Vermieter verweigert Herausgabe des Übergabeprotokolls, was tun?
Endlich raus aus unserer alten Wohnung mit schwieriger Kommunikation zwischen beiden Parteien. Die Wohnung wurde ordnungsgemäß und in einem einwandfreien Zustand übergeben, was von beiden Parteien unterzeichnet wurde. Nach der Unterzeichnung riss er mir das Protokoll aus den Händen und verweigerte mir die Herausgabe einer Zweitschrift. Auch nach mehrmaligem Bitten dieses Protokoll zu zu senden, reagierte er aggressiv und verweigerte weiterhin. Nun fragte er im Nachhinein wer für den Schaden im Laminat aufkommt. Dieser war definitiv nicht bei der Übergabe der Wohnung. Was kann ich jetzt tun? Durch die Verweigerung der Herausgabe habe ich jetzt keine Beweise. Jedoch war mein Partner bei der Übergabe dabei. HILFE
5 Antworten
Auf jeden Fall schriftlich die Herausgabe des Übergabeprotokolls mit Fristsetzung verlangen (1 Woche sollte angemessen sein). In dem Anschreiben nochmals vermerken, dass die Übergabe mangelfrei war. Auf dieser Basis um die Rückzahlung der Kaution bitten.
Da der Schaden am Laminat offenbar nicht schriftlich (Ihre Beschreibung "... fragte er ..." war wohl mündlich) vom Vermieter angezeigt wurde, würde ich es bei dem obigen Schreiben vorerst belassen.
Wenn dann etwas Offizielles kommt, die Schadensanzeige offiziell zurückweisen.
Warte aber noch, hier gibt es ein paar gute Experten zu dem Thema. ;-)
Angenommen, Du könntest doch durchsetzen, dass Dir der Vermieter das Protokoll noch zuschickt. Du entdeckst darauf, dass nachträglich mit der gleichen Schrift Schäden eingefügt wurden, die bei der Übergabe gar nicht festgestellt wurden. Was würde Dir dieses Protokoll bringen?
Jeder Richter würde doch sagen, "aber da ist doch Ihre Unterschrift drunter. Wo ist Ihr Exemplar, mit dem Sie beweisen können, dass die Schäden nicht waren?" Was wäre also dieses Protokoll wert?
Wenn man in eine solche Situation gebracht wird, macht man ein eigenes Protokoll, das dann vom Zeugen unterschrieben wird.
Beispiel aus meiner Praxis: Übernahme einer Wohnung vom Mieter, der gleich mal seinen Anwalt mitgebracht hat. Es wurden lediglich Zustände notiert, die jeder sehen konnte. Dennoch sagte der Anwalt am Schluss, dass nichts unterschrieben wird. Außerdem hätte er sein eigenes Protokoll gemacht. Was sind die Protokolle wert?
Unseres sehr viel, denn wir hatten einen neutralen und sehr erfahrenen Zeugen dabei, der die Übernahme begleitet hat und am Ende das Protokoll neben uns unterschrieben hat. Zusammen mit den Bildern, die dabei gemacht wurden, ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild, das vor Gericht jederzeit Stand halten könnte.
Also würde ich jetzt so vor gehen:
Mach zusammen mit Deinem Partner ein eigenes Protokoll (Formulare gibt es im Internet) und notiere alles aus dem Gedächtnis, was bei der Übergabe der Wohnung festgestellt wurde. Unterschreibe es, lass es vom Partner unterschreiben und schicke es an den Vermieter mit der Bitte, es gegen zu zeichnen oder mitzuteilen, wenn nach seiner Ansicht nach etwas übersehen wurde.
Selbst, wenn er jetzt sein Protokoll nicht schickt und auch nicht auf das Schreiben reagiert, habt ihr Euch damit für den evtl. Streitfall eine wesentlich bessere Ausgangsposition gesichert.
Sehr gute und ausführliche Antwort *DAUMEN HOCH*
Geh zum Mieterverein oder schalte einen Anwalt ein. Wenn Du es selber versuchst, dann geht das in die Grütze.
Wirklich ab zum Anwalt! Der Vermieter legt es ja auf eine Abzocke und einen Betrug an!
Selbst erst einmal seine Forderung begründet ablehnen, bleibt die Forderung bestehen, ab zum Juristen!
T3Fahrer
Siehe oklein, er kann dir gar nichts. Einfach offiziell schriflich festhalten, eingeschrieben mit Datum.
Vor Gericht kommt er nicht durch, er versucht es bloss.
Kein Wunder bist du mit diesem Betrüger nicht ausgekommen. Ist schon recht kaltschneuzig.
du kannst auch heftiger reagieren.
Bring ihn dazu schriftlich zu gestehen, das Protokoll an sich genommen zuhaben und dich zu verklagen, et voila hast du ihn wegen Betrugs dran.