Positiver Cashflow bei einem Jahresfehlbetrag - Wie ist das möglich?
Hallo,
Wie passt es zusammen, wenn ein Unternehmen einen deutlich negativen Gewinn, also Verlust erzielt, jedoch einen hohen positiven Cashflow hat. Der Cashflow stellt ja Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Somit muss das Unternehmen mehr Einnahmen als Ausgaben haben. Der Gewinn ist ja der Erlös - Kosten. Erlöse gehören ja zu Einnahmen und Kosten gehören zu Ausgaben. Wie kann der Gewinn dann negativ sein?
Was bedeutet das auch für das Unternehmen wenn die einen positiven Cashflow haben und negativen Gewinn. Negative Gewinne über einen längeren Zeitraum sind für ein Unternehmen ja nicht gut weil es von einer Insolvenz bedroht werden könnte. Aber ein positiver Cashflow zeigt ja die Finanzkraft des Unternehmens und ist eine wichtige Kennzahl. Somit sagt die Cashflowkennzahl, dass das Unternehmen finanziell stark und liquide ist und der Gewinn sagt das Gegenteil. Wie passt das zusammen?
Wäre nett wenn mir dies einer erklären könnte und nähere Informationen geben könnte.
Vielen Dank im Voraus!
3 Antworten
Für mich klingt das so, als hätte das Unternehmen hohe Abschreibungen, die den Gewinn überschreiten.
Das Unternehmen hat vor beispielsweise 2 Jahren seine gesamte Technik erneuert. Diese Kosten schreibt es nun entsprechend ab und der Wertverlust dieser Anschaffung überschreitet seinen aktuellen Gewinn.
Zum einen müssen Abschreibungen nicht die Realität widerspiegeln, es kann sein, dass du etwas abgeschrieben hast, es aber noch lange nutzen wirst.
Oder der Gewinn aus der Investition braucht noch länger, du hast geforscht und etwas muss erst zugelassen werden, bis du daran verdienen kannst. Hier gibt es 1000 Möglichkeiten, warum eine Firma mit Verlust gesund sein kann oder eine Firma mit Gewinn auf dem absteigenden Ast ist.
Ein erweiterter Cash-Flow berechnet sich so: Zum Jahresübeschuss bzw. Jahresfehlbetrag werden Abschreibungen auf Sachanlagen hinzugerechnet. Ebenso Erhöhungen von Rückstellungen und Pensionen. Entsprechende Verminderungen werden abgezogen. Außerordentliche Erträge und Aufwendungen bleiben außen vor.
Durch erhöhte Abschreibungen kann ein Unternehmen in die Verlustzone geraten, beim Cash-Flow werden Aufwendungen ohne Zahlungsmittelabfluss dem Verlust wieder zugerechnet, dadurch kann der Cash-Flow durchaus positiv sein.
Sind die Ausgaben eines Unternehmens höher als die Einnahmen, resultiert das in einem negativen Cashflow, wohingegen beim umgekehrten Verhältnis der Cashflow positiv ist. Stellt sich der Cashflow dauerhaft negativ dar, kann dies zum Konkurs führen.
Habe mal nur die ersten Zeilen gelesen.
Aber man kann dein ersten Absatz schonmal beantworten ... Der Gewinn beinhaltet u.a. auch die Abschreibung. wenn hier 1.000.000,- stehen ist das schonmal viel und sorgt z.b. für 500.000,- Verlust zum 31.12.
Bestandteil des Cash Flows ist die Afa allerdings nicht (denn hier flowt kein Cash :D) entsprechend korrigierst du das und bist bei 500.000,- positiven Cash Flow.
Okay. Also könnte man das Unternehmen so analysieren, dass es nur wegen den Abschreibungen Verlust macht und die Einnahmen wahrscheinlich größer als die Ausgaben sind was sich im Cashflow widerspiegelt. Auf Dauer ist ein negativer Gewinn ja auf dauer nicht gut und könnte zur Insolvenz führen. Abschreibungen gehen ja öfter über einen längeren Zeitraum. Wie will das Unternehmen denn schaffen wieder in den positiven Bereich zu kommen. Erhoffen die das Beispielsweise durch die neuen Investitionen mehr Einnahmen zu generieren?