Wer hat Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen für Mütter, deren Kinder beim Vater leben (nach Scheidung u.ä.)?
Hallo,
ich suche eine Selbsthilfegruppe für Mütter, deren Kinder beim Vater leben. Da dies wohl nach wie vor ein Tabuthema ist und es kaum Hilfsangebote gibt, wäre ich auch bereit, so eine Gruppe zu gründen, am liebsten in NRW.
Bei mir ist es so gelaufen, dass meine Kinder nach der Trennung zunächst drei Jahre bei mir wohnten, weil ich immer diejenige gewesen war, die sich um die Kinder gekümmert hat (bin Gymnasiallehrerin in Teilzeit). Der Vater verließ die Familie wegen seiner jungen Sekretärin. Leider wurde ich damals in den Niederlanden, wo wir wohnten, arbeitslos und musste auf Geheiß des niederländischen Arbeitsamtes mich in Deutschland bewerben, wo ich sofort am Gymnasium anfangen konnte.
Daraufhin fuhr ich drei Jahre hin und her, was sehr stressig war - morgens die Kinder in Holland zur Schule bringen, nach Deutschland fahren, unterrichten usw. Mehrfach stellte ich vor dem niederländischen Familiengericht Ausreiseanträge für mich und die Kinder (der Vater war dagegen), ohne Erfolg. Als der Vater mich vor zwei Jahren auszahlte und das ehemals gemeinsame Haus übernahm, kaufte ich ein Haus für mich und die Kinder in Grenznähe und in der Nähe meiner Arbeitsstätte und stellte erneut einen Antrag auf gemeinsame Ausreise (die Kinder haben auch deutsche Pässe). Erstaunlicherweise entschied der niederländische Richter, es sei den Kindern nicht zuzumuten, mit mir nach Deutschland umzuziehen (die Entfernung betrug genau 45 km), und die Kinder sollten beim Vater in der vertrauten Umgebung bleiben, da dieser ja auch das schöne Haus mit den Kinderzimmern gekauft hätte.
So kam es, dass ich das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder verlor. Schlimmer noch: Seit die Kinder beim Vater wohnen, hat er den Kontakt zwischen uns weitestgehend zerstört und manipuliert er die Kinder, damit sie mich so wenig wie möglich besuchen. Ich sehe meine Tochter (heute 10) zwar wöchentlich am Mittwochnachmittag und alle zwei Wochen ein Wochenende lang, aber meinen Sohn (heute 12) nur zwei halbe Wochenenden pro Monat. Die Ferien werden vom Vater nach Gutdünken "geteilt", doch da ich andere Ferienzeiten habe als die Kinder, sind es gerade mal 3 Wochen pro Jahr statt die gerichtlich festgesetzten 50 %.
Ich leide sehr unter der Situation, zumal ich GAR NICHTS mehr erfahre, wie es den Kindern geht. Hinter meinem Rücken werden Hobbys geplant, sind die Kinder krank oder gesund, der telefonische Kontakt wird verhindert. Das holländische Jugendamt ist eingeschaltet, doch tut nichts. Dazu kommt der Schmerz, dass die neue Partnerin noch ein Kind dazubekommen hat (ich wurde weder ihr vorgestellt noch informiert über die Geburt des Halbgeschwisterchens) und mein Ex nach wie vor mehr als Vollzeit arbeitet. Wer die Kinder betreut, sagt er mir nicht, doch fest steht: Er tut es nicht, v.a. die neue Partnerin plus ihre Eltern!!!
Ich frage mich, wie andere Frauen in meiner Lage mit diesem Schmerz umgehen. Ich weiß, dass ich nicht alleine bin. Meldet euch bitte bei mir!
7 Antworten
Hallo Gluecksfall,
Auch ich bin eine Mutter die ohne ihre Kinder leben muss und gegen die intrigiert wird. Vom Vater und deren Mutter. Meine beiden sind 9 und 6 Jahre ( Tochter und Sohn). Ich habe mich 2010 getrennt, und musste sie aus finanzieller Not bei ihm lassen, abgemacht war, dass ich sie sofort zurück bekomme, allerdings war das von vorne rein geplant, das sie bei ihm bleiben, von seiner Seite aus. Die Situation ist unerträglich. Mein Sohn wünscht sich nichts anderes als bei mir und meinem neuen Partner zu sein, aber meine Tochter kommt mir wie eine Fremde vor.
Was am schlimmsten ist, sie sind nur 100 m luftlinie von mir entfernt. Doch alle meine Versuche, regelmäßigen Kontakt zu erhalten werden abgeschmettert. Gern hätte ich Kontakt, um vielleicht von Dir lernen zu können, damit umzugehen. Ich gehe daran sehr kaputt, ich will meinen Kindern zeigen das ich stark bin, wann immer sie wollen kommen dürfen, aber nichts passiert. Mein Sohn äußert immer wieder den Wunsch zu mir zu wollen, wird aber regelrecht abgeschmettert.
Ich hoffe , vielleicht, auf virtuellen Briefkontakt?!
Viele Grüße,
Lini
Würde auch sofort mit machen.
Bei mir steht es bevor
Das mein Kind fast 11 zu ihren Vater zieht.
Ich bin innerlich total kaputt machen es auf Probe. Hatten vor fünf Jahren schon gerichtlich Streit wegen Sorgerecht was jetzt geteilt und aufenthaltsbestimmungsrechts liegt bei mir. Möchte mein Kind den ganzen Stress mit Gericht nicht nochmal an tun daher habe ich erstmal zugestimmt. Bin seid dem nur am weinen und Weiss einfach nicht weiter. Muss aber weiter machen have mit mein jetzigen Mann auch zwei Kinder. Ach ich Weiss nicht weiter noch zwei Wochen und dann schaff ich das... Aber meine Tochter möchte sie sagt auch nicht warum aber sie würde immer schön eingeredet wo sie da war und immer alles bekommen. Könnt schon wieder Weinen. Aber so eine Gruppe würde ich gut finden... Wenn es die bei uns geben würde
Hallo, bin auch eine Mutter ohne Kinder. Bei mir ist schon seit Weihnachten 2003 zum großen Knall gekommen. Leider werden wir meist verachtet, beschimpft und gemieden: Mütter, die ihre Kinder nach der Trennung beim Vater gelassen haben, ob freiwillig oder unfreiwillig.
Ein wenig unkomplizierter ist nun mein Umgang heute mit meinem Kleinen und dem Vater. War aber ein harter und langer Weg dahin zu kommen. Alle zwei Wochen fahre ich den Kleinen holen, die Entferung beträt 120 km, einfache Strecke. Ob mein Kleiner leidet? "Natürlich kommt er jetzt in ein Alter, in dem er anfängt zu fragen: Warum wohnt die Mama nicht bei uns?" Und dann ist da wieder das schlechte Gewissen. "Es ist schwer, ihm zu vermitteln, dass meine Wünsche die seinen schlagen."
Ist ein allein erziehender Vater ebenso gut für das Kind wie eine allein erziehende Mutter? Wer Sachliteratur zum Thema Scheidung und Trennung liest, findet Kapitelüberschriften wie "Papa nur am Wochenende" oder "Wenn Väter zu Fremden werden". Der Fall, dass das Kind seinen Lebensmittelpunkt beim Vater hat, wird selten behandelt. Ein Kind gehört zur Mutter.
Früher habe man geglaubt auch heute noch, die Mutterbindung sei durch das Stillen stärker. "Wichtig ist Körperkontakt, den können Vater und Kind ebenso haben."
Das schlechte Gewissen ist stärker als die Fakten. Kaum eine gesellschaftliche Rolle ist so mit Erwartungen und Schuld verbunden wie die der Mutter. "Wenn man fragt ,Was ist eine richtige Frau´?, dann fällt vielen ein: diejenige, die ein Kind hat. Mütter, die den Nachwuchs aus seinem Umfeld reißen, ihm den Vater entfremden, ernten mehr Verständnis als diejenigen, die ihre Kinder zurücklassen.
Die gesellschaftliche Norm besagt: Ein Kind gehört zur Mutter. Sie darf berufstätig sein. Aber bei einer Trennung darf eine Frau ihr Kind nicht zurücklassen.
Schau nach vorn, konzentriere Dich auf Dein neue Lebenssituation, sei auf Abruf für die Kids da und suche für die schwache Momente Auffanginseln.
Hallo Glücksfall, zufällig bin ich auf Deine Zeilen gestoßen, da auch ich nach ähnlich gelagerten "Fällen" gesucht habe. Die Situation stellt sich bei mir ganz ähnlich dar und ich bin nervlich sehr angeschlagen. Auch mein Sohn(12) ist im Sommer gezielt vom Vater wegmanipuliert worden und ich konnte nichts dagegen tun. Er hat die Kinder nach den Sommerferien einfach nicht zurückgebracht und Antrag auf Aufenthaltsbestimmung gestellt. Die ganze Aktion war generalstabsmäßig geplant und auch meine Tochter (8) wollte er gleich bei sich behalten. Im Moment ist sie noch bei mir, aber von jedem Besuch, den ich ja leider nicht verhindern darf, kommt sie total zerrissen wieder. Der Kontakt mit meinem Sohn wird ebenfalls unterbunden. Wegen der Kleinen sind wir ständig vor Gerich. Das ist sehr zermürbend. Nun soll es ein famillienpsychologisches Gutachten geben, da sie auch die Tendenz zu ihrem Vater (auch mit der neuen Familie und Baby!)hat.Unterhalt hat er nie bezahlt und verklagt mich nun nach Strich und Faden. Dass es ihm gar nicht um die Kinder geht, scheint keinen zu interessieren. Die Geschichte ist lang und bitter.Ich würde mich gerne weiter mit Dir darüber austauschen.
Hallo zusammen,
auch meine Kinder werden mir seit einem Jahr immer mehr entfremdet, weil ich die für mich unerträgliche Ehe beendet habe... und dadurch jetzt die Böse bin... - Extrem frommes Umfeld und so... Mein jetziger Freund hat mich auf die Idee gebracht, nach der Selbsthilfegruppe bzw. anderen Betroffenen zu suchen, und hier bin ich... Scheint ja schwierig zu sein, andere Mitleidende zu finden... Das ist so heftig, was hier mit uns passiert und man hat so wenig Möglichkeiten. Hab das Gefühl, je mehr ich versuche, desto mehr ziehen sich die kids zurück. Muss ich sie erstmal gehnlassen???
Hoffe, wir finden uns hier! LG bis dahin, Elo