Mobbing / Bossing durch Chef - ich soll trotz Krankschreibung & sogar nach Ende des Vertrags wieterarbeiten!?
Hallo!
....ich glaube ich habe einen extremen Fall... und weiß langsam nicht weiter. Ich wurde die letzten 3 Jahre von meinem Chef gemobbt (hat langsam angefangen und wurde immer schlimmer - er ist sehr manipulativ). Er hat gegen einige arbeitsrechtliche Dinge verstoßen, mir Urlaub verweigert, mich als undankbar und schlechte Mitarbeiterin bezeichnet etc. (habe immer sehr gute Leistung gebracht, Überstunden und war engagiert...). Nun ging es mir psychisch deswegen so schlecht, dass es sich auf meine körperliche Gesundheit auswirkte und ich seit 2 Wochen krankgeschrieben bin und ehrlich gesagt nervlich am Ende bin. Ich habe beschlossen, meinen Befristeten Arbeitsvertrag zum 15.09. auslaufen zu lassen (und die Verlängerung abzulehnen) und das meinem Chef mitgeteilt. Er ist darauf hin ausgerastet (er ist generell sehr unprofessionell). Jetzt sagt er, ich solle trotz krankschreibung arbeiten UND NACH ENDE DES ARBEITSVERHÄLTNISSES soll ich auch noch weiterhin für ihn arbeiten (ohne Vertrag), da ja noch einiges zu tun ist und er sonst einen Schaden davon trägt (keine Ahnung was für ein Schaden das sein soll... er kann auch die Dinge selbst tun und/oder jemand Neues einstellen... ich bin eine einfache Angestellte).
Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Ich habe bereits 2 mal gesagt, dass ich nicht nach Ende des Vertrages für ihn ohne Vertrag weiterhin arbeite und dass das ja rechtlich gar nicht geht. Ich werde dennoch mit Mails und Drohungen bombardiert. Soll und kann ich weitere Mails von ihm ignorieren?
Danke! Bin für jeden Tipp sehr dankbar!
6 Antworten
In Österreich kann man bei solchen Fällen die Arbeiterkammer fragen, ich schätze ihr werdet in Deutschland einen ähnlichen Verein haben. Dort kann man dir erklären wie du das handhaben sollst.
Ansonsten schließe ich mich ganz klar nachdenklich30 an. Alle Schreiben und Emails aufheben, und selbst (erst nach der Beratung, damit man dir da hilft) eine Email an deinen Chef schreiben, dass er Drohungen und ähnliches unterlassen soll. Prinzipiell musst du natürlich nicht arbeiten, wenn du krank geschrieben bist - ob das für ihn Probleme macht ist für dich uninteressant, und allein sein Problem Nach Ende deines Vertrages sowieso nicht, wie kommst du denn dazu. Spätestens da hat er überhaupt keine rechtliche Handhabe mehr, wieso solltest du ohne Vertrag weiter arbeiten? Fall nicht auf so einen Blödsinn rein.
Also, beraten lassen, und dich nicht weiter ausnutzen lassen. Dein Chef hat da eh nicht wirklich was in der Hand, wenn du krank geschrieben bist ist das halt so, da kann er sich auf den Kopf stellen.
Wen interessiert das? Was macht dir daran Angst, es ist nicht dein Betrieb, und einzig und allein das Problem deines Chefs. Dann bleibt die Arbeit halt liegen.
Also, ich versteh nicht ganz was dir daran Angst macht. Ich mein, ist schon klar dass der Tonfall und die Wortwahl dich unter Druck setzen, aber was sollen da für dich für Probleme entstehen, wenn die Arbeit liegen bleibt? Ist sein Betrieb, nicht deiner.
Wie gesagt, nicht mehr drüber nachdenken, sondern Hilfe in der Form von professioneller Beratung holen. Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Vielleicht wird ein Anwalt dadurch abgedeckt, bin aber kein Experte da, müsstest du prüfen. Und, wie gesagt, Arbeiterkammer oder was auch immer ihr in Deutschland habt befragen.
Versuch das nicht allein zu lösen, hol dir professionelle Hilfe. Die können dir sagen, wie du vorgehen sollst. Aber was auch immer dein Chef da macht, er hat keine Handhabe. Nochmal, das die Arbeit liegen bleibt ist nicht mal ansatzweise dein Problem. Gerade bist du krank, da geht man nicht arbeiten, Punkt. Gibts keine Diskussion. Er soll sich halt jetzt schon darum kümmern, er weiß ja, dass du nicht mehr lange da bleibst. Wenn er das nicht hinkriegt ist es seine Schuld, wenn die Arbeit nicht fertig wird, nicht deine.
Dein Chef hat sehr wohl einen Schaden, wenn Du nach Ablauf Deines befristeten Arbeitsvertrages und während Deiner Krankschreibung nicht für ihn arbeitest.
Allerdings handelt es sich um einen Dachschaden! Den hatte er auch vorher schon und der ist nicht heilbar, auch wenn Du für ihn arbeiten würdest!
Verbitte Dir weitere Mails und Drohungen von seiner Seite. Teile ihm schriftlich mit, dass Du im Wiederholungsfall umgehend einen Fachanwalt für Arbeitsrecht beauftragst!
Das dürfte auch einen Chef wie ihn überzeugen!
Dankeschön! Das hilft mir weiter und du hast Recht!
Du kannst alle Aufforderungen seinerseits ignorierern, solange Du krank geschrieben bist. Das gilt auch für das Arbeiten über Vertragsende hinaus. Eine Schadensersatzpflicht begründet sich in keinem Fall.
Allerdings willst Du ja auch noch Geld von ihm. Wenn er nicht weiter zahlt, wirst Du Deinen Lohn einklagen müssen. Dafür brauchst Du einen Anwalt. Das Problem dabei ist, dass beim Arbeitsgericht in erster Instanz die Verfahrenskosten immer zulasten beider Parteien gehen. Wenn Du keine Rechtschutzversicherung hast, wirst Du Deinen Anwalt und die Hälfte der Gerichtskosten bezahlen müssen. Ich sags nur, damit Du Dich nicht ärgerst. Eine unverbindliche Erstberatung beimAnwalt kostet etwa 120,--.
Rechtsanwalt "Arbeitsrecht" fragen und um Hilfe bitten.
Mit einem entsprechenden Schreiben und der Androhung einer Unterlassungsklage und Strafzahlung (oder was dem Anwalt Sinnvolles einfällt) wird der Chef ziemlich klein mit Hut werden. Vielleicht steht Dir auch Schmerzensgeld zu.
Wichtig: Mails und Drohungen als Beweismittel aufheben.
Vielen Dank. Leider habe ich nicht viele Beweismittel weil sein Mobbing immer mündlich war in den Meetings die wir zu zweit hatten... er wollte auch nie Dinge per Mail klären (natürlich damit es keine schriftlichen Beweise gibt). Aber die Drohungen habe ich schriftlich.
Lass dich bis zum 15.09. krankschreiben wegen Psyche usw. Kann er gar nix machen und du bist raus aus der Sache.
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Er schreibt mir, ich wäre trotz krankschreibung verpflichtet den Betrieb aufrecht zu erhalten und zur Verfügung zu stehen. Und ich würde ihm mit meiner Krankmeldung und mit der Ablehnung der Verlängerung einen sehr großen Schaden verursachen, da ich so ein paar Aufgaben nicht beende. .... deswegen habe ich Angst, obwohl ich krankgeschrieben bin.
Alles nur heiße Luft, was er da sagt. Er muss eher aufpassen, dass er sich nicht strafbar macht durch solche Forderungen.
Nein!!!
Du gehst während der Krankschreibung NICHT arbeiten.
Und wenn Du nach dem 15.09. nicht mehr dort arbeiten möchtest, dann musst Du das auch nicht.
Du musst keine Angst vor dem Typ haben. Lass Dich ja nicht so einschüchtern!!!
Er versucht mir Angst zu machen, dass die liegengebliebene Arbeit ja beendet werden muss - selbst wenn der Vertrag endet und selbst wenn ich krank bin. Und bezieht sich immer auf den „Schaden“ und dass der betriebliche Ablauf weiter gehen muss.