Pfandrecht Pferde - Hausverbot?
Hallo ihr Lieben!
Ich schreibe diese Frage im Auftrag, also bitte nicht wundern, wenn Textausschnitte aus den Nachrichten meiner Freundin mit meinem Schreibstil nicht zusammen passen. Ich bitte um neutrale Antworten von Leuten, die sich wirklich auskennen.
Sie hat wohl die Stallmiete nicht gezahlt (genaue Gründe kenne ich nicht). Nun hat sie die Kündigung erhalten und muss bis Ende Dezember ausziehen. Von ihr wird das Geld für den nächsten Monat auch direkt eingefordert. Sie ist aber nicht in der Lage so viel auf einmal zu bezahlen. Nun hat die Stallpächterin ihr Recht auf Pfandrecht ausgeübt und hat meiner Freundin Hausverbot erteilt. Heißt die Pferde bekommen grad so genug Heu und werden teilweise deckenlos in die Box gestellt. Sie darf sie weder sehen, noch bewegen. Laut meiner Freundin ist im Vertrag vereinbart, dass den Pferden 2 Mal am Tag Kraftfutter gefüttert wird. Die Besi weigert sich.
Liebe Grüße
Totti
Sie zahlt natürlich so schnell wie möglich.
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ich fürchte, wenn die Pferde täglich das physiologisch notwendige "Erhaltungsfutter" bekommen, kann sie nix machen, außer gaaaanz schnell zahlen....!
hat sie denn kein Pferde-Notfall-Konto, damit sie eben plötzliche Kosten für TA, Klinik, oder eben sowas wie jetzt SOFORT zahlen kann? DAS WÄRE VERANTWORTUNGSLOS von IHR selbst !!!
Sehe ich genauso. Es braucht ja bei weitem nicht jedes Pferd Kraftfutter und deshalb ist im Vertrag auch nur die Grundfütterung drin, die eben dieses Pferd braucht. Das einzustufen obliegt im Fall der vertragsgemäßen Pfändung der Stallpächterin. Es gibt durchaus viele Einsteller, die ihre Pferde überfüttern lassen, nur weil sie "ja dafür bezahlen". Da bin ich immer froh um Stallbetreiber, die da zum Wohle des Pferdes nicht mitspielen.
Genauso sind Decken in der Regel eher schädlich als nützlich und die Stallpächterin kommt diesbezüglich ihrer Fürsorgepflicht nach, indem sie diese weg lässt. Die Pferdebesitzerin selbst, wenn meint, ihrem Pferd schaden zu müssen, ist das was anderes, aber die Stallpächterin kann nur nach eigenem Ermessen handeln.
Bewegung sollte die Haltung an sich genug bieten, dass den Pferden kein Nachteil entsteht, wenn sie nicht menschenbewegt werden, sonst liegt das Problem woanders - und die Pferdebesitzerin hat sich irgendwann ja dafür entschieden, dass diese Haltung für ihre Pferde passend ist.
Dass man jemandem sein Pferd in Obhut gibt, indem man es dort einstellt und seinen Teil des Vertrags, regelmäßig und pünktlich das Geld abzuliefern, nicht einhält, ist schon irgendwie "interessant". Es handelt sich ja nicht um Ski wachsen, wo den Skiern nichts passiert, wenn man nicht zahlt dafür, sondern um die Betreuung und Versorgung eines Lebewesens, an dem man im Idealfall auch emotional hängt. In dem Moment, in dem ich ein Pferd anschaffe, habe ich sicherzustellen, dass dieses immer versorgt ist und ich eben meinen Anteil an Leistung dafür auftreibe.
und wenn sie "lange genug" nicht zahlt, gehören ihr die Pferde dann nicht mehr und können nach den entsprechenden rechtlich vorgegebenen Fristen versteigert werden, damit die Stallbetreiberin ihr Geld bekommt...
hab ich alles schon erlebt.... mal mit 1 Pferd im Freizeitreiterstall, mal mit etlichen Rennpferden in nem Profistall
Laut meiner Freundin ist im Vertrag vereinbart, dass den Pferden 2 Mal am Tag Kraftfutter gefüttert wird. Die Besi weigert sich.
Im Vertrag ist auch vereinbart, dass Stallmiete bezahlt wird. Deine Freundin macht es nicht. Vertragsbrüchig wurde als als erstes also die Freundin.
Wenn die Pferde nicht bewegt werden, wozu benötigen sie Kraftfutter? Was will die Freundin denn jz mit rechtlich? Sie kann die Stallmiete nicht bezahlen, hätte aber das Geld für einen Anwalt? Sie sollte zusehen mit der Stallbetreiberin eine Einigung zu erzielen, ihr zB Ratenzahlung anbieten, für alles andere hat die schlechte Karten.
Was anderes wäre es, wenn die Stallbetreiberin die Pferde hungern lässt. Ist aber ja wohl nicht der Fall.
Ich kenne das Pfandrecht nur von Gegenständen und da muss man ordentlich mit umgehen sonst muss man für Schäden aufkommen. Da Tiere in D auch Gegenstände sind wird hier wohl das gleiche gelten. Bekommt das Pferd eine Kolik oder erkältet sich, muss der SB dafür aufkommen.
Bevor sie zu so einer Maßnahme greift muss sie der nichtzahlenden Einstellerin eine Mahnung mit Frist setzen.
Ich denke, dass das Problem ohne Anwalt nicht gelöst werden kann. Es sei denn sie zahlt.
pferde sind "sachen", aber keine gegenstände. und sie sind im gegensatz zu gegenständen "lebendige sachen", haben einen sonderstatus.
Wenn der Vertrag nicht eingehalten wird, muss sie auch nicht die volle Summe zahlen. Extras vertrackt die ganze Situation. Der der Verpächter will natürlich auch nicht dem Mietrückstand hinterherlaufen.
Kompliziert. ;-)
Der Verpächter kriegt das volle Geld für die Monate, in denen er die volle Leistung erbracht hat. Dann anteilig für die restlichen Monate. Über die Anteile kann (und wird man wahrscheinlich) streiten.
nein. wird man nicht.
die stallbetreiberin kommt ja ihrer obhuts- und fürsorgepflicht dem pferd gegenüber in vollem umfange nach. sie ist übrigens die derzeitige besitzerin.
schuldner (mit der miete im rückstand) ist die eigentümerin des pferdes.
so - und arbeitet das pferd nicht, so ist die fütterung anzupassen. die stallbetreiberin hat offenbar die besondere qualifikation, den tatsächlichen futterbedarf für ein pferd ermitteln zu können. anders zu füttern wäre sachbeschädigung. und das pferd wird wohl zweimal täglich eine handvoll maiswürfel bekommen - womit das "kraftfutter" erledigt ist.
Das mag aus Sicht der Haltung richtig sein. Damit kenne ich mich nicht aus. Spielt aber für die vertragliche Situation keine Rolle. Ebenso wie die Frage, wer momentan Besitzer oder Eigentümer ist. Der Vertrag regelt die zu erbringenden Leistungen und war dafür gezahlt wird. Dass das nicht gewährte Kraftfutter nicht besonders viel in der Summe ausmachen wird, ist schon klar. Also, richtig was "sparen" wird sie nicht.
Ihre (Eigentümerin) zwei Probleme sind eher: Wie bezahle ich schnellstens die fälligen Schulden. Und wo bekomme ich einen anderen Platz für das Pferd her, den ich mich leisten kann.
Okay und wie wäre das ganze nun?