Parkplatzunfall - wer ist schuld?

8 Antworten

Schwierig ohne die konkrete Situation gesehen zu haben und das Schadenbild zu kennen.

Im Zweifel muss das ein Richter ggf. mit Hilfe eines Gutachters entscheiden

Menes Erachtens wird das auf Halbe Halbe hinauslaufen. Denn auch während eines Ausparkvorganges habe ich permanent auf alle Richtungen zu achten. Es spricht nichts dagegen neben jemandem einzuparken, der gerade ausparkt, hier gilt nicht das "erst aussteigen lassen" wie im Bus.

Wenn dort bereits jemand gestanden hätte, hättest Du ja auch innerhalb Deiner Markierungen ausparken müssen, um nicht zu kollidieren.

Unachtsam war aber natürlich auch der Einparker, der damit rechnen muss, dass jemand anders einschlägt, wenn der Parkplatz daneben noch frei ist. Anhand der Rückfahrscheinwerfer wird deutlich zu erkennen gewesen sein, dass Du ausparken wolltest.

Ein Recht auf Vorrang hat hier keiner von Euch. Teilt Euch die Kiste und gut ist.


War das auf einer Art Supermarktparkplatz? Oder hat der Parkplatz direkt an eine öffentliche Straße angeschlossen?

Es kommt auf den Einzelfall an. Gegen dich spricht, dass du dich nicht ausreichend abgesichert hast. Du hast scheinbar in eine Richtung geschaut, dabei aber vernachlässigt, was auf der anderen Seite passiert ist.

Gegen den anderen spricht, dass er - zumindest nach deiner Schilderung - hätte erkennen müssen, dass du gerade am Ausparken warst. 

Auf Parkplätzen gilt regelmäßig die Pflicht zur gegenseitigen Rücksichtnahme, es gilt nicht automatisch die StVO. Das könnte somit auch gegen den anderen Fahrer sprechen.

Letztendlich ist es unerheblich, wer von euch beiden seine Schuld eingesteht, oder was die Polizei gesagt hätte, oder was wir hier im Forum diskutieren. Meldet den Unfall euren Versicherungen, die werden das auskaspern. Die Versicherung ist in dem Sinne dein Anwalt. Sie werden versuchen, ungerechtfertigte Ansprüche gegen dich (und somit gegen sich selbst) zu vermeiden. 

Das klären eure Versicherungen miteinander, denen solltest du den Vorgang aus deiner Sicht, aber ohne deine Bewertung, schildern. Was die damit machen, liegt leider nicht bei dir. Grundsätzlich ist es immer schwierig, wenn du rückwärts fährst, da du die Pflicht hast sicher zu stellen, dass niemand hinter oder neben dir ist. Auch deine blinden Flecken musst du durch mehrfaches Umsehen in alle Richtungen absichern.

Von hier aus lässt sich nicht sagen, wer Recht hat, das hätte die Polizei vor Ort vielleicht klären können.

Im Endeffekt wird es wohl auf 50:50 hinauslaufen, wenn ihr nicht eine Gutachterschlacht los treten wollt. Ob sich das lohnt?

SaVer79  09.11.2017, 16:42

Ich würde eher auf etwas mehr schuld auf Seiten des Ausparkenden tippen, denn dieser hat sich zu vergewissern, dass er freue Bahn hat bevor er ausfährt

teutonix1  09.11.2017, 17:23
@SaVer79

Das kommt dann wohl ganz auf die beiden Versicherungen an, wie die das sehen.