Sind Antifaschisten (Antifa) gegen Kapitalismus?
Sind Antifaschisten, bzw. die Antifa-Mitglieder gegen den Kapitalismus? Wenn ja, wieso? Welchen Sinn hat es, dagegen zu sein? Was soll es ihrer Meinung nach sonst für eine Gesellschaftsordnung geben? Es gibt ja sonst keinerlei Alternativen (gäbe es gute, wären sie ja schon längst durchgesetzt worden?)? Faschismus wollen sie ja nicht und vom Kommunismus weiß man, dass er nicht funktioniert. Da bleibt doch nichts mehr übrig? :s Habe gehört, oft sind sie für Anarchie. Doch welchen Sinn hat das? Wollen sie wirklich in einer Gesellschaft ohne Ordnung leben, wo jeder tun und lassen kann, was er will, ohne im Schutz von Gesetzen zu stehen? Dann gibt es ja gar keine Gesellschaft mehr?! ._. Hoffe auf gute Antworten, die meinen Haufen an Fragen iwie beantworten können... Vllt gibt es ja hier manche Antifaschisten, die Antwort geben können. :)
13 Antworten
Nur manche Antifaschisten sind gegen den Kapitalismus. Im Grunde sind es aber so gut wie alle, da der Kapitalismus auch für die Ungerechtigkeit bezüglich des Einkommens usw sorgt, sowie für die Diskrepanz zwischen Bourgeoisie und Proletariat.
Als Alternative sind viele halt Kommunisten oder Sozialisten. Es gibt aber auch verschiedene Formen des Kommunismus (Beispiel: Anarchokommunismus), wie auch verschiedene Formen des Anarchismus (Beispiel: Anarchosyndikalismus). Und ja, es gibt sowohl Anarchisten als auch Kommunisten in der antifaschistischen Szene. Allerdings gilt der Kommunismus als Alternative zum Kapitalismus. Und deine Annahme bzw Aussage, dass der Kommunismus nicht funktionieren kann, würde ich so nicht unterschreiben.
Als Voraussetzung bzw Vorstufe des Kommunismus gilt der Sozialismus. Der Sozialismus ist das, was heutzutage so gut wie jeder als Kommunismus bezeichnet (DDR, Sowjetunion, etc). Der Sozialismus kann auch durchaus funktionieren, wenn man ihn eben nicht so ausnutzt wie zB Stalin es getan hat (meiner Meinung nach). Danach folgt der Kommunismus, wo der Staat abgeschafft wird und die Gesellschaft das ganze allein regelt, mit dem Wissen was sie vorher erlangt haben. Ich würd dir empfehlen, wenn dich das interessiert, mit dem Marxismus auseinander zu setzen. :)
Ich bin übrigens Anarchist, aber Anarchismus bedeutet NICHT so etwas wie "Gesetzeslosigkeit", "Chaos", und "jeder kann machen was er will". Das einzige was der Anarchismus ist, ist "Herrschaftslosigkeit". Das bedeutet es gibt keinen Herrscher/kein Wesen, welches über anderen steht. Somit keinen Staat, keinen Gott, und auch ansonsten besitzt NIEMAND mehr Macht als jemand anderes. Die Macht ist vollkommen gleich auf die Gesellschaft (die es sehr wohl gibt) verteilt. Regeln kann es in einer Anarchie trotzdem geben, allerdings werden diese kollektiv von der Gesellschaft festgelegt und jeder hält sich dran. Vorraussetzung ist natürlich auch ausreichend Bildung und Aufklärung. Wer sich nicht an die Regeln hält, ist in dem Moment mächtiger als jemand anderes, und somit ist es keine Anarchie mehr. Ich bin der Meinung, Anarchismus funktioniert außerdem nur global.. und wenn dir jemand kommt mit "Anarchie kann nicht funktionieren, schau dir Somalia an" - In Somalia gibt es keine Anarchie. ;)
So und das war die Antwort eines Antifaschisten, so wie du es wolltest. Ich hoffe ich konnte dir helfen.
Antifaschismus ist aber im Grunde eine ganz andere Sache als Antikapitalismus. Wie gesagt, sind viele Antifaschisten auch Antikapitalisten, aber das muss nicht der Fall sein.
Es liegt in der menschlichen Natur, Verbrechen zu begehen, eine Anarchie könnte niemals funktionieren. In 100 Jahren Kapitalismus haben wir uns weitgehende Meinungsfreiheit, eine deutliche Erhöhung der Lebenserwartung und viele weitere Privilegien erarbeitet. Natürlich läuft im Kapitalismus einiges falsch, das hat aber absolut nichts mit dem System, sondern nur mit den Menschen zu tun. In einer Anarchie wäre die Kleinkriminalität an der Tagesordnung, daraus würde das organisierte Verbrechen seinen Profit schlagen und es würden gewaltige Straßenschlachten und Bürgerkriege entstehen. Wir würden in einer Welt leben, in der jeder jeden vergewaltigen, bestehlen, ausrauben und ermorden könnte, da niemand diesen Prozess stoppen könnte. Bildung würde da auch nicht helfen, alleine die Versuchung wäre für die meisten Menschen schon genug, gerade weil es keine einheitlichen Beschlüsse mehr gäbe und die Wirtschaft zerbrechen würde. Kurz gesagt: Wir wären Gesetzlose.
