kranke Kollegen nach Hause schicken
Bei mir im Büro gibt es eine Kollegin, die seit ein paar Tagen schon extremst erkältet sit. Das heißt sie sitzt hier mit Tropfnase und mehr oder weniger Dauerhusten. An zwei Tagen ist Sie bereits früher Heim gegangen, weil sie wegen Kopfschmerzen und Schwindel einfach zu fertig war, taucht aber am nächsten morgen wieder auf. Obwohl mehrere Kollegen und auch unser direkter Vorgesetzter ihr schon deutlichst gesagt haben, dass dieses Verhalten nicht förderlich ist - weder für sie und ihre Gesundheit noch für die restlichen Mitarbeiter und letzten Endes die Firma - weigert sie sich energisch dagegen zum Arzt zu gehen um sich ihre in den Augen aller Kollegen und des Vorgesetzten erwiesene Arbeitsunfähigkeit bescheinigen zu lassen um sich zu Hause im Bett auszukurieren. Statt dessen kommt Sie also lieber hier ins Büro und steckt die anderen Mitarbeiter auch noch an - was sich mittlerweile schon in weiter verbreitetem Husten und Taschentuchkonsum bei den Kollegen bemerkbar macht.
Da dieser Person offensichtlich die Einsicht fehlt, dass Ihr Verhalten in höchsten Maße unkollegial ist und gefühlt sogar schon an einer Art Körperverletzung heran reicht, stellt sich nun die Frage, was man gegen dieses Bazillenmutterschiff tun kann.
Kann der Chef diese Kollegin nach Hause schicken? Was kan ich als Mitarbeiter tun um diesen potentiellen Infektionsrisiko zu entgehen? Muss mein Arbeitgeber mich nicht vielleicht sogar davon schützen (Thema Sicherheit am Arbeitsplatz, Fürsorgepflicht des Arbeitgebers)? Wer kennt Präzedenzfälle?
6 Antworten
Es ist nur allzu begründet, so zu denken wie du. Leider haben viele Arbeitnehmer heute Angst, krank zu sein, weil sie um ihren Job fürchten. Dabei ist es genau umgekehrt: wer krank zur Arbeit geht, verursacht dem Betrieb einen Schaden. Du hast die Gründe dafür ja teilweise aufgezählt.
Respekt vor diesem Betrieb, der nicht so kurzichtig denkt und auf die Gesundheit der Kollegin und der anderen Kollegen achtet.
Vielleicht kann man dieser Kollegin ja mal Informationen wie diese zeigen:
http://www.booz.com/de/home/Presse/Pressemitteilungen/pressemitteilung-detail/49542837
Naja, Angst um den Job scheidet hier glaube ich aus: seit über 10 Jahren mit unbefristetem Vertrag in einem Betrieb des öffentlichen Dienstes... Allerdings stimme ich Dir zu, dass diese Angst existiert und teilweise sicherlich auch nicht ganz unbegründet ist! (Leider!)
Der Artikel aber ist interessant. Zwar habe ich schon mal genau diese Argumente, dass es letzten Endes höhere Kosten verursacht, wenn sich ein Arbeitnehmer krank zu Arbeit schleppt der dann Fehler macht und andere Kollegen ansteckt was zu weiteren Ausfällen führt, als wenn der Kranke einfach eine Woche zu Hause sich auskurieren würde... Allerdings war in die Kollegin in diesem Fall für eine solche Argumentation leider nicht nicht offen.
Oh man, ich kann dich ja verstehen, aber ich würde euch raten, mit der Kollegin zu sprechen.
macht ihr noch einmal deutlich klar, dass sie euch ansteckt. Wenn sie krank ist, muss sie im Sinne der Mitarbeiter zu Hause bleiben.
Der Chef könnte sie zum Arzt schicken
Bis dahin musst du halt dein Immunsystem auf vordermann bringenund die Kollegin eventuell mit heißem Tee, Vitaminen etc. aufpeppeln
Auch wenn ich nach stundenlangen bakteriellem Dauerbeschuss dann doch nach einem Tag ein Kratzen im Hals hatte und auch die folgenden Tage die Anzeichen einer guten Erkältung zeigte, bin ich von schlimmeren verschont geblieben. Die Sofortmaßnahmen von vitaminreicher Ernährung bis Menthol-Bonbons und viel Wasser trinken haben vielleicht dabei geholfen.
Der Kollegin noch Tee bringen oder sie sonst wie aufpeppeln scheidet aber auf Grund der zum Teil unschönen Auseinandersetzungen die hier gelaufen sind aus - dann bin ich (und die restlichen Kollegen) jetzt auch mal stur! :-)
Mittlerweile klingen auch sämtliche Erkältungssymptome wieder ab. Beibt wie angedeutet halt ein kleiner Knacks im Büroklima - die Kollegin hat sich also den Namen gemacht als die, die alle ansteckte. Das bleibt dann hängen...
Bazillenmutterschiff :D Ruft doch den Kammerjäger xD
Warum sagst du es ihr nicht genau so, wie du es hier schreibst?
Das ist geschehen - nicht nur von mir. Aber die besagte Kollegin ist beratungsresistent. Das ging soweit, dass Sie dann irgendwann unter Protest doch gegangen ist um am nächsten Tag wieder auf zu tauchen. Same procedure as last day...
Man sollte sie definitiv auffordern einen Arzt aufzusuchen und ihr eine Abmahnung androhen, falls sie dieser Aufforderung nicht nachkommt. Bei einem solchen Verhalten kann man u.U. sogar von einer Störung des Betriebsfriedens ausgehen. Niemand hat das Recht, Kollegen einer Infektionsgefahr auszusetzen. Hab ihr schon einmal nach den Hintergründen geforscht, weshalb sie nicht selbst zum Arzt geht? Vielleicht gibt es dafür gewichtige Gründe. Allerdings kann das trotzdem ein solches doch egoistisches Verhalten nicht entschuldigen.
Wenn sie einer zum Arzt schicken kann, dann der Chef. Und das sollte er tun, weil Deine Argumente stichhaltig sind und die Angelegenheit offensichtlich.
Auch der Chef hatte ihr den Arztbesuch sehr nahe gelegt und angeregt, dass sie doch bitte wegen Krankheit nach Hause gehen solle. Bei uns existiert die Regelung, dass ein ärztliches Attest erst ab dem 3. Tag notwendig ist - also hätte sie 2 Tage ohne einen Arzt auf suchen zu müssen zu Hause bleiben können... Auch der Hinweis, dass sie so die restlichen Kollegen gefährde und ggf. nicht nