Stromzähler falsch angeschlossen - Haftung?
Guten Tag,
ich habe folgendes Problem:
Vor 2 Jahren hatte ich ein Haus gekauft und ganz normal die Stromstände abgelesen und berechnet bekommen - es gab auch keine auffällig niedrigen Verbräuche - für mein Gefühl lagen wir eher im normalen Bereich (2 Personenhaushalt, beide berufstätig und den ganzen Tag nicht zuhause).
Der Verbrauch 2012 (estes volles Jahr) wurde dann auch mit ca. 3.000 KWh abgerechnet.
Dieses Jahr wurde eine Photovoltaikanlage installiert. Beim Austausch der Zähler kam dann ein paar Tage später die Nachricht vom Energieversorger, dass am Zähler eine Phase nicht angeschlossen gewesen sein, der Zähler damit falsch gezählt hätte und fordert dementsprechend Nahzahlungen für 2011 und 2012 auf Basis Hochrechnungen zurück.
Vorab: es gibt keinen Vorwurf der Manipulation durch uns oder dem Vorbesitzer, da der Zähler verblombt war, es geht rein um die Falschzählung.
Nun frage ich mich, wie die Sache rechtlich aussieht:
Darf der Energieversorger nachberechnen, obwohl der Fehler ja bei ihm lag und wie es auch nicht merken konnte, da Zähler verblombt und Verbrauch nicht auffällig?
Ich mag mich nicht um tatsächliche Kosten drücken - was ich evtl. mehr verbraucht haben sollte als angezeigt, zahle ich auch - ich habe ja schließlich eine Gegenleistung erhalten.
Die Frage ist nur, war der Zähler wirklich falsch angeschlossen und welche Differenz ist Fakt - bzw. wer muss das wem nachweisen und sind hier Schätzungen rechtens?
Die erste Aussage war, wenn eine von drei Phasen fällt, wurde ein Drittel zu wenig berechnet. Dies erschien mir weit zu hoch und nach Rückfrage beim Energieversorger wie es denn sei, wenn die 3. Phase zum Großteil im nichtgenutzen Teil des Hauses verlegt wäre, korrigierte er die Abrechnung von ca. 33 % Nachzahlungauf ca. 25% nach unten.
Bei mir bleibt jedoch immer noch ein unsicheres Gefühl ob dies alles so stimmen kann und auch rechtens ist. Klar, könnte die nichtzählende Phase auch an Küche etc. hängen und mehr als 1/3 verbraucht haben - aber aufgrund der Höhe ist dies eher unwahrscheinlich.
Da wir im Zuge des Einzuges, Baumaßnahmen etc. sicherlich schwankende Verbräuche hatten, fehlen die Langzeiterfahrungen.
Dazu kommt, dass der Fehler Ende März auffiel, ich dann noch 2 Monate im Haus wohnte und nach Trennung nun nur noch 1 Person im Haus wohnt, was den Verbrauch in der Zeit nach dem Zählertausch nicht ganz vergleichbar macht.
Hat jemand eventuell schon ähnlicher Erfahrungen gemacht, da ich im Internet noch nichts ähnliches finden konnte?
Vielen Dank für eure Antworten! :-)
2 Antworten
Ich denke, du brauchst einen Anwalt.
Was mich gerade wundert ist diese verspätete Nachricht zum falsch angeschlossenen Zähler. Ich sag mal so: Der Elektriker baut den Zähler ab oder ändert etwas daran. Ist ihm das aufgefallen und kann er das irgendwie nachweisen das das so nicht zu sein hatte. Ev. mit einem Beweisbild? Oder ist er zum Versorger gegangen und hatt den gesagt: Stell dir vor, der Kasten war falsch angeschlossen. Aber auch da müsste er irgendwie einen Beweis vorlegen können. Ansonsten kann der Versorger doch viel erzählen was da angeblich war nur weil der Umsatz bei euch nicht passt.
Wer hat denn damals den Zähler installiert und wer hat die Anlage abgenommen., Die Abnahme macht doch der Versorger. Deshalb haftet der meiner Meinung nach auch für ev. falsche Daten.
Gruß Nino
Schade, das hier weiter keiner eine Antwort hat.
Ich weiß ja nicht wie es finanziell mit euch gestellt ist aber ggf. steht euch eine Rechtsberatung zu. Dazu müsstet ihr mal zum Amtsgericht gehen und danach fragen: (Nennt sich irgendwie) Rechtsberatungszuschuss, Bewilligung oder ähnlich.
Wichtig dabei ist aber das ihr nicht zu viel Einkommen habt. Zumindest sollte ein Besuch bei einem Rechtsanwalt notwendig sein, da hier mehrere Fakten zusammenkommen.
Eingenverschuldung des Versorgers, Verjährungsfristen für rückwirkende Ansprüche und auch die (angeblich) Nachrechnung /Anpassungen sind zu überprüfen. Ich denke das ihr ohne juristischen Beistand mehr zahlt als nötig wäre.
Gruß Nino
Hallo Xlander
Kannst Du mir sagen was bei der Sache rausgekommen ist?
Ich habe genau das gleiche Problem, allerdings mit viel höherer Nachzahlung, danke schon mal
Hallo Nino,
vielen Dank für Deine Antwort!
Der Zähler war schon August 2011 im Schaltschrank als wir das Haus gekauft hatten - die Elektrik wurde ca. 1980 im Haus erneuert, der Zähler war auf jeden Fall schon mehrere Jahre in Betrieb.
Aufgefallen ist es, als Ende März der Energieversorger die alten Zähler austauschen musste, weil die Photovoltaikanlage mit neuen Zählern versehen werden musste - und bei der Abnahme/Umbau fiel ihm dies scheinbar auf.
Bild etc. habe ich nicht erhalten, nur ein Protokoll im Nachhinein per Post, worauf der Mitabeiter den Fehler dokumentierte - komisch ist auch, dass ich am Abnahmetag anwesend war und hier keinerlei Hinweis direkt an mich erfolgte sondern erst mit Post danach - zum Termin war sowohl der Elektriker als auch 2 Mitarbeiter des Versorgers vor Ort - die Meldung erfolgte durch den Mitarbeiter des Versorgungsunternehmens.
Ich sehe die Schuld hier eigentlich auch in erster Linie ein Energieversorger (oder ggf. Elektriker) der seinerzeit den alten Zähler installierte.
Auch habe ich eben Zweifel, ob das alles so falsch angeklemmt war und bei so großer Abweichung nicht auch schon beim Vorbesitzer hätten Unstimmigkeiten auffallen müssen.
Leider habe ich keine Rechtsschutz (was ich für künftige Vorfälle haben werde), weswegen ich mit dem Rechtsweg bezüglich der Kosten vorsichtig bin, solange ich nicht weiß, ob/wie der Versorger mir die Falschinstallation nachweisen muss - und ob/wie bei Nachweis dann Schätzungen rechtens sind.... :-/