Warum bekommt mein Bruder mehr vom Erbe?
Hallo ihr lieben,
Ich habe da ein Problem das mir schon länger auf der Seele liegt.
Meine Mutter hat schon schriftlich festgehalten, wer was bekommen soll, wenn sie mal nicht mehr ist. Ich war immer sehr lieb, habe immer gehört und auch viel zu Hause geholfen. Als andere noch in der Sandkiste gespielt haben war ich schon mit auf dem Feld und habe beim Holzsägen geholfen oder im Garten gearbeitet. Meine Mutter war auch sehr streng und wenn etwas nicht ordentlich war gab es was an die Ohren. Mein Btuder hat auch immer viel machen müssen z.B Rasenmähen oder sonst irgendwelche Arbeiten im Garten. Bei meiner Mutter reicht es nicht wenn man mal saugt oder das Badezimmer putzt, da muss man schon richtig was größeres machen . So Sachen wie Bad putzen oder Saugen sind in ihren Augen dinge die selbstverständlich sind dass man die als Mädchen macht während sie auf Arbeit ist. Mein Bruder hat auch gerne mal Blödsinn gemacht z.B mal auf Partys zu viel getrunken oder beim Essen in der Suppe die Fleischklösse rausgefischt, wenn er sowas macht sagt keiner was, aber wenn ich es mache heißt es "sowas gehört sich als mädchen nicht". Als mein Bruder dann erwachsen war hat er den Stall bei meiner Mutter zu einer Wohnung umgebaut in der er nun lebt. Ich bin nun vor 5 Jahren mit meinem Freund in eine eigene Wohnung gezogen. Nun hat meine Mutter schriftlich festgelegt, dass mein Bruder das Elternhaus bekommen soll und das Land aufgeteilt werden soll, aber so, dass mein Bruder etwas mehr bekommt weil er immer da ist und so viel hilft usw und als letzter Satz steht da dann : Tochter Tina Hansen ist nach ihren 18. Geburtstag zu ihrem Freund gezogen und hat danach keine Hilfe mehr geleistet...das ist alles was sie über mich geschrieben hat, nach all dem was ich für sie getan habe???? Ich habe immer was im Haushalt gemacht wenn sie nicht da war und habe immer im Garten geholfen und alles und sie hat mich auch oft gejagt und trotzdem war ich immer da und habe nie nein gesagt wenn sie um Hilfe gefragt hat. Sie versteht auch nicht weshalb ich ausgezogen bin weil ich bei ihr ja alles hatte Essen usw. Sie wollte halt, daas ich zu Hause wohnen bleibe damit ich sie später pflege wenn sie alt ist. Ich finde das aber nicht gerecht dass ich nun weniger vom Erbe bekomme nur weil ich mir ein eigenes Leben aufgebaut habe. Mein Bruder scheimt sich auch immer schön ein, macht immer sehr teure Weihnachts und Geburtstagsgeschenke für meine Mutter. Und sie ist auch sehr stolz auf ihn weil er im Beruf seinen Meister gemacht hat, als er den Beständen hatte bekam er Geschenke und es wurde essen gegangen usw....als ich aber meine Ausbildung geschafft habe wurde nichts gemacht, da wurde noch nichtmal gratuliert. Meine Mutter ist auch der Meinung dass man als Frau später zu hajse ist und die Kinder passt und der Mann geht arbeiten und bringt das Geld nach hause
11 Antworten
Auch wenn es Dich hart ankommt , Deine Mutter ist in der Entscheidung, wie sie ihr Vermögen aufteilt im Großen und Ganzen frei.
Wenn sie Dich im Testament nicht bedenken möchte - hast Du "Pech" gehabt - bedeutet dann Du hättest nur Anspruch auf den Pflichtteil - und der beträgt 50 % des gesetzlichen Erbteils - dann in Form einer Barzahlung.
... weil es Deine Mutter so entschieden hat.
