Unfall mit LKW, Spedition will für Schaden nicht aufkommen.
Vor vier Wochen war ich nachts mit einem Kollegen auf einer Autobahn unterwegs. In einer Baustelle wollte ich betreffenden LKW überholen. Als wir ungefähr mittig waren, machte der LKW-Fahrer plötzlich Schlenker nach links, und verursachte dicke Beule. Mein Beifahrer notierte sich direkt das Kennzeichen und ich habe durch hupen und Fernlicht versucht den Fahrer anzuhalten, der aber einfach weiter gefahren ist. Also zur Polizei gefahren, die haben Fotos vom Schaden gemacht und Anzeige aufgenommen. Relativ schnell wurde die betreffende Spedition ausfindig gemacht, für die der LKW fuhr. Dann passierte erstmal nichts, da der bearbeitende Polizist krank wurde. Vor einer Woche schrieb ich dann der Spedition wie es denn nun weitergehen soll. Heute bekam ich Antwort, das die Polizei schon bei ihnen war, und keinen Schaden feststellen konnte, der einen Kontakt mit meinem Auto beweist. Das Auto habe ich sechs(!) Tage zuvor auf mich angemeldet, und über einen Kredit finanziert, bin total stinkig. Ich bin sofort nach links ausgewichen, als der LKW mein Auto seitlich touchierte, es wird keine große Anstoßstelle am LKW geben, aber zu sehen müsste doch etwas sein... Aber bis die Polizei den LKW begutachtet hat, sind drei Wochen ins Land gegangen, was jetzt wohl mein Nachteil ist und ich auf einen Schaden von ca.3000,- Euro sitzen bleibe. Da ich keine Rechtschutzversicherung habe, möchte ich nicht noch mehr Geld zum Fenster rausschmeißen, wenn der Erfolg fraglich ist. Ich fahre seit 23 Jahren unfallfrei Auto und Motorrad, hole mir das erste schöne Auto seit Jahren auf Kredit, und dann DAS!!! Jemand eine Idee, wie ich weiter vorgehen könnte? Schon einmal vielen Dank für etwaitige Antworten...
8 Antworten
Ich bin sofort nach links ausgewichen, als der LKW mein Auto seitlich touchierte, es wird keine große Anstoßstelle am LKW geben, aber zu sehen müsste doch etwas sein...
LKW sind groß, dreckig und stabil. Es muss also nicht wirklich so sein das man einen Schaden feststellen konnte, möglicherweise wurde ja auch schon repariert?
Du hast also hier hauptsächlich Deine Aussage, die Deines Kollegen und einen absolut nachvollziehbaren und plausiblen Ablauf der Geschichte. Und da es hier um einen nicht unerheblichen Betrag geht solltest Du darüber nachdenken auch ohne RS-Versicherung Deinen Schaden möglicherweise vor Gericht geltend zu machen.
Jetzt kannst Du nochmals die Versicherung des Unternehmens anschreiben und die Begleichung Deines Schadens unter Fristsetzung fordern. Wahrscheinlich wird man darauf aber nicht eingehen, und dann wirst Du einen Anwalt einschalten müssen.
Möglicherweise wird man Dir aber auch eine Teilschuld vorwerfen, das kommt auf die näheren Umstände an. Allerdings lohnt es sich selbst dann noch die Sache durchzuziehen.
Hallo,
vielleicht sind diese Gedanken hilfreich:
Gibt es bekannte Zeugen in den Fahrzeugen danach?
Haben andere Verkehrsteilnehmer gesehen, dass dieser LKW auffällig fuhr?
Kennt man andere Personen, die auch häufiger zu dieser Zeit diese Strecke fahren?
Besteht mit dem Kollegen eine Freundschaft?
War der Kollege im Moment vor dem Unfall hellwach oder hat er gedöst?
Wenn man vor Gericht zivilrechtliche Ansprüche geltend macht, muss man die Grundlage beweisen können. Entscheidend wird hier sein, ob der Richter den Kollegen als "Beweis" akzeptiert. Wesentlich kann auch sein, ob der Ort der Beule durch sehr viele LKW-Typen entstehen kann oder der betreffende LKW in dieser Beziehung sehr selten/ungewöhnlich ist.
Viel Erfolg!
Gruß
RHW
Evtl. sind auch eine Zeitungsanzeige, ein Hinweis auf einer Facebookseite der Region (z.B. ich bin stolz ein .... zu sein ...)oder die Suche auf Seiten von Mitfahrerzentralen eine kostengünstige Möglichkeit. Die Chancen stehen m.E. nicht gut, aber der Aufwand ist auch nicht groß. Wenn es andere Autofahrer gibt, denen der Lastwagen wegen seltsamer Fahrweisen aufgefallen ist, steigen m.E. die Chancen vor Gericht.
Hast Du den keine Vollkasko wenn Du ein neues Auto anschaffst? Die würden das regeln....
Das ist aber auch nicht Sinn und Zweck der Sache das man Schäden die durch Fremde verursacht wurden über die eigene Versicherung reguliert.
Dann würden sie es aber sicherlich auch nicht tun.
Nun die Versicherung regelt erst einmal deinen Schaden und wird sich dann um den Verursacher kümmern, das ist eben Sinn und Zweck einer Vollkasko.
Nein das wird sie gerade nicht tun.
Warum sollte eine Vollkasko etwas bezahlen das sie nichts angeht? Es gibt doch einen Verursacher der eine eigene Versicherung hat - und diese muss den Schaden regulieren. Seit wann haben denn Versicherungsgesellschaften etwas zu verschenken?
Crack sag mal hast Du überhaupt schon mal ne Vollkasko gehabt? Nein oder? Die zahlt deinen Schaden eben sofort ... einer der Gründe wiso sie auch etliches teurer ist als ne Teilkasko, die haben auch ne eigene Rechtschutzabteilung die anschliessend das Geld von der Gegenpartei reinholt die bleiben schon nicht auf der gezahlten Summe sitzen.
@ Narva
Das ist Unsinn.
Warum sollte eine Versicherung die Arbeit einer Anderen übernehmen wenn sie dazu nicht verpflichtet ist? Versicherungen sind keine Samariter...
Einen Gutachter zur Plasibilitätsprüfung am gegnerischen Fahrzeug solltest DU nicht beauftragen, den wird die Gegenseite eh als befangen ablehnen und Du bleibst auf den Kosten sitzen. Du kannst da nur einen Anwalt einschalten und das Gericht wird einen vom Gericht bestellten Gutachter beauftragen, ggf gibt es auch eine Gegenüberstellung der Fahrzeuge.
Ich würde mir das nicht gefallen lassen.
Ein Gutachter kann das feststellen. Wurde dieser beauftragt?
Wollte ich machen, aber die Polizei riet mir davon ab, bis feststeht, das die Spedition die Kosten für diesen auch übernimmt.
Das ist mein Problem, es geschah um 3.34 Uhr Nachts, und es war dementsprechend auch nicht viel los. Der Beifahrer ist -in dem Fall wohl leider- ein guter Bekannter, der wegen medizinischen Notfall in Familie nach Aachen musste, und sein Auto nicht zur Verfügung hatte. Von daher hat er auch ganz sicher nicht geschlafen oder gedöst, wir haben uns unterhalten... Und genau diese Umstände halten mich von einem Gang zum Anwalt ab. Ich hatte Jahrelang eine Rechtsschutzversicherung, und NIE benötigt. Jetzt gut zwei Jahre ohne, und nach sechs (!) Tagen der Zulassung auf mich, knallt mir ein LKW rein. Es ist fast 20 Jahre her, das ich mir ein teureres Auto geleistet habe, bis vor paar Wochen fuhr ich n´ alten Twingo, da wäre es mir egal gewesen, mehr oder weniger. Aber jetzt habe ich 6000,-Kredit aufgenommen, Twingo hatte TÜV-Probleme, die teuer geworden wären... Wohl Schei...gelaufen für mich. Und an den Logiker hier...ich fahre ab kommenden Jahr SF23 mit Auto, Motorrad und LKW, und traue mir durchaus zu, auch in engen Stellen überholen zu können. Wenn der rechts von dir fahrende LKW plötzlich einen heftigen Schlenker nach links macht erwischt es einen ziemlich wahrscheinlich...