Muss ich dem Arbeitgeber auf Nachfrage meinen Motorradführerschein verraten?
Hallo liebe Leute,
wie verhält sich das rechtlich? Ich soll hier für einen potentiellen Arbeitgeber einen Fragebogen ausfüllen und darin steht die Frage, ob ich einen Motorradführerschein habe.
Ich habe einen, möchte dies aber nicht angeben. Da ich keinen Dienstwagen haben werde, wird man wohl auch nicht nach meinem Führerschein fragen - aber wenn doch und ich ihn zeigen muss (weil ich z.B. zu einer anderen Filiale muss) oder mich ein Kollege sieht - kann man mir dann wegen Lügens kündigen?
Falls jemand die Antwort weiß - es wäre nett, wenn man das entsprechende Gesetz dazu nennt bzw. mitteilt, wo ich dieses genau finde.
Danke!
VG Harleyfahrer
6 Antworten
Hallo und danke für die schon zahlreichen Antworten. Tatsächlich ist dies ein Unternehmen, das von Kultur her risikoreichen Aktivitäten etwas mehr als skeptisch gegenüber steht.
Jedenfalls erwarte ich dadurch eher einen Nachteil bei der Einstellung und möchte es deswegen weglassen. Einen Motorradfuhrpark hat das Unternehmen nicht und allein aus Marketinggründen wird es auch nie einen haben.
Eine Sozialstiftung wird eine Heavymetal-Band mit Pogodance ebenso eher nicht unterstützen. Aber wie gesagt, Redbull ist das nicht.
Die Gesetzeslage ist hier eindeutig:
Das Bundesdatenschutzgesetz verbietet, Daten zu erheben, zu speichern oder zu verwenden, die für die pflichtgemäße Erfüllung der Aufgaben (Datensparsamkeit gem. § 3a BDSG) nicht notwendig sind. Da zählt der Motorradführerschein in deinem Fall dazu.
Wenn jetzt im Personalbogen explizit gefragt wird, ob du eine Fahrerlaubnis der Klasse A hast, kannst du diese Frage unbeantwortet lassen.
Ob man dir deswegen kündigen kann, hängt von der Größe des Betriebs und von der Findigkeit deines Chefs oder Personalers ab. Aber damit kommen wir weit in den Bereich des Arbeitsrechts hinein, das sich nicht in einem Absatz mal so erklären lässt.
Die Realität sieht wiederum so aus, dass der Arbeitgeber verlangen kann, sofern der Besitz einer Fahrerlaubnis für die Ausübung der Arbeit nötig ist oder nötig sein könnte, eine Kopie des Führerscheins vorgelegt zu bekommen. Und da steht die Klasse A nun mal mit drauf.
Also, was soll der Geiz!
Einen Führerschein zu besitzen, bedeutet ja nicht gleich, dass man ihn auch nutzt. Das hat den Arbeitgeber dann nichtmehr zu interessieren. Beim Vorstellungsgespräch werden sie wohl kaum darauf eingehen, und deswegen wird auch kein Bewerber abgelehnt. Also angeben! Bin selbst Inhaber einer Firma und kann verstehen, warum der Arbeitgeber diese Information will. Bei Neueinstellungen frage ich das allerdings nicht nach. Bin selbst begeisterter Motorradfahrer
Das ist ebenso klug und weitsichtig wie auch vorbildlich aus Sicht der Personalführung - meinen Glückwunsch :)
Dankeschön 👍
Ich bin neugierig :)
Warum konkret sollte ein Arbeitgeber Deiner Meinung nach diese Information haben wollen?
Was versprichst du dir von der Lüge?
Was machst du, wenn du privat einen Unfall mit deinem Motorrad hast und deshalb krank geschrieben wirst?
Dass du einen Führerschein hast, heisst ja noch lange nicht, dass du ein eigenes Fahrzeug hast und das für den Betrieb einsetzen musst.
Womöglich bekommst du die Stelle nicht weil ein anderer Bewerber den Führerschein hat.
Und warum willst du den nicht nennen? Ist ja nix negatives.
Ausfallrisiko. Motorradfahrer sind nach einem Unfall meist viel schwerer verletzt wie Autofahrer nach einem mit gleicher Geschwindigkeit. Für einen Arbeitgeber bedeutet ein Ausfall einer Arbeitskraft einen Finanziellen Verlust, den es zu verhindern gilt. Deswegen biete ich meinen paar Mitarbeitern kostenlose fahrsicherheitstrainings. Am Wochenende geht es auch schonmal Gemeinsam auf Tour😅