage eingestellt werden soll. Dort wird man Dir voraussichtlich auch noch einmal den Tatvorwurf erläutern.

Meistens kann es nichts schaden, bei der Jugendgerichtshilfe zu erscheinen. Macht in vielen Fällen einen besseren Eindruck als wegzubleiben.

11inchClock 
Beitragsersteller
 14.11.2015, 17:01

Vor fast einem Jahr wurde ich wegen Urkundenfälschung angeklagt. Habe auch einen Anwalt und es ist noch immer kein Gerichtstermin in Aussicht (sind mehrere beteiligt). Post bekomme ich zudem eigentlich alle paar monate an meine alte Adresse (Elternhaus).

Jetzt nach Monatelangem nichts bekomme ich zum ersten mal einen Brief an die neue Adresse wegen Betrugs..

Okay, Urkundenfälschung ist Betrug, aber der Begriff Betrug wird hier zum ersten mal genannt.. normalerweise steht immer Urkundenfälschung..

skyfly71  14.11.2015, 20:37
@11inchClock

Es ist durchaus denkbar, dass die Staatsanwaltschaft in der Zwischenzeit zu einer anderen rechtlichen Einschätzung gelangt ist und die vormalige Urkundenfälschung jetzt als Betrug angeklagt hat. Wenn Dir sonst nix von anderen Verfahren und krummen eBay-Geschäften bekannt ist, liegt dieser Sachverhalt nahe.

Da wird dir wohl nur die Option bleiben, hinzugehen und zu sehen, was man mit dir besprechen will. Wenn du minderjährig bist, dürfte dir ein volljähriger Beistand zustehen.

Das wird so schon richtig sein. In solchen Briefen steht meistens nicht, um was es geht. Höchstens die Fall- Nummer.

Dieses Gespräch ist keine Pflicht. Wenn der Termin dorthin aber für dich mit wenig Aufwand und Kosten verbunden ist, dann kannst du ja dort hingehen und fragen um was es geht. Du kannst das Gespräch jederzeit abrechen und gehen. Auch wenn du unschuldig bist - mach auf keinen Fall Angaben zur Sache!

Egal wie abstrus und abwegig der Vorwurf ist. Locker und sachlich bleiben. NICHTS zur Sache sagen! Denn die Gerichtshilfe schreibt sich das alles auf und dies könnte später vor Gericht gegen dich verwendet werden.

Was ich immer bemerkenswert finde, ist, daß solche Briefe prinzipiell immer Freitags von den Behörden verschickt werden, so daß man erst am Montag dort anrufen kann und sie einem das Wochenende versaut haben.

11inchClock 
Beitragsersteller
 14.11.2015, 16:37

Ja, wollte eigentlich längst lernen.. jetzt ist man einfach viel zu abgelenkt dafür..