Ich kann an der anarchistischen und betonkommunistischen Idee absolut nichts erkennen, was auch nur ansatzweise mit dem modernen Kapitalismus konkurrieren könnte und ich finde es erschreckend, dass Menschen wie du wirklich glauben, diese Idee wäre umsetzbar und dabei nicht erkennen, wie gut es ihnen eigentlich geht.
Was ich aber am wiederrum witzig finde ist, dass ihr und eure Schlägerbanden euch immer mit den Neonazis prügelt, eigentlich habt ihr genau das gleiche zerstörerische Gedankengut.
LG und bitte komm zur Vernunft...
Nein. Antifaschismus bedeutet ja in erster Linie, gegen den Faschismus zu sein - und das sind ausnahmslos alle demokratischen Parteien. Auch ich würde mich als Antifaschist bezeichnen - stehe aber voll und ganz hinter der sozialen Marktwirtschaft.
Hi,
grundsätzlich haben Kapitalismus-Kritik und Antifaschismus nichts miteinander zu tun.
Die Antifa versucht - wie der Name schon andeutet - vor allem Faschismus, und damit auch Nationalismus, Neonazismus und Rassismus zu bekämpfen.
Tatsächlich gibt es in der Linken Szene natürlich zahlreiche Kapitalismus-Kritiker, entsprechend ist die Schnittmenge recht groß. Aber wie gesagt, mit Antifa hat das erstmal nichts zu tun.
Gründe zur Kritik am Kapitalismus gibt es einige. Zuviel für diese kurze Antwort - aber merke dir eins: Nur weil die Alternativen noch schlimmer klingen, heißt es nicht, dass der Status quo perfekt ist ;)
Viele Grüße,
SacredChao
Ein großer Teil der Antifaschisten ist kapitalismuskritisch da der kapitalismus defacto keine Chancengleichheit bietet und die klimakrise im kapitalismus nicht gerecht zu lösen ist. Das der Kapitalismus nicht funktioniert ist klar. Ob Alternativen Sinnvoll sind ist natürlich eine andere und schwere Frage. Jedoch kann man sagen das Kommunismus verloren und Kapitalismus gewonnen hat, die kommunistischen Staaten hatten deutlich schwerere Ausgangspunkte und am Ende ist ist der Kapitalismus einfach übrig geblieben und hat nicht gewonnen. Außerdem gibt es weitaus mehr formen von Kommunismus als den Stalinismus (der antidemokratische Kommunismus unter stalin). Außerdem gibt es ua zb noch Sozialismus. Ich persönlich bin überzeugt das die Welt jetzt noch nicht bereit für Kommunismus (Marxismus) ist aber bei stetigem Steigen der Produktivität irgendwann möglich sein wird. Und Sozialismus als Vorstufe dementsprechend schon früher.
Zunächst sind sie mal gegen Rechte... Und wie in jeder anderen Gruppierung gibt es unterschiedliche Meinungen, man kann nicht einheitlich sagen wofür sie sind. Kapitalisten dürften bei der Antifa aber sehr selten zu finden sein ^^
Die meisten werden wohl für den demokratischen Sozialismus sein (wie SPD und Linke).
Und nur weil noch nichts anderes durchgesetzt wurde, heißt es nicht, dass gar nichts besseres da wäre.
Ich meine es kommt auf den Blickwinkel an. Wirtschaftsbosse sind logischerweise schon für den Kapitalismus, weil sie sich Geld im Großen Stil in die eigene Tasche befördern, ohne selbst was richtiges dafür zutun (jedenfalls nichts was solche Summen rechtfertigt).
Ich finde es makaber ein System der Ausbeutung, Armut, Arbeitslosigkeit als DAS System zu bezeichnen.
Die kleinen Leute haben vom Kapitalismus rein gar nichts, außer dass man sie neuerdings mit 8,50€ rücksichtslos abspeisen.
Es gibt einen passenden Spruch :
"Bevor ein Arzt operieren kann, muss eine Putzfrau erstmal den OP steril halten"
Also wieso sollte eine Putzfrau, die für eine Operation genauso wichtig ist wie ein Arzt, so wenig verdienen dass sie ihre Kinder kaum ernähren kann, während der Arzt 3 Autos fährt und eine Villa hat?
Super Beitrag, nur das die SPD spätestens seit Schröder eine reine Kapitalistenpartei ist.
Die spd ist seit Schröder kapitalistisch, seit 2010 aktiv antisozial(-istisch) und seit den grokos eh nur noch das a*rschfurunkel der union
Ja, ich hab Parteien berücksichtigt, die auf dem Papier immer noch sozial sind :-D