Mahnbescheid bei falscher Adresse zugestellt
Hallo
ich habe mal eine frage bis 2007 habe ich mit meinem bruder (gleicher nachname) zusammengewohnt. ich bin 2007 von deutschland nach holland verzogen und habe mich ordnungsgemäß abgemeldet. der briefträger hat 2011 dann den mahnbescheid und vollstreckungsbescheid einfach in den briefkasten geworfen obwohl ich dort nicht mehr wohnte. nun wurde sogar die offene (angeblich titulierte) forderung in die schufa eingetragen.
ist das rechtens? wie kann ich verurteilt werden obwohl die bescheide falsch zugestellt worden sind? kann ich dagegen vorgehen?
3 Antworten
Die Forderung wurde Tituliert, weil Du sie nicht beglichen hast und nicht greifbar warst / bist(?). Damit ist die Verjährungsfrist deutlich verlängert, wie lange, kannst du selbst nachforschen.
Wenn die Fordung unberechtigt ist, kannst du mit den entsprechenden Nachweisen eine Aufhebung des Eintrags und des Titels bewirken. wenn sie berechtigt war, dann ist sie durch feststellugn des Titels nicht verjährt und immer noch berechtigt - begleiche sie und die Schufa wird das vermerken.
Dein Gläubiger hat nicht die Pflicht, Deinen Aufenthalt zu erforschen - er kann statt dessen einen Titel erwirken. damit kann er seine offene Forderung auch "verkaufen" (Inkassobüro) und ist die Arbeit los.
Grundsätzlich:
Sowohl der Mahn- als auch der Vollstreckungsbescheid wären wegen der fehlenden Zustellung nicht wirksam. Allerdings könnte die ordnungsgemäße Zustellung nachgeholt werden.
Wenn die Zwangsvollstreckung angedroht wird, ist das bedeutungslos; ein Gerichtsvollzieher müßte warten, bis die Zustellung ordnungsgemäß erfolgt ist und man ggf. keinen Gebrauch von seinem Widerspruchsrecht gemacht hat.
Voraussetzung ist, daß man selbst alles unternommen hat, damit die Post nach dem Auszug ankommt (Nachsendeantrag, Mitteilung am Briefkasten etc.)
Ein Nachsendeauftrag gilt nach Auskunft der Post je nach Wahl zwischen 6 oder 12 Monaten.
Wohnt zufällig noch jemand gleichen oder ähnlichen Namens im Haus, ist es die Schuld des Postboten, der für eine falsche Zustellung gesorgt hat und den Mahnbescheid oder auch den Vollstreckungsbescheid nicht als unbekannt verzogen zurückgegeben hat.
In Deinem Fall müsste das Verfahren rückabgewickelt werden; das geht allerdings nur, wenn Du Dich an den Gläubiger wenden würdest (wegen Schufa-Eintrag löschen)...
Dann erfolgt vermutlich direkt ein neues Mahnverfahren...
Oje, dass ist natürlich etwas blöd.
Am besten alle betroffenen anrufen und das telefonisch klären!! Aber es gibt normalerweise nicht nur eine Mahnung - was ist mit den anderen passiert?