Mit Gipsbein freiwillig zur Arbeit?
Darf ich trotz Krankschreibung und Gipsbein freiwillig zur Arbeit gehen? Mir ist langweilig nur Zuhause rumsitzen zu müssen, und mein Chef würde sich schon freuen, wenn ich zur Arbeit kommen würde. Arbeite im Büro in der Buchaltung, also im Sitzen. Spricht etwas dagegen?
6 Antworten
Wenn man wieder gesund ist, darf man auch wieder arbeiten. Es wird zwar immer wieder behauptet, man brauche eine Gesundschreibung oder man wäre nicht versichert, aber das stimmt beides nicht.
Ich würde aber bezweifeln, ob es Sinn macht, mit einem Gipsbein einen Arbeitstag zu verbringen. Es ist schon ein Unterschied, ob man zuhause mal eine Weile aktiv ist und sich dann wieder ausruhen kann, oder ob man gleich einen ganzen Tag auf den Beinen ist. Und ich fürchte, man merkt erst später, dass es zu viel war.
Wenn dein Chef der Ansicht ist, dass es gesundheitlich noch nicht vertretbar ist, dass du arbeitest, dann darf und sollte er dich wieder heimschicken.
Das sehe ich genauso. Ich hatte ja auch geschrieben, wenn man wieder gesund ist, darf man arbeiten und ist dann auch versichert. Wenn man aber noch Gips trägt, ist man offensichtlich eben noch nicht wieder gesund, und wenn etwas passiert, kann man es durchaus als fahrlässig sehen.
Das habe ich früher auch schon mal gemacht - habe mich allerdings davor gehütet, selbst Auto zu fahren.
Wenn der Firma auch etwas daran liegt, wird sie die Abholung (evtl. durch einen Kollegen) organisieren.
Wenn dein Arzt nichts dagegen hat, kannst du natürlich ins Büro gehen. Eine AU heißt nicht das man zu Hause bleiben muss wenn man sich besser fühlt. Du musst halt nur die Krankenkasse darüber informieren dass du wieder zur Arbeit gehst trotz AU.
Wie kommst Du zur Arbeit und wieder heim? Kannst Du im Büro Dein Bein auch mal hochlegen?
Grundsätzlich darfst Du alles tun was den Heilungsprozess nicht verlangsamt oder gar verhindert. Du bist auch unfall- und krankenversichert.
Eine "Gesundschreibung" beim Arzt gibt es nicht. Du solltest aber mit Deiner Krankenkasse sprechen. Wenn Du arbeiten gehst und die AU-Bescheinigung damit nichtig ist, sollte die Kasse das wissen, da sie ja nach sechs Wochen Krankengeld bezahlen müsste, wenn die Entgeltfortzahlung des AG ausläuft.
Zur Arbeit kann ich mit meinem Auto fahren, es hat Automatik und da brauche ich das linke Bein nicht. In der Firma habe ich einen Stellplatz in der Tiefgarage und Fahrstuhl nach oben ins Büro. Wenn ich einen Hocker unter den Schreibtisch stelle, kann ich das Bein auch hochlegen. Frage aber trotzdem noch bei der Kasse nach, nicht das ich nachher vielleicht doch nicht versichert bin, falls etwas passiert.
Dann alles Gute und viel Spass bei der Arbeit ;-))
Dagegen spricht nicht zuletzt die Berufsgenossenschaft: wenn Du aufgrund der zeitweiligen Behinderng durch das Gipsbein jetzt einen Unfall erleidest, wird das als grob fahrlässg oder vorsätzlich gewertet und Du verlierst den gesetzlichen Unfallversicherungsschutz.
Also humpel zu Deinem Arzt und laß Dich gesundschreiben. Dann bist Du auf der sicheren Seite. Der Cheffe freut sich auch.
Also humpel zu Deinem Arzt und laß Dich gesundschreiben.
Eine "Gesundschreibung" gibt es nicht; und Versicherungsschutz besteht auch dann, wenn man trotz Krankschreibung arbeitet.
Werde jetzt erst mal bei der Kasse fragen, mein Chef ist der selben Meinung. Nicht, das wir nachher Probleme bekommen.
Genau. einfach so zur arbeit gehen kann Probleme geben.
Habe mich Heute bei der Kasse und meinem Arzt erkundigt, ob ich zur Arbeit fahren dürfte. Leider haben beide Stellen davon abgeraten, weil es zu Riskant sei. Wenn ich mich irgendwie verletzen sollte während der Arbeit oder auf dem Weg zur Arbeit, sei ich nicht versichert. Gemäss Arzt jedenfalls sei das Arbeiten erst in Betracht zu ziehen, wenn ich wieder mit beiden Füssen auftreten darf und der Liegegips ab ist, vorher keine Chance. Autofahren findet er auch nicht sinnvoll mit dem Gipsbein, es könnte da auch trotz Automatikgetriebe zu Kürzungen der Versicherung bei einem Unfall kommen, falls die glauben, das Gipsbein sei irgendwie mitschuldig daran. (Kann ich mir nicht vorstellen, denn meinen linken Fuss brauche ich nie zum Fahren meines Wagens, und es gibt auch "einbeinige" die Autofahren). Die Kasse empfahl mir, ich solle doch mit meiner Firma abklären, ob ich von Zuhause im Home Office arbeiten könnte, das sei dann kein Problem. Jedenfalls wenigstens ein guter Hinweis, ich werde die Firma mal morgen darauf ansprechen.