Warum sind Radfahrer so frech?
Ich gehe gerade in meiner Pause den Gehweg entlang. Der ist zur einen Hälfte mit Platten gepflastert, zur anderen Hälfte mit leicht rötlichen Steinen (das rot sieht man aber kaum). Es gibt keine weitere Beschilderung und auch keine Markierungen oder Symbole auf dem Boden. Somit ist diese meines Wissens nach ein reiner Gehweg und Fahrräder haben da nix zu suchen. Ein Radfahrer behauptete eben, das sei ein Radweg, da unterschiedlich gepflastert. Ich versuchte, ihn darauf hinzuweisen. Er machte sich aber nur über mich lustig und behauptete weiter, es seien keine Schilder nötig. Wie kann ich mit solchen umgehen und wie ist die Exakte Rechtslage?
8 Antworten
Ja es gibt auch Radwege ohne Beschilderung.
Hier die Aussage von Roland Huhn, Verkehrsreferent des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs:
„Wenn bei getrennten Geh- und Radwegen die Radwegschilder (Zeichen 241) entfernt werden, die getrennten Radwege aber weiter baulich vorhanden sind, dann sind es nun Radwege ohne Benutzungspflicht. Sie dürfen nur in Fahrtrichtung rechts befahren werden.
Die weiter vorhandenen Furten (die Straßenbemalung) machen deutlich, dass der Radweg weiter besteht und auch Vorfahrt hat. Wo rechts vor links gilt, darf es keine Furten geben. Sonst könnten Radfahrer fälschlich meinen, sie hätten Vorfahrt.“
Für mich ist aus deiner Beschreibung "leicht rötlichen Steinen", den Bildern, den Markierungen auf der Straße in Bild 2 und dem allgemeinen Aufbau des Fußwegs recht klar, dass es sich hier um einen Fahrradweg handelt.
Wenn es ein ausgeschilderter Gehweg ist, habe ich da, wenn er nicht mit Sonderzeichen "🚲 frei" ausgeschildert ist, als Erwachsener Radler ohne Kind nichts verloren.
Wenn der Bereich nicht ausgeschildert ist, ist die Sache uneindeutiger. Hier scheint es "früher" wohl einen Fuß- und einen Radweg gegeben zu haben. Dieser Radweg dürfte dann benutzt werden.
Aber ohne genauere Kenntnisse bzgl der Beschilderung ist das nur ein Fischen im Trüben. ☹️
Funfact am Rande: bei ähnlicher Konstellation fahre ich mit dem Radel auf der Fahrbahn. Das führt häufig zu wildem Gehupe, wilder Gestikulation und Sätzen wie "Fahr doch dort auf den Radweg", verbunden mit wilden Beschimpfungen. 😁
Ohne weitere Details z.B. zur Beschilderung schwer zu bewerten. Ich finde die Gesamtbreite groß genug dass alle Beteiligten diesen Weg unter gegenseitiger Rücksichtnahme gut nutzen könnten.
Die Rechtslage ist eindeutig: wenn ein Gehweg nicht durch Beschilderung als Radweg ausgewiesen ist, ist es ausschließlich ein Trottoir. Nur Kinder bis 10 Jahre dürfen mit dem Fahrrad drauf.
Dann sind das aber keine Radwege.
Ein Radweg ist es nur dann, wenn er auch als solcher ausgeschildert ist.
Die Ausschilderung betrifft regelmäßig nur benutzungspflichtige Radwege.
Außer bei der Beschilderung als Fußweg und Zusatz "Fahrrad frei".
Eben
Ja, nur bestimmte Art von Leuten pocht hier auf ihr Recht alleine wie ein König den Gehweg zu benutzen :)