Wie weit darf ein Makler gehen?
Hallo Zusammen,
mein Freund und ich sind seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Haus zum Kaufen. Nun scheint es soweit zu sein. Ein Finanzberater ist derzeit dabei ein passendes Angebot für uns zurecht zu bauen. Dies habe ich der Maklerin auch mitgeteilt, jedoch fängt diese an (scheint wohl eine Voraussetzung für den Beruf zu sein) druck auszuüben und will unbedingt einen Termin bei einem Notar vereinbaren. Ein Kaufvertragsentwurf habe ich bereits erhalten. Dieser ist soweit auch in Ordnung. Das Haus selbst ist auch in einem guten Zustand. Nach Auskunft der Maklerin müssen die Eigentümer aus gesundheitlichen Gründen das Haus aufgeben.
Nun zu meiner Frage: Da die Maklerin nunmehr fast jeden Tag anruft und nach einem Notartermin fragt, stelle ich mir die Frage wie weit darf man da schon gehen? Es liegt bisher noch keine schriftliche Finanzierungszusage vor. Die Maklerin meinte, dass sie den Eigentümern Fortschritte zeigen will, zumal vorher ein Interessent abgesprungen ist, da es da angeblich Probleme mit der Finanzierung gegeben hat. Das Witzige dabei ist auch, dass es bisher nur sehr einseitig gelaufen ist. Soll heißen, wir haben uns sehr schnell um alles gekümmert. Die Maklerin jedoch nicht. Bereits mehrmals habe ich die Maklerin um Übersendung eines Versicherungs- und Grundsteuernachweises gebeten. Dieser liegt uns bis heute jedoch nicht vor. Wenn wir versuchen die Maklerin zu vertrösten oder um etwas Geduld zu bitten, dann meinte sie nur, dass man einen Notartermin ja auch noch verschieben könne bzw. wenn es der Dame zu dumm wird, meint sie immer, dass sie ja bisher das Haus für uns zurückgehalten habe (das könne man ja auch ändern).
Ist das ein normales Verhalten für einen Makler? Ich persönlich mache mir nur Sorgen, dass wir das Haus dann doch nicht haben können, wenn es der Dame nicht schnell genug geht (und das Haus ist wirklich toll!!!)
Liebe Grüße
10 Antworten
Also um ehrlich zu sein möchte ich dieses Haus nicht so schnell aufgeben. Von der Lage, des Erscheinungsbildes, der Ausstattung etc. ist es echt toll und es war halt echt so dieser erste Moment der gestimmt hat. Liebe auf dem ersten Blick sozusagen :-D
Ich kann natürlich nochmal einen weiteren Besichtigungstermin vereinbaren und das Haus "auseinander" nehmen. Zufälligerweise verfügen wir z.B. ein Gerät zur Schimmelerkennung :-P.
Normal ist das Verhalten nicht. Wenn ihr zugesagt habt, das Haus unter dem Vorbehalt der Finanzierung zu kaufen, sollte das der Dame erst mal reichen.
Ich würde nochmal einen Besichtigungstermin machen und das Haus auf Herz und Nieren prüfen, soweit noch nicht geschehen. Bei der Gelegenheit könnt ihr euch vom Besitzer ja alle relevanten Unterlagen zeigen lassen und dies der Maklerin auch vorab sagen.
Wenn natürlich jemand kommt, der sofort zusagt, dann ist das Haus weg - damit muss man immer rechnen. Evtl. solltet ihr eurem Finanzmann auch ein wenig Beine machen.
Übrigens: welchen Notar man nimmt, bestimmt eigentlich immer der Käufer.
Makler stehen zur Zeit unter einem doppelten Druck. Die Mieter wollen sich Wohnungen zeigen lassen, sind aber nicht bereit, für diese Dienstleistung zu zahlen. Vermieter glauben aber, ihre Wohnungen auf dem leeren Markt auch alleine vermieten zu können.
In deinem Fall sieht sie nun einen Abschluss in greifbarer Nähe und sie braucht vielleicht schlicht und einfach Geld.
Vielleicht hat sie ja auch tatsächlich für ein "tolles Haus" auch mehrere Interessenten.
Und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Auch andere Makler können dieses Haus ja in ihrem Programm haben.
Die Dame drängt ganz kräftig, entweder benötigt sie ihre Courtage oder das liegt noch irgendwo ein dunkler Schatten auf dem Haus.
Beim nächsten Anruf würde ich ganz ungeniert fragen warum sie soviel "Gas geben" möchte und ob ein Problem mit dem Haus nocht nicht benannt wurde.
Hallo!
Zunächst einmal wird ein seriöser Makler sogar darauf bestehen, zunächst eine sichere Finanzierung zu haben bzw. den entsprechenden Nachweis. Denn eine mögliche Rückabwicklung des Kaufvertrages, wenn die Finanzierung doch nicht klappt, ist eben auch nicht sinnvoll, da der Makler eben auch seinen Verkäufer schützen sollte. Dennoch verstehe ich den Makler insoweit, dass oft der Eigentümer endlich Ergebnisse will.
Oftmals reicht es schon, wenn der Makler mit dem Finanzierer direkt spricht und dann eine kurze, schriftliche Bestätigung bekommt.
Und ganz klar, der Makler möchte ebenso wie der Verkäufer zeitnah alles unter Dach und Fach haben. Eben auch, weil es leider auch Menschen gibt, die den Verkäufer / Makler solange hinhalten u. doch nicht kaufen.
Das Risiko, das andere Interessenten schneller zum Notar könnten, ist immer. Also ich würde tatsächlich auch dem Finanzierer ein wenig "Druck" machen, denn ansonsten heißt es vielleicht auch: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst."
Allerdings muss ich sagen: Wer ein Haus kaufen möchte, sollte bereits im Vorfeld schon Gespräche mit Banken etc. führen um die Finanzierung dann schnell(er) zeitnah sicher zu haben.
Bezüglich der Unterlagen: Es liegt ja nicht alleine am Makler, ob alle Unterlagen vollständig vorhanden sind. Wenn der Verkäufer, warum auch immer, diese gewünschten Unterlagen nicht hat, nicht herausgeben will oder nicht besorgen will (u. der Makler es ggf. nicht darf), kann der Makler auch nichts machen.