Warum lässt die Staatsanwaltschaft Betrugsfälle so schnell fallen?
Ist die Staatsanwaltschaft nur an Delikten interessiert, die dem Staat schaden und nicht nur dem kleinen Bürger? Warum landen Anzeigen, die bei der Polizei, wegen Betrug, gestellt werden, immer bei der Staatsanwaltschaft? Warum verbindet sich die Staatsanwaltschaft nicht mit den Geschädigten, um zu ermitteln und schickt stattdessen in der Regel nach 2 bis 3 Wochen nur eine Mitteilung raus, dass der Fall geschlossen wurde? Interessiert es sie nicht? Sind sie nicht zuständig? Warum nehmen Staatsanwälte nicht Hinweise der Geschädigten ernst und gehen ihnen sorgfältig nach? Haben wir zu wenige Staatsanwälte? Oder zu viel Kriminalität? Als kleiner Bürger schlussfolgere ich daraus, dass es zwecklos ist, eine Anzeige wegen Betrug bei der Polizei aufzugeben? Leider werden viele wichtige Informationen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an den kleinen Bürger herausgegeben und leider interessiert dies weder Polizei noch Staatsanwaltschaft und leider haben Trickbetrüger aus genau diesem Grund ein extrem leichtes Spiel in Deutschland. Oder ist genau dies das Problem? Das Datenschutzgesetz?
7 Antworten
Warum landen Anzeigen, die bei der Polizei, wegen Betrug, gestellt werden, immer bei der Staatsanwaltschaft?
Weil nur die Staatsanwaltschaft Ermittlungsbehörde ist.
Für den Rest der Frage müsste man schon genauer wissen was genau passiert ist.
Das die Staatsanwaltschaft nicht sonderlich daran interessiert ist Delikte aufzuklären die dem Staat schaden kannste sehr gut daran sehen, dass die Cum-Ex Geschichten demnächst wegen Personalmangel Gefahr laufen zu verjähren.
Gegen den/die Aufdecker der Geschichten wird nun aber mit maximalem Einsatz ermittelt damit da bloß nichts verjährt.
Ordnung muss schließlich sein.
Es gibt nicht genug Zeit und Personal um sich um Kleinmist zu kümmern.
Ich spreche von Trickbetrüger im größeren Stil. Ist das auch noch "klein"?
Warum lässt die Staatsanwaltschaft Betrugsfälle so schnell fallen?
Kannst du deine Behauptung bitte mit einer Quelle untermauern?
Natürlich scheitert es vielfach daran, dass die Anzeigeerstatter eine Strafanzeige nicht druckreif dem Polizisten vorformulieren können. Dann schreibt der Polizist eben den Sachverhalt mit seinen eigenen Worten, oft ungenau/nicht klar genug. Da stellen sich dem Staatsanwalt schon mal die Nackenhaare auf und er muß entscheiden: Nachfrage = Auftrag zur ergänzenden Ermittlung bei dem Polizeibeamten oder doch besser gleich Verfahrenseinstellung. Angesichts der gravierenden Arbeitsüberlastung der Staatsanwaltschaften wählt er dann - soweit irgendwie vertretbar - die Verfahrenseinstellung. Akte vom Tisch.
Nun hat der Anzeigeerstatter die Möglichkeit gegen die Einstellungsverfügung der StA binnen einer Frist von zwei Wochen Beschwerde bei der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft einzulegen allerdings neu und klar formuliert, weil wenn man lediglich auf seine Strafanzeige Bezug nimmt, wird man die Generalstaatsanwaltschaft nicht davon überzeugen können,die Staatsanwaltschaft anzuweisen Ermittlungen wieder aufzunehmen.
Na siehst Du,da wird es dann schon kompliziert.
Sachverhalt schildern und Beweise liefern, dann funktioniert es auch mit einer Anzeige.
Konkret: der Geschädigte hat Hinweise und Ansprechpersonen benannt, die ermittlungsrelevante Daten herausgeben können, aber nicht dürfen. Dem kleinen Bürger nicht dürfen. Der Polizei und Staatsorganen schon.