Schmutziger Streit ums Erbe - wie damit umgehen?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

In welchem Bundesland liegt der Hof? Ansonsten Höfeordung plus Bundesland googeln.

Diesen musst du tatsächlich mit anderen Augen betrachten. Es kann sogar gut sein, dass auch die Oma hier noch ein Wort mitzureden hat, wenn es einmal soweit ist.

Der Wille der Schwester ist hier die eine Seite, die rechtlichen Möglichkeiten die andere Seite. Der Hof ist Betriebsvermögen, hier kann nicht ohne weiteres ein Teil rausgenommen werden, inwieweit man hier als Nichtlandwirt (dein Bruder) überhaupt bauen dürfte, ist das nächste Thema. Nimm Kontakt mit dem zuständigen Bauamt auf, Bebauungsplan, Flächennutzungsplan.

Einen landwirtschaftlichen Betrieb kannst du nicht nur mit einem Wert festmachen ohne die Bücher zu kennen. Hier würde ich weder als Oma, als Vater, als Schwester und an eurer Stelle irgendwas ohne guten Steuerberater und ohne Anwalt unterschreiben.

Du musst es mal so sehen: deine Schwester investiert nun seit der Vater aufgehört hat in den Hof. Sind Vater und Oma hauptberufliche Landwirte erwirtschaftet sie vielleicht gerade deren Lebensunterhalt plus ihren eigenen, tätigt Investitionen. Ich gebe hier immer gerne den Rat - investiere kein eigenes Geld in fremdes Eigentum ohne vertragliche Regelung- ich habe das Gefühl exakt dies macht deine Schwester. Sie erhält euch euren Erbwert und Vater und Oma ihren Altenteil (auch ein Begriff den du mal googeln kannst)

Du bist auf einem Hof groß geworden, die Arbeit, die Risiken, die Ertrags- und Wetterabhängigkeit müsstest du einschätzen können.

Wie der Hof Schenkungssteuer/Erbschaftssteuer mäßig zu betrachten ist- keine Ahnung, kann man aber bestimmt über Betriebsvermögen irgendwie abschreiben.

Ist dein Bruder der Älteste? Ist der vielleicht nach Gesetz der eigentliche Hoferbe? Warum sollte er dich auszahlen, wenn er selbst nichts vom Vater bekommen sollte? Die Logik verstehe ich nicht, bringe ich auch nicht in Einklang mit der Höfeordnung.

Deine Mutter ist ein anderes Kapitel- diese kann ihr eigenes Testament schreiben, muss es aber nicht. Auch wenn die Eltern noch verheiratet wären, es werden immer 2 unterschiedliche Erbgänge bleiben.

Um den Frieden unter den Geschwistern zu waren, würde ich jeden einzelnen sauber abwickeln.

Und warum Landwirte im Moment etwas gereizt sind und vielleicht ungehalten sind - wenn man die Medien verfolgt, könnte man hier für den ein oder anderen vielleicht Verständnis aufbringen.

Die RV bezahlt bei Familiensachen in der Regel nur eine Beratung, musst du dich bei deiner informieren. Nur was bringt es, wenn du diesem noch nicht den Entwurf eines Vertrages vorlegen kannst.

Lass dir vom Vater die letzte Steuererklärung geben, lass dich beim Bauamt informieren, informier dich bei einem Bauernverband/Landwirtschaftskammer - damit du den gleichen Wissenstand wie deine Schwester hast.

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 14:11

Was ich noch sagen möchte: Ich bin einfach emotional enttäuscht von meiner Schwester, das Ganze hätte man in Ruhe regeln können, jeder hätte seine Gedanken, Wünsche und Ängste sagen können und dann hätte man im Einklang mit dem Recht eine gute Lösung für alle finden können.

Aber sie hat eine regelrechte Schlammschlacht angefangen, meinen Bruder und sogar unsere Mutter beschimpft und beleidigt. Sie meint, über alles alleine bestimmen zu können,, obwohl ihr noch nichts davon gehört...

kabbes69  21.04.2020, 14:56
@Katze446

Von der Oma an den Vater plus evtl seine Geschwister- oder Oma schreibt das Testament. Trotz des Alters der Oma: sie könnte theoretisch ihr Kind auch überleben.

