Vertauschte Babys wieder umtauschen?
Hallo,
wenn bei einem 2-Jährigen Kind festgestellt wird, dass es im Krankenhaus kurz nach der Geburt vertauscht wurde und es nun rechtlich umgetauscht werden soll gegen das leibliche Kind - würdet ihr Protest einlegen? Welches Kind wolltet ihr bei Euch aufwachsen sehen, wenn ihr Euch für eins entscheiden müsstet und die Wahl hättet?
Danke.
6 Antworten
Eine sehr schiwerige Frage. Ich denke ich würde das Kind bei mir leben lassen wollen, welches ich zwei Jahre wie mein eigenes erzogen habe, würde aber gern Kontakt mit dem leiblichen Kind haben. Man würde ja kein Kind verlieren, man würd ein zweites geschenkt bekommen. Aber in der Situation werden das die Eltern wohl anfangs anders sehen.
Wieso durch das ganze Leben? Wieso sollte sich zwischen den Eltern, aufgrund dieser Extremsituation, nicht eine Freundschaft bilden, die es erlaubt die Kinder mit diesem Wissen aufwachsen zu lassen. Nirgendwo wurde davon ausgegangen, die Kinder ein lebenlang im Unklaren zu lassen.
Übrigens: Mutterliebe empfindet man nicht aufgrund des Kindes Körper und Gene sondern aufgrund der gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen.
Vielen Dank für den Stern! :-)
Ich finde die Antwort reflektiert und es entspricht auch meiner Ansicht. Wo man affektive und kognitve Strukturen aufbaut, gemeinsam etwas erlebt, fühlt man sich nahe und kann ein zu Hause aufbauen, nicht dort, wo gleiche Gene sind. Naturgemäß wäre es im Interesse der beiden Elternpaare, eine Freundschaft zum leiblichen Kind aufzubauen.
Der Fehler nicht MEIN leibliches Kind bei mir aufwachsen zu sehen zieht sich dann durchs Leben. Natürlich kann eine Freundschaft zwischen den Eltern entstehen,dass wäre von Vorteil, gerade für die Zeit in der sich MEIN KIND an mich gewöhnen muss,ich mich an das Kind und auch später,wenn es dann zu mir kommt und die Ersatzeltern regelmäßig besuchen wird. (gleiches gilt auch für das andere Kind).Zur Mutterliebe: ich habe mein Kind in meinem Bauch getragen,gespürt,wie es getreten hat usw. wunderschöne Erlebnisse, Erinnerungen- schon dort wurde eine intensive Bindung hergestellt, soviel zu deiner Argumentation.
In Deinem Bauch war es keine Persönlichkeit, nachdem es "frei" war entstehen emotionale Bindungen auch von der Seite des Kindes. Es geht doch nicht um die Eltern, sondern die Kinder und die wollen da bleiben, wo sie sich wohl fühlen, in ihrer Umgebung.
"Übrigens: Mutterliebe empfindet man nicht aufgrund des Kindes Körper und Gene sondern aufgrund der gemeinsamen Erlebnisse und Erinnerungen" ich beschrieb lediglich das eine Bindung schon vor der Geburt besteht.Ohne Zweifel wird Liebe durch gemeinsame Erlebnisse ausgebaut. Daher ist es wichtig die Kinder nicht aus dem gewohnten Umfeld zu reißen,sondern Besuchszeiten immer weiter zu maximieren bzw.durch die intensive Beschäftigung mit dem Kind Nähe aufzubauen. So kann man das Kind behutsam,liebvoll in das Zuhause Nr.2 eingewöhnen, das dann in immer größer werdenden Abständen zum "Zuhause Nr.1" wird.
"Wo man affektive und kognitve Strukturen aufbaut, gemeinsam etwas erlebt, fühlt man sich nahe und kann ein zu Hause aufbauen, nicht dort, wo gleiche Gene sind. " Ja genau,das kann nicht mit einem "Peng"enstehen,genau-deshalb lasst doch der Mutter und ihr leibliches Kind ihr "zu Hause aufbauen",dazu hatte man ihnen DURCH EINEN FEHLER bis dahin nunmal keine Zeit gegeben, also brauchen sie Zeit um Nähe aufzubauen!
Tut mir leid Spiderman, aber du solltest akzeptieren, dass andere Leute eine andere Meinung haben! Meine Tochter ist jetzt 20 Monate - und selbst wenn jetzt rauskäme, sie wäre gar nciht meinm leibliches Kind - sie wird immer MEIN Kind bleiben!!! Ich habe mich fast 2 Jahre um sie gekümmert, sie hängt an mir, ich hänge an ihr - und das soll ich ihr aufgrund von den falschen Genen wegnehmen?? NAtürlich würde ich den Kontakt zu meinem leiblichen Kind wollen, aber sie abzugeben bzw "einzutauschen" brächte ich nciht übers Herz - natürlich müssten da die anderen Eltern mitspielen ...
Ja, das ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten darf, es ist zwecklos, jemanden anderes zu der eigenen Meinung zwingen zu wollen. Einige Monate im Bauch oder zwei Jahre bei einem lebend als Einzelwesen - ich würde mit dem "zweiten" Kind leben wollen.