Ich bekam auch mehr (Geld) aus diversen Gründen. Mein Bruder sprach dann 10 Jahre lang nicht mit mir.
Du kannst das nur akzeptieren. An Deiner Stelle würde ich lockeren Kontakt halten , aber nichts mehr in Haus und Garten machen.
Wenn es soweit ist, alles anfechten.
Allerdings: Zu wissen, dass man ungeliebt ist, kann mit Geld sowieso nicht entschädigt werden.
Ich sehe, dass ich in Zeile 11/12 meines Kommentars einen Fehler gemacht habe: Die Fragerin kann nur von dem Miterben einen Ausgleich verlangen, wenn ihr weniger als 1/4 (nicht 1/2) des mütterlichen Nachlasses zugewendet worden ist. Der Pflichtteil beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbteils. Dieser Erbteil wäre bei zwei Kindern je 1/2, so das die Hälfte davon (= 1/4) den Pflichtteil ergäbe (dieser kann nicht als Anteil am Nachlass, sondern nur in Geld verlangt werden). Sorry für den Flüchtigkeitsfehler zuvor.
Anspruch hast du nur auf dein Pflichtteil.
Das ist der Wille deiner Mutter.
Das "alles anfechten" ist doch unsinnig und rechtlich falsch.. Jeder Mensch - und daher auch die Mutter der Fragestellerin - ist frei in der Entscheidung, wie sie mit ihrem Vermögen umgeht und wen sie als Erben einsetzt. Freilich verhält sich die Mutter hier, als ob sie noch aus dem 19. Jahrhundert mit dem damaligen Rollenverständnis von Mann und Frau stammen würde. Vielleicht wurde sie ja von ihren Eltern in diesem Sinne erzogen und hat nie "dazu gelernt". Aber dsamit muss sich die Fragestellerin abfinden. Aber aus welchem Grund sollte man "anfechten" können, wenn sie ihre beiden Kinder im Testament ungleich behandelt ? Das wäre nur möglich, wenn das Testament fehlerhaft abgefasst worden wäre oder wenn z,B. der Sohn sie "gezwungen" hätte, so zu testieren. Aber dafür gibt es wohl keinen Anlass; das wäre sonst sicher erwähnt worden. Sofern die Fragestellerin in dem Testament der Mutter wertmäßig mit weniger als der Hälfte des mütterlichen Vermögens bedacht wurde, könnte sie den Differenzbetrag (in Geld) von dem Bruder als "Pflichtteilsergänzung" verlangen, freilich erst nach dem Tod der Mutter. Denn kein Kind kann verlangen, dass es als Erbe seiner Mutter und seines Vaters mehr als senen Pflichtteil (d.i. in Geld die Hälfte des gesetzlichen Erbteils, der sich hier bei zwei Kindern auf je 1/2 des Nachlassvermögens beläuft und daher 1/4 beträgt) erhält.
Hier ist offenbar der Vater schon vorverstorben. Wenn es ein gemeinschaftliches Testament der Eltern gegeben hätte, wonach beim Tod des ersten Elternteils (hier also des Vaters) der andere Elternteil allein erben soll, die beiden Kinder dann nach dem Tod des anderen Elternteils (hier: Mutter) zu je 1/2 erben sollen (oder ähnlich), wäre die Mutter freilich an dieses Testament gebunden und könnte jetzt nicht mehr abweichend davon den Sohn in seiner Erbfolge bevorzugen. Da die Fragerin dazu nichts erwähnt, vermute ich, dass der Vater ohne Testament verstorben ist oder nur bestimmt hat, dass die Ehefrau/Mutter alles erben soll, ohne die Erbfolge der Kinder zu regeln.
Das alles ist ein wenig bedauerlich für die Fragerin. Vielleicht sollte sich einmal die Familie zusammen an einen Tisch setzen und das noch einmal erwägen. Aber offenbar ist die Mutter ein wenig "einseitig" ausgerichtet. Das ist dann kaum zu beeinflussen, leider.
Das wäre nur möglich