Schimmel und Luftfeuchtigkeit von 80-90%

7 Antworten

Das kuriose daran, der schimmel trat nur an der einen Seite der Wand auf , wo keine Fenster sind und vorwiegend in den Ecken.

Das sind sicher die kältesten Stellen in der Wohnung.

Wie lüftet Ihr denn?

Bei Kellerwohnungen gibt es auch bzw. gerade im Sommer einiges zu beachten.

Dort sollte im Sommer nur gelüftet werden wenn es draußen mindestens 5 Grad kälter ist als in der Wohnung. Und niemals, auch im Sommer nicht, die Fenster ständig auf kipp stellen.


Übrigens ist das in diesem besonders nassen Sommer ein Problem Vieler die in einer Keller- oder Erdgeschoßwohnung wohnen. Dazu wurden in den letzten Wochen etliche Fragen hier gestellt. Das nur um Dich etwas zu beruhigen.

Wuschel90 
Beitragsersteller
 20.09.2011, 17:35

Hallo anitari, Ja, das sind die kältesten Stellen in der Wohnung. Allerdings haben wir im Internet auch gelesen, dass ohne Lüften die Feuchtigkeit nicht aus der Wohnung entweichen kann, da wir hier ja auch Duschen und Wäsche waschen müssen etc.

anitari  20.09.2011, 20:25
@Wuschel90

Allerdings haben wir im Internet auch gelesen, dass ohne Lüften die Feuchtigkeit nicht aus der Wohnung entweichen kann,

Das ist im Prinzip richtig. Allerdings holt man sich in Kellerwohnungen, besonders im Sommer, mit der warmen Luft von draußen zusätzliche Feuchte in die Wohnung.

Aber wie ich schon schrieb es muß richtig und zur richtigen Zeit gelüftet werden.

Bei einer Außentemperatur von 25 Grad im Schatten kann es in der Sonne locker 40 Grad sein. Wenn dann die Luftfeuchtigkeit außen "nur" 40 % beträgt kann in 100 m³ dieser Luft von außen ca. 2 - 3 Liter Wasserdampf enthalten sein. Der sich an den kalten Wänden in der Wohnung niederschlägt und sofort wieder in flüssiges Wasser umwandelt.

Der Wasserdampf vom Duschen, Wäsche waschen, Pflanzen und was eine Person so an Flüssigkeit am Tag verdunstet noch nicht berücksichtet. Da können noch einige Liter dazu kommen.

Lüften einer Kellerwohnung ist eine Kunst für sich.

Schaut euch die Beiträge im Internet über richtiges Lüften im Sommer an.

Typisch für Kellerwohnungen; feucht,kalt und hohe Luftfeuchtigkeit.

Sucht Euch lieber eine neue Wohnung.

Der Schimmel wird bestimmt wiederkehren.

Auch bei professioneller Behandlung.

Wuschel90 
Beitragsersteller
 20.09.2011, 17:41

Hallo johnnymcmuff, danke für deine Antwort! Das mit der neuen Wohnung ist leider sehr schwierig, da hier in Bamberg extremer Wohnungsmangel herrscht und sich keiner dafür verantwortlich fühlt etwas dagegen zu unternehmen.

anitari  20.09.2011, 17:34

Der Schimmel wird bestimmt wiederkehren.

Bei richtigen Lüften, vor allem im Sommer, muß das nicht sein.

Wuschel90 
Beitragsersteller
 20.09.2011, 17:42
@anitari

Wie kann das dann sein dass trotz " richtigem Lüften" wir eine Luftfeuchtigkeit zwischen 80-90 % haben! Das kann doch auch nicht normal sein!

hallo Wuschel, ich habe mal selbst 2 1/2 Jahre in einer Kellerwohnung gelebt. Das Feuchtigkeits-Problem in den Griff zu bekommen ist manchmal recht schwierig.

Als ich den ersten Schimmel im Bad entdeckte bekam ich einen riesen Schreck. Ich habe alles mögliche versucht, die Wäsche nicht mehr zu Haus zu waschen und konsequentes richtiges Lüften. Am Ende geholfen hat aber nur ein guter Luft Entfeuchter

Ich habe mich damals für dieses Modell entschieden: http://www.ruby-dry-dehumidifiers.co.uk/ er hat zwar 350 eur gekostet, aber nachdem ich durch die Feuchtigkeit auch schon immer husten musste war er mir das Wert.

Ich wohne immer noch im selben Haus, vor 2 wochen hat mich die Mieterin "meiner" früheren Kellerwohnung angesprochen, ob sie den Luftentfeuchter ausleihen darf. Ich war dann auch nach Jahren mal wieder kurz in der Kellerwohnung - und ich war entsetzt! SO viel Schimmel hatte ich nie, da ist mittlerweile eine Wand Schwarz von Schimmel :-( und das an einer Stelle wo ich NIE schimmel hatte!

Für mich ein (trauriger) Beweis, dass viele Leute immer noch nicht wissen wie man richtig lüftet, weil der Kommentar der Mieterin war " ich hab ja eh immer das Fenster auf kippen " ..........

Meine Tips:

Luftfeuchtigkeitsmesser für drinnen und draußen kaufen, dann weiß man wann die beste Zeit zum Lüften ist. (wurde in einem anderen Beitrag schon sehr gut erklärt)

Wenn es möglich ist, sucht euch einen netten Wasch Salon in der Nähe und macht euch einen Spaß draus, den Großteil der Wäsche dort zu waschen. (nur selten zu Hause waschen - Wäsche NICHT im Raum zum trocknen aufhängen, Vermieter fragen, evtl. gibt es im Heizungsraum des Hauses eine Möglichkeit für euch Wäsche zu trocknen ? )

Wenn etwas gekocht wird, bei dem viel Wasserdampf entsteht - kurzfristig Fenster auf - Lüftung im Bad (wenn vorhanden) und Dunstabzug (egal ob abzug oder umluft) voll aufdrehen um die Luft in Bewegung zu vesetzen.

