unberechtigter Vorwurf des Mobbing
Hallo, ich bin Vorgesetzter im öffentlichen Dienst. Nun, da ich einen Mitarbeiter wegen völlig schlechter Arbeitsleistungen (absichtlich und provokant) kritisiert habe und aufgefordert habe, ordentlich wie seine Kollegen, welche aller meiner Meinung sind, zu arbeiten, hat mir dieser vor versammelter Mannschaft den Vorwurf des Mobbing an den Kopf geworfen.
Muss ich hierauf sofort reagieren um nicht später die Rechnung zu bekommen, weil ich ja den Vorwurf stehen hab lassen? Wie sollte man darauf am Besten reagieren? Unterlassung einfordern? Ist eine Abmahnung möglich?
Danke einstweilen.
7 Antworten
Das ist ganz klassisch eben kein Mobbing. Als Vorgesetzter was du eine gewisse Befugnis, die wir leider nicht kennen da wir auch nicht wissen ob du ein rein fachlicher, oder ein disziplinarischer Vorgesetzter bist. aber auch egal in dem Fall.
Du solltest den MA zu einem gespräch auffordern und die Sache erstmal versuchen so zu klären, klappt das nicht bindest du den Betriebsrat mal mit ein und deinen Vorgesetzten, wenn es da noc heinen über dir gibt.
Was Mobbing ist findest du bei Google. Eine einmalige Zurechtweisung gehört da ganz bestimmt nicht dazu.
Den Vorwurf des Mobbing solltest Du ev mit deinem Chef besprechen. Ansonsten, was willst Du hier groß abmahnen. Ich glaube nicht, das es Dir gelingt, eine rechtlich relevante Abmahnung darüber zu schreiben.
Wenn seine Anschuldigung offensichtlich unbegründet ist, würde ich nach Möglichkeit ein privates Gespräch mit dem Mitarbeiter führen und versuchen so zu einer Lösung zu kommen. Falls du das Gefühl hast, der Vorwurf steht im Raum und könnte dir schaden, wäre es vielleicht angebracht das Thema ganz allgemein mal zur Sprache zu bringen bei einer Besprechung o.ä. Eine Abmahnung ist natürlich auch eine Maßnahme, sollte aber eher als letztes Mittel benutzt werden.
"Vor gesammelter Mannschaft" würde ich auch nicht reagieren. Ein 4 Augen Gespräch. Einen Kollegen klar und sachlich auf seine Fehler hinzuweisen ist kein "Mobbing".
Merkmal von Mobbing ist, dass es fortgesetzt passiert, was hier schonmal nicht der Fall ist.
Außerdem ist eine berechtigte Kritik ebenfalls kein Mobbing, sondern die reguläre Aufgabe eines Vorgesetzten. Von daher wäre ich an deiner Stelle schonmal gelassen.
Anderenfalls sollte man aber versuchen, die Sache zu deeskalieren. Falls du deine Kritik ebenfalls vor versammelter Mannschaft vorgebracht hast, mag das natürlich für den Betroffenen auch nicht die feine Art sein und könnte ihn provoziert haben.
Zu diesem Gespräch könnte natürlich auch ein Vertreter des Personalrats dazukommen, wenn dein Mitarbeiter das wünscht.
Daher würde ich an deiner Stelle unter vier Augen ein Gespräch mit ihm führen, in dem du deine Vorwürfe begründest und er seine Meinung dazu sagen kann. Dabei solltet Ihr beide konkret und sachlich sein.