Natürlich entwickelt sich die Mutterliebe bereits, wenn man das Kind noch unter dem Herzen trägt. Aber mal ehrlich, wenn man zwei Jahre lang ein Kind liebt, erzieht, pflegt, beim Erkunden der Welt beobachtet, wird diese Liebe doch jeden Tag intensiver. Ich habe mir Deine Argumente durch den Kopf gehen lassen Spiderman. Natürlich würde ich auf den Kontakt zu meinem leiblichen Kind bestehen. Aber ich könnte mich aufgrund der Gene nicht gegen das Kind entscheiden, welches mir sein Urvertrauen, seine Liebe geschenkt hat und mich jeden Tag mit Mama anspricht.
Die Gene sind das eine, davon kann man aber keine Liebe abhängig machen.
ich glaube kaum,
dass jemand vorab das gefühlschaos , was dann ausbricht, einschätzen kann...
was tut man dem vermeintlichen kind an, dass einen als elternteil liebt ?? man gibt es weg wie nen ollen schuh
verpufft die liebe zum vermeintlichen kind ins nix ??
kann man ein kind, dass man bisher gar nicht kennt einfach so tauschen, es hat ja auch gefühle zu den vermeintlichen eltern
solche fragen wkann man nicht vorab abwägen...noch beantworten
Das Kind, das ich aufgezogen habe. Aber am liebsten beide Kinder.
Da könnten die anderen Eltern aber evtl Einspruch einlegen ... ;)
Kann manche hier wirklich beim besten Willen nicht verstehen. Natürlich möchte ich "mein eigenes Fleisch und Blut" bei mir wohnen haben!!!Mein Baby!!! Schlimm genug,dass uns die ersten 2 Jahre, durch einen Fehler, genommen wurden. Dann heißt es natürlich behutsam aneinander gewöhnen,besuchen und dabei nicht gleich aus dem gewohnten Umfeld reißen, so auch mit dem Kind,dass bei mir wohnt und das ich liebe. Den Fehler der Verwechlung durch das ganze Leben ziehen zu lassen, indem ich nicht mein leibliches Kind zu mir hole, ist ja wohl völlig absurd.
Anderen sind aber Gefühle und gemeinsam erlebte wichtiger als die Gene - was nicht heißt, dass man keinen Kontakt zum leiblichen Kind aufbaut! Aber Blut oder die Frage nach den Genen ist in manchen Punkten eben doch nicht alles! Manche hier können bestimmt auch nicht verstehen, wie du so einfach ein Kind, dass du 2 Jahre aufgezogenen hast, einfach so umtauschen kannst und ihm die gewohnte Umgebung (und vor allem den Bezug zu den Menschen, die es als Eltern ansieht und liebt!) wegnehmen kannst, weil es die falschen Gene hat ...
Das ist nicht leicht zu beantworten da man sich ja in den 2 jahren an das kind sehr gewöhnt hat und es von ganzen herzen liebt aber trotzdem denke ich das ,das eigene vorrang hat
Das glaube ich nicht, man kennt und liebt eben das Kind, das man aufzieht.
Na klar keine Frage aber an das eigene Kind sollte man auch denken
Das ist aber "nur" biologisch das eigene Kind, das kennt man doch gar nicht, es steht einem nicht nahe. Und wie soll man ein Kind, das jahrelang bei einem gelebt hat und das man liebt, plötzlich weggeben? Ich könnte das nicht.
ja und was soll sie ihrem biologischen Kind dann erzählen wenn es Erwachsen ist und fragt Mama warum hast du das andere Kind vorgezogen Und das biologische Kind denkt dann meine Mutter hatte ein fremdes Kind lieber als mich das ist denke ich mal auch nicht schön
Wieso sollte das Kind diese Information nicht schon früher erhalten?
Wieso sollte das Kind diese Information nicht schon früher erhalten?
Eben und das Kind wird zu seinen "falschen" Eltern auch eine enge Beziehung aufgebaut haben, da kann man es nicht einfach so herausreißen und es zu (ihr total) fremden Menschen geben. Das Trauma wäre viel größer als ein vernünftiger Umgang, wenn man die Kinder in der Familie lässt die sie kennen. Es gab kürzlich so einen Fall, da wurde 2 Mädchen bei der Geburt vertauscht und nach ca. 2 Jahren wurde es bemerkt. Ein Vater wollte seine leibliche Tochter unbedingt bei sich haben, die Kinder wurden getauscht und jetzt sind die Mütter und die Kinder total unglücklich. Zumindest wird das eine Kind von seiner leiblichen Mutter nicht geliebt oder richtig angenommen, sie trauert dem anderen Mädchen nach, das sie 2 Jahre als ihre Tochter angesehen hat. Mit so etwas ist keinem geholfen, nur ein Mensch (leiblicher Vater) ist zufrieden, 5 Menschen sind total unglücklich.
Kann manche hier wirklich beim besten Willen nicht verstehen. Natürlich möchte ich "mein eigenes Fleisch und Blut" bei mir wohnen haben!!!Mein Baby!!! Schlimm genug,dass uns die ersten 2 Jahre, durch einen Fehler, genommen wurden. Dann heißt es natürlich behutsam aneinander gewöhnen,besuchen und dabei nicht gleich aus dem gewohnten Umfeld reißen, so auch mit dem Kind,dass bei mir wohnt und das ich liebe. Den Fehler der Verwechlung durch das ganze Leben ziehen zu lassen, indem ich nicht mein leibliches Kind zu mir hole, ist ja wohl völlig absurd.