Beim Duschen (wenn vorhanden) Lüftung im Bad einschalten. Evtl. Dusche danach mit einem Tuch abtrocknen und das Tuch zum trocknen vors Festern hängen, nasse Handtücher geben noch eine Menge Feuchtigkeit ab.

Möbel nicht direkt an Aussenwände stellen, sondern ein wenig Abstand halten

Lüften: Fenster NIE dauerhaft auf Kippen.

"Stoß-Lüften" bedeutet - möglichst alle Fenster zugleich für ca. 5 min ganz aufmachen (im Winter dazu kurz die Heizung abdrehen)

ein anderer wichtiger Begriff ist das "Quer-Lüften" - bedeutet, dass Luft nur dann wirklich gut zirkulieren kann, wenn Fenster an gegenüberliegenden Haus-Seiten offen sind. In meiner Wohnung war das nicht möglich, ich habe mir aber selbst geholfen und einmal am Tag (wenigstens) die Wohnungstüre zum Lüften aufgemacht, da konnte die Luft richtig toll abziehen :-)

Unterstützend kann man auch ätherische Öle gegen Schimmelsporen einsetzen, helfen sollen da vor allem Teebaumöl, aber auch Propolis, Oregano, Lavendel, Knoblauch, Rosmarin. Aber nicht in der Duft-Lampe weil da verdunstet ja wieder Wasser ;-) Alternative: Räuchern oder einfach ein paar Tropfen auf ein Tuch.

beim letzten Tip bin ich nicht sicher, der beruht eher auf einer persönlichen Erfahrung: Ich hatte immer das Gefühl, dass Kerzen sehr gut helfen und die Luft "trocknen"

Das alles ist schon mit ein wenig Aufwand und Mitdenken verbunden, aber eurer Gesundheit zuliebe lohnt es sich auf jeden Fall.

Hoffe ich konnte ein wenig helfen und wünsche euch viel Erfolg!!!! glg, Gitti

Zur rechtlichen Seite kann ich eigentlich nichts sagen. Da rate ich im Bedarfsfall eigentlich nur zu einem Fachanwalt. Mieterschutzbund oder -vereine können da weiterhelfen.

Reicht es zum Beispiel Schimmelfarbe zu kaufen und die Wand zu streichen?

Damit behandelst Du die Symptome, aber nicht die Ursache! Der Grund für die hohe Luftfeuchte kann natürlich ein Bauschaden /-mangel sein (z.B. drückendes oder kapillar steigendes Wasser. Aber auch die Folge von unangepasstem Lüftungsverhalten ist denkbar.

Da das Lüften von Keller, Souterrain und aufgrund von Lage oder Bauart kühleren Wohnräumen hier immer wieder ein Thema ist, habe ich mal eine meiner Antworten aus einem älteren Thread hierher kopiert.


Das Lüften von Räumen mit erdberührten Aussenwänden (Keller/Souterrain) ist und bleibt im Sommer ein Problem. Hier sollte nur gelüftet werden, wenn die Aussenluft trockner ist als drinnen. Dazu eignet sich aber nicht der direkte Vergleich der relativen Luftfeuchten (in %); hierzu benötigt man die entsprechenden absoluten Luftfeuchten (in g/m³).

Sonst läufst Du Gefahr , dass mit der Luftfeuchtigkeit auch die Taupunkttemperatur steigt. An allen Stellen im Raum, an denen diese Temperatur unterschritten wird fällt dann Kondenswasser aus und Schimmel droht.

Lüfte daher nur nach Tabelle ( http://www.tis-gdv.de/tis/misc/klima.htm ). Wenn die absolute Luftfeuchte draussen niedriger als drinnen ist, dann kannst Du Fenster und/oder Türen öffnen. Sonst läufst Du Gefahr Deine Räumlichkeiten zu fluten.

Beispiel:

  • Temperatur (aussen) = 35°C
  • relative Luftfeuchte (aussen) = 60% (lt. Hygrometer)
  • absolute Luftfeuchte (aussen) = 23,8 g/m³ (lt. Tabelle)
  • Temperatur (innen) = 20°C
  • relative Luftfeuchte (innen) = 70% (lt. Hygrometer)
  • absolute Luftfeuchte (innen) = 12,1 g/m³ (lt. Tabelle)

Obwohl auf den ersten Blick die (relative) Luftfeuchtigkeit aussen niedriger erscheint als innen und man meint, durch Lüften dem Klima seiner Räumlichkeiten gutes zu tun, hinkt der Vergleich gehörig. In Wahrheit holt man sich zusätzlich fast 12 Gramm Wasser pro m³ Raumluft zusätzlich in den Raum. Das mehr an Wasser schlägt sich dann an allen Bauteilen und Möbeln nieder, die den Taupunkt unterschritten haben.

Wenn Du beim Lüften die absoluten Feuchten miteinander vergleichst, liegst du auf der sicheren Seite. Dies wird meistens in den späten Abendstunden bis zum frühen Morgen sein.

Eine Alternative wäre, den Lüftungsvorgang mit einer kleinen Lüftungssteuerung zu automatisieren. Hierzu werden ständig die absoluten Feuchten innen und aussen automatisch ermittelt und der günstigste Lüftungszeitpunkt signalisiert. Oder es wird ein Lüftungsvorgang in Gang gesetzt.