Ein Hof in der Größenordnung ohne Ausbildung- au wei. Könnte es sein, dass hier die Überforderung aus deiner Schwester spricht? Dass sie es zwar freiwillig gemacht hat, aber nur um Vater Liebkind zu sein, von ihrem Mann dazu genötigt wurde, in ihrem eigenen Beruf keine Möglichkeiten hatte, dass sie vielleicht sogar auf dem Weg versucht aus der Nummer raus zu kommen..... nur als Überlegung.

Leider kannst du niemand zu einem „normalen“ Gespräch zwingen. Vielleicht hilft auch zunächst ein Gespräch zwischen dir, deinem Bruder und dem Vater - ohne die Schwester - und vor allem ohne die jeweiligen Partner, diese sind nicht selten die Strippenzieher im Hintergrund.

Der Spruch . „Habt ihr geteilt oder seid ihr noch einig“. , hat schon seinen Grund..Je höher der Nachlasswert, desto heftiger der Streit.

Viel Glück

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 16:28
@kabbes69

Ja, auch die Überforderung spricht da aus meiner Schwester. Aber es war definitiv ihre Idee, nicht die ihres Mannes oder meines Vaters. So groß ist der Hof nicht, es werden nur 60 Hektar bewirtschaftet, darunter auch Erdbeeren und Spargel. Der größte Wert sind tatsächlich die vielen schuldenfreien Wohnimmobilien, die teilweise vermietet sind.

Noch etwas zu meiner Schwester und meinem Vater: Vor ein paar Jahren meinte meine Schwester, ein Solarium zu übernehmen, hat Vater dazu überredet, die zwei haben es renoviert und 7 neue Sonnenbänke gekauft. Alles hat mein Vater finanziert. Das Ergebnis: Totaler Reinfall, hat sich nicht getragen, Schaden: 200.000 Euro. Einfach so vernichtet das Geld. Und dann quengelt meine Schwester zwei Jahre später wieder, dass sie selbstständig sein will, kriegt wieder ihren Willen und Vater zahlt wieder alles...

Das Problem von meinem Vater ist, dass er unbedingt den Familiennamen an einem Unternehmen sehen will, denn er und seine zwei Brüder waren alle erfolgreiche Unternehmer. Doch wenn man kein geeignetes Geschäftskonzept und keine gut ausgebildeten Menschen hat, sollte man es besser lassen. Doch Vater kann es nicht lassen...

Ich danke dir sehr für deine Zeit!

kabbes69  21.04.2020, 19:42
@Katze446

gerne. Nur noch eins zum Schluss. Bei allen Überlegungen immer im Hinterkopf den Gedanken: zu Lebzeiten kann Vater mit seinem Eigentum machen was er will: schenkt er morgen alles deiner Schwester und lebt noch 10 Jahre... im „normalen“ Erbrecht gehst du dann unter Umständen mit Null raus, in der Höfeordnung kenne ich mich aber selbst nicht aus.

Dein Vater klammert sich leider an einen Strohhalm, wäre nicht die erste Firma, welche von den Nachfolgern an die Wand gefahren wird.

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 14:04

Vielen Dank, eine sehr gute Antwort mit vielen Informationen!

Ja, da ist eine professionelle Beratung unbedingt notwendig. Der Hof ist in Hessen, ich wohne in Bayern. Wegen Corona kann ich jetzt natürlich nicht weg.

Und glaub mir, ich habe viel Verständnis für die Situation der Landwirte, denn wie du sagst, bin ich ja dort großgeworden.

Allerdings wollte meine Schwester unbedingt diesen Hof übernehmen, keiner hat sie dazu gezwungen, da muss sie mit leben, dass es auch mal schlechte Jahre gibt. Mein Mann ist auch in Kurzarbeit und wir haben ein Haus abzuzahlen, es trifft also nicht nur sie.

Was die Investitionen angeht: Meine Schwester hat noch gar nichts in den Hof investiert, weil er ihr nicht gehört. Alles hat mein Vater bezahlt. Ich muss dabei anmerken, dass es sein Traum war, dass dieser Hof weitergeführt wird, weil es sein Lebenswerk ist. Dabei hat er außer Acht gelassen, dass weder meine Schwester noch ihr Mann über eine Agrar-Ausbildung verfügen. Sie machen einfach das, was mein Vater sagt. Wenn er mal nicht mehr ist, ist mir schleierhaft, wie die Zwei das alleine schaffen sollen...

Mein Bruder ist der Jüngste. Das Grundstück mit der Wiese gehört noch meiner Oma (91 Jahre), es wurde meinem Vater damals bei Hofübernahme nicht überschrieben. Es wurde auch nicht an meinen Vater übergeben und liegt etwas abseits vom Hof. Ich verstehe die Logik meiner Schwester auch nicht: Sie meint, dass dieses Grundstück nach dem Tod von Oma an meinen Vater geht (was ja auch stimmt) und sieht es jetzt schon als ihr eigen an. Und wenn mein Bruder das Grundstück bekommt und ich nichts, wäre das rechtlich nicht zu vereinbaren und er soll mich dann auszahlen. Gleichzeitig will sie nicht mehr auf ihren Erbteil bei unserer Mutter verzichten.

Das Ganze ist kompliziert, da hilft wirklich nur eine Beratung. Aber vorher muss meine Schwester bereit sein, normale Gespräche zu führen und das Ganze sachlich zu klären statt nur rumzubrüllen und ein Drama draus zu machen.

Eigentümer ihrer Vermögen sind doch immer noch Euer Vater und Eure Mutter. Sie allein haben daher die Entscheidungsgewalt, darüber unter Lebenden und von Todes wegen zu verfügen; Eure Schwester hat als Pächterin des Vaters keinerlei Entscheidungsbefugnis. Da die Eltern noch nicht in hóhem Alter stehen, werden sie in der Lage sein, testamentarisch über ihre Vermögen so zu verfügen, wie sie es für richtig und gerecht halten. Daher kommt es m.E. in erster Linie darauf an, die Eltern zu bewegen, evtl. gemeinsam mit allen drei Kindern die Erbfolge offen und ohne Vorbedingungen (außer dem offenbar bestehenden Faktum, dass die Schwester die Landwirtschaft übernimmt und als Hoferbin erhalten wird) zu besprechen und die Interessenlagen aller Beteiligten dabei zu würdigen. Auf dieser Grundlage sollten die Eltern - jeder Elternteil für sich, weil deren Ehe ja geschieden ist und ein gemein-schaftliches Testament dahewr nicht zuläassig ist - ihre Testamente errichten. Dazu sollten sie sich aber der Hilfe eines Rechtsanwalts mit Erfahrung im Erb- und Höferecht bedienen bzw. gleich eines Notars, der die Testamente dann auch beurkunden sollte. Noch besser wäre es, wenn es gelänge, einen Erbvertrag zwischen allen Beteiligten (Eltern und Kinder) über alle erbrechtlichen Fragen zu schließen und notariell zu beurkunden. Rechtskundige Hilfe ist in ihrem Fall meines Erachtes unabdingbar; die Kosten dafür zahlen sich im Ergebnis aus.

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 11:20

"Eigentümer ihrer Vermögen sind doch immer noch Euer Vater und Eure Mutter."

Genau so sehe ich es auch. Und wenn meine Eltern einen Teil ihres Vermögens oder auch das gesamte Vermögen verkaufen wollen, dann ist das auch deren Sache, denn ihnen gehört es ja auch.

Ich bin nicht darauf aus, ein großes Erbe zu erhalten, ich will, dass es meinen Eltern auch im Alter gut geht. Und wenn die Häuser für die Pflege gebraucht werden, dann werden sie halt verkauft und sind weg. Und wenn meine Eltern davon um die ganze Welt reisen wollen, dann sollen sie das tun.

Ich weiß nicht, woher sich meine Schwester das Recht nimmt, über das Erbe der Eltern entscheiden zu wollen. Sie will bestimmen, wer was bekommt.

Das ist einfach nur anmaßend für mich.

Und wie gesagt, den Hof kann sie gerne haben, weder mein Bruder noch ich wollen ihn weiterführen.

Ja, wir sollten einen Rechtsanwalt aufsuchen, da hast du Recht. Ich hoffe nur, dass meine Schwester dann auch bereit ist, das Ganze vernünftig zu regeln, ohne Rumschreien und Ausrasten und Ähnliches...

Mein Mann und ich haben eine Rechtsschutzversicherung, greift die in dem Fall? Wer muss für den Rechtsanwalt und den Notar aufkommen?

sassenach4u  21.04.2020, 15:35
@Katze446

Die Rechtschutzversicherung greift bei Erbrecht nicht.

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 16:16

Mein Vater lebt ebenfalls noch und ich habe schon vor zwei Jahren meinem Bruder vertraglich alle Rechte am Erbe unseres Vaters abgetreten, unter der Bedingung dass ich 10% des Firmenumsatzes (Mein Vater ist Unternehmer) jährlich, die nächsten 15 Jahre nach dem Antritt des Erbes, erhalte.

Das ist nur ein Bruchteil dessen was mir zusteht, doch es genügt mir vollkommen da mein Bruder 1. Das Lieblingskind meines Vaters ist und 2. Er die Unternehmensführung schon beinahe innehat. Ich habe daran kein Interesse und wir haben das alles einvernehmlich vereinbart.

Am besten du sprichst mit deiner ganzen Fanilie darüber und ihr findet dann eine feststehende Lösung wenn ihr alle an einem Tisch sitzt. Und das schreibt ihr dann auch vertraglich fest.

spelman  21.04.2020, 10:45

So sollte das sein! Top!

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 10:37

Wollten mein Bruder und ich ja. In Ruhe alles vereinbaren, denn wir zwei wollen den Hof doch gar nicht. Er ist ein Theoretiker im IT-Bereich, ich wohne 300 km weit weg mit meinem Mann.

Meine Schwester ist diejenige, die alles ständig wieder über den Haufen wirft, weil sie meint, sie würde überall zu kurz kommen. Mit ihr kann man kaum vernünftig reden, weil sie ständig meint, jemand wolle ihr was wegnehmen und sie würde zu kurz kommen. Und dann rastet sie aus, schreit herum und macht allen das Leben zur Qual.

Kurz zu den ungefähren Werten: Erbe des Vaters ca. 2 Millionen, hauptsächlich landwirtschaftlicher Betrieb und Wohnimmobilien. Erbe der Mutter: ca. 700.000 Euro, vermietete Immobilien.

Meine Schwester hätte einen Wert von 2 Millionen bekommen, mein Bruder und ich hätten uns die 700.000 Euro geteilt, jeder also ca. 350.000 Euro. Aber das reicht meiner Schwester ja immer noch nicht, jetzt will sie auch noch Erbe der Mutter, nur weil mein Bruder nach einer lächerlichen Streuobstwiese gefragt hat

akaEarthkiller  21.04.2020, 12:04
@Katze446

Ich glaube euer Problem liegt einfach darin dass ihr euch nicht vertraut. Es ist nur wichtig dass ihr das regelt solange euer Vater noch lebt und das Ganze vermitteln kann. Danach ist es zu spät.

Einigt euch wie ihr beide Erbschaften aufteilt und macht das fest, sodass niemand von euch dreien daran noch was rütteln kann, wenn überhaupt alle drei zusammen. Dann könnt ihr euch um Kleinigkeiten wie eine Wiese kümmern.

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 12:20
@akaEarthkiller

Unsere SCHWESTER vertraut uns (ihrem Bruder und ihrer Schwester) nicht, DAS ist das Problem! Mein Bruder und ich können uns problemlos einigen und haben ja gesagt, dass wir den Hof gar nicht wollen. Ja, das kann auch problemlos festgeschrieben werden. Dazu sollte sie auf ihren Erbteil bei unserer Mutter verzichten. Wäre alles kein Problem gewesen.

Erst hat sie genau das verlangt, dann hat sie es wieder revidiert: "Wenn Mutter die Häuser verliert/verkauft, habt ihr Anrecht auf das Pflichtteil von Vater, das geht auch nicht, das will ich nicht zahlen"

An dieser Denkweise siehst du, dass sie nur damit beschäftigt ist, bloß nichts von ihrem Erbe (und sei es nur der Pflichtteil) an ihre Geschwister VIELLEICHT mal abgeben zu müssen.

Unser Vater war noch nie gut darin gewesen, einen Streit oder Probleme zu lösen, der steht einfach vom Tisch auf und geht zur Tür raus. So war das auch früher bei familiären Problemen oder Ehe-Problemen.

Übrigens: Diese Wiese sowie das eine Familienhaus gehört noch immer meiner Oma (Mutter meines Vaters) und meine Schwester meint zu bestimmen, was damit passiert. Das ist einfach nur anmaßend, zu meinen, über den Besitz von Anderen zu bestimmen. Bei diesem Streit geht es ums Prinzip, sonst um nichts.

Wie würdest du es finden, wenn dein Enkelkind deinen Besitz nach seinem Ermessen aufteilen will?

Du solltest dich erst einmal in Bezug auf das Erbrecht informieren. Gerade in Bezug auf Bauernhöfe gelten je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen!

Hier in Niederschsen zum Beispiel ist es so geregelt, dass im Normalfall nur ein Kind den Hof erbt. Die Geschwister haben dann nur einen Anspruch auf eine gewisse Ausgleichszahlung, die aber nicht sehr hoch ist. Sinn der Sache ist, dass der Bauernhof in seiner Größe erhalten bleiben kann und nicht durch die Abgabe von Ländereien so verkleinert werden muss, dass der übernehmende Bauer von ihm nicht leben kann.

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 10:59

Wo finde ich denn eine Beratung über das Hofrecht?

Wie gesagt hat keiner vor, diesen Hof zu zerstören. Auch habe ich keinerlei Lust auf einen Rechtsstreit mit Anwalt. Aber informieren will ich mich.

Problem: Ich wohne in einem anderen Bundesland wie dem, auf dem der Hof steht

Katze446 
Beitragsersteller
 21.04.2020, 10:32

Mein Bruder und ich waren ja bereit, auf unseren Erbteil am Hof komplett zu verzichten, wenn sie auf ihren Erbteil bei der Mutter verzichtet. Doch das sieht sie jetzt nicht mehr ein, nur weil mein Bruder gefragt (nur gefragt, es steht noch gar nichts fest!) hat, ob er auf der Streuobstwiese bauen darf. Das ist ein kleines Grundstück am Hang, noch nicht erschlossen, gar nicht komplett bebaubar, hat einen Wert von vielleicht 4 Euro pro Quadratmeter. Nicht mal das gönnt sie ihm, denn diese Streuobstwiese ist nicht betrieblich relevant, sie bringt keinerlei Geld ein, steht einfach nur da. Des Weiteren sollte man bedenken, dass zu dem Hof auch Wohnhäuser und Mietwohnungen gehören, die alle schuldenfrei sind und ihren monatlichen Ertrag einbringen.

Grundstücke, Maschinen, Immobilien auf diesem Hof haben insgesamt einen Wert von geschätzt 2 Millionen. Hätten mein Bruder und ich ihr alles gelassen, doch jetzt will sie ihm nicht mal dieses Mini-Grundstück geben.

Sorry, aber dafür habe ich kein Verständnis...

Vielleicht solltet ihr eurer Schwester klar machen, dass eine Regelung wie sie von euch schon angedacht wurde, auch ihr einen Vorteil bringt. Gibt es nämlich beim Tod der Eltern kein Testament, wird sie sehr wahrscheinlich nach der gesetzlichen Erbfolge sehr viel schlechter dastehen, wenn sie euch Geschwistern den Erbteil auszahlen muss.

hilflos99  21.04.2020, 13:25

der Erbteil muss nicht ausbezahlt werden, es wird automatisch eine Erbengemeinschaft zumindest für den nicht landwirtschaftlichen Teil

florestino  21.04.2020, 13:29
@hilflos99

ok. Auszahlen war das falsche Wort. Aber auch eine Erbengemeinschaft birgt - gerade unter den genannten Umständen - reichlich Konfliktstoff, so dass eine Regelung vorab sicher angeraten wäre.