Vorsicht bei Maklern! Warum?
Sind das alles Betrüger und Ganoven? Überall wo man was fragt, heißt es gleich: Vorsicht - das ist ein Halsabschneider, ein Ganove. Aber warum? Müssen die so sein?
9 Antworten
Makler sind daran interessiert, ein Objekt an den Mann zu bringen... Sie erhalten Courtage vom Auftraggeber (Eigentümer) und vom Mieter nach Vertragsabschluss... Und das hat nichts mit der Kaution zu tun... Wie hoch die Coutage ist, ist von Makler zu Makler unterschiedlich... von daher umgangssprachlich Halsabschneider
Es gibt Makler, die etwas für ihr Geld tun, andere wiederum halten nur die Hand auf, erbringen aber so gut wie keine oder eine schlechte Leistung.
Prinzipiell sollte man sich überlegen, ob es sich lohnt, einen Makler einzuschalten. Wenn man weit weg vom zu verkaufenden Objekt wohnt, könnte es sich lohnen, da der Aufwand für Besichtigungen doch recht hoch ist, wenn man eigens dafür immer anreisen müsste.
Wenn aber die Umstände ganz normal sind (sprich: Ich wohne in einem Haus, das ich verkaufen möchte.), würde ich auf jeden Fall erst einmal selber versuchen, das Objekt an den Mann zu bringen:
Die Makler bedienen sich derselben Portale, die auch mir als Verkäufer zugänglich sind - mal von der eigenen Homepage abgesehen. Aber die klassischen Internet-Plattformen wie Immobilienscout24, immonet, immopool etc. sind für alle zugänglich. Und das sogar recht preisgünstig bis hin zu kostenlos.
Das Geld, das der Makler (i. d. Regel nur den) Käufer kostet, ist der Betrag, den der potenzielle Käufer in den Kaufpreis einrechnet, der aber an anderer Stelle als bei mir als Verkäufer ankommt. Schnell sind das mehr als 10.000 Euro - entspricht das wohl der (Gegen-)Leistung des Maklers? M. E. kann der so gut gar nicht sein - aber das ist meine persönliche Auffassung.
Warum ich nicht viel von Maklern halte, ist meiner persönlichen Erfahrung geschuldet: Wie gesagt empfinde ich 5stellige Beträge für deren Leistung als zu hoch. Dann habe ich oftmals feststellen müssen, dass sie sehr schlecht informiert sind über das zu vermittelnde Objekt und auch dass ihr Verkaufsengagement sich in Grenzen hält. Erst wenn sie merken, dass Kaufinteresse besteht, werden sie wach - m. E. viel zu spät!
Und zu guter Letzt: Garanten für solvente Käufer/Mieter sind auch Makler nicht. Einige prüfen die Solvenz ihrer Kunden gar nicht, andere sehr mangelhaft - ich selber bin leider schon Opfer eines solchen Maklers geworden (wenngleich auch nur indirekt, da ich mit ihm ja keinen Vermittlungsvertrag hatte): Mein Nachmieter kaufte mir meine Einbauküche ab, trat auf wie Graf Cox - das Geld erhalten habe ich nie, da er(und auch seine Frau) schon mehrfach Offenbarungseide geleistet hatten und dort nichts mehr zu holen war. Auch der Eigentümer der Wohnung hat keine einzige Mietrate gesehen, die Liste der Gläubiger war endlos. Der Typ war ein Mietnomade und betrog sich durchs Leben. Ein Hammer, dass der Makler das nicht geprüft hatte; für diese bescheidene Leistung konnte man ihn noch nicht einmal belangen.
Gruß Kirsten
Hier gibt es ja leider sehr viel unqualifiziert diffamierende und unsachliche Antworten.
Zunächst mal die Definition:
HGB § 93 Handelsmakler
(1) Wer gewerbsmäßig für andere Personen, ohne von ihnen auf Grund eines Vertragsverhältnisses ständig damit betraut zu sein, die Vermittlung von Verträgen über Anschaffung oder Veräußerung von Waren oder Wertpapieren, über Versicherungen, Güterbeförderungen, Schiffsmiete oder sonstige Gegenstände des Handelsverkehrs übernimmt, hat die Rechte und Pflichten eines Handelsmaklers.
(2) Auf die Vermittlung anderer als der bezeichneten Geschäfte, insbesondere auf die Vermittlung von Geschäften über unbewegliche Sachen, finden, auch wenn die Vermittlung durch einen Handelsmakler erfolgt, die Vorschriften dieses Abschnitts keine Anwendung.
(3) Die Vorschriften dieses Abschnittes finden auch Anwendung, wenn das Unternehmen des Handelsmaklers nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.
Somit ist ein Makler immer im Kundenauftrag unterwegs. Er gehört keinem großen Konzern an und handelt immer nur für den Kunden im Gegensatz zum Handelsvertreter.
Außerdem werden hier alle Makler in einen Topf geworfen. Versicherungsmakler, Immobilienmakler, Schiffsmakler.
Makler bekommen ein Provision. Was ist daran ein Problem. Kein Mensch in Deutschland arbeitet umsonst. Der Autoverkäufer bekommt ein Provision, der Arzt der Rechtsanwalt und der Steuerberater erhalten alle ein Honorar.
Schwarze Schafe gibt es leider in jedem Beruf. Deshalb sollte man keine pauschalen Verurteilungen ganzer Berufsgruppen machen. Pauschalierungen und Vorurteile sind nie gut.
Verbrecher sind es nicht, ihr schlechter Ruf hat aber Gründe. Wenn du was mit einem Makler machst, schau dir genau an, was du unterschreibst. Wenn er dir die Hand schüttelt, zähl danach deine Finger.
Weil die ihr Geld auf eine Art verdienen die vielen Menschen nicht geheuer ist - aber das sind noch lang keine Betrüger