Muss ich dem Arbeitgeber auf Nachfrage meinen Motorradführerschein verraten?

6 Antworten

Hallo und danke für die schon zahlreichen Antworten. Tatsächlich ist dies ein Unternehmen, das von Kultur her risikoreichen Aktivitäten etwas mehr als skeptisch gegenüber steht.

Jedenfalls erwarte ich dadurch eher einen Nachteil bei der Einstellung und möchte es deswegen weglassen. Einen Motorradfuhrpark hat das Unternehmen nicht und allein aus Marketinggründen wird es auch nie einen haben.

Eine Sozialstiftung wird eine Heavymetal-Band mit Pogodance ebenso eher nicht unterstützen. Aber wie gesagt, Redbull ist das nicht.

Die Gesetzeslage ist hier eindeutig:

Das Bundesdatenschutzgesetz verbietet, Daten zu erheben, zu speichern oder zu verwenden, die für die pflichtgemäße Erfüllung der Aufgaben (Datensparsamkeit gem. § 3a BDSG) nicht notwendig sind. Da zählt der Motorradführerschein in deinem Fall dazu.

Wenn jetzt im Personalbogen explizit gefragt wird, ob du eine Fahrerlaubnis der Klasse A hast, kannst du diese Frage unbeantwortet lassen.

Ob man dir deswegen kündigen kann, hängt von der Größe des Betriebs und von der Findigkeit deines Chefs oder Personalers ab. Aber damit kommen wir weit in den Bereich des Arbeitsrechts hinein, das sich nicht in einem Absatz mal so erklären lässt.

Die Realität sieht wiederum so aus, dass der Arbeitgeber verlangen kann, sofern der Besitz einer Fahrerlaubnis für die Ausübung der Arbeit nötig ist oder nötig sein könnte, eine Kopie des Führerscheins vorgelegt zu bekommen. Und da steht die Klasse A nun mal mit drauf.

Also, was soll der Geiz!

Einen Führerschein zu besitzen, bedeutet ja nicht gleich, dass man ihn auch nutzt. Das hat den Arbeitgeber dann nichtmehr zu interessieren. Beim Vorstellungsgespräch werden sie wohl kaum darauf eingehen, und deswegen wird auch kein Bewerber abgelehnt. Also angeben! Bin selbst Inhaber einer Firma und kann verstehen, warum der Arbeitgeber diese Information will. Bei Neueinstellungen frage ich das allerdings nicht nach. Bin selbst begeisterter Motorradfahrer

kampfschinken23  07.01.2017, 15:41

Ausfallrisiko. Motorradfahrer sind nach einem Unfall meist viel schwerer verletzt wie Autofahrer nach einem mit gleicher Geschwindigkeit. Für einen Arbeitgeber bedeutet ein Ausfall einer Arbeitskraft einen Finanziellen Verlust, den es zu verhindern gilt. Deswegen biete ich meinen paar Mitarbeitern kostenlose fahrsicherheitstrainings. Am Wochenende geht es auch schonmal Gemeinsam auf Tour😅

verreisterNutzer  07.01.2017, 16:14
@kampfschinken23

Das ist ebenso klug und weitsichtig wie auch vorbildlich aus Sicht der Personalführung - meinen Glückwunsch :)

kampfschinken23  07.01.2017, 16:47

Dankeschön 👍

verreisterNutzer  07.01.2017, 15:19

Ich bin neugierig :)

Warum konkret sollte ein Arbeitgeber Deiner Meinung nach diese Information haben wollen?

Was versprichst du dir von der Lüge?

Was machst du, wenn du privat einen Unfall mit deinem Motorrad hast und deshalb krank geschrieben wirst?

Dass du einen Führerschein hast, heisst ja noch lange nicht, dass du ein eigenes Fahrzeug hast und das für den Betrieb einsetzen musst.

Womöglich bekommst du die Stelle nicht weil ein anderer Bewerber den Führerschein hat.

Und warum willst du den nicht nennen? Ist ja nix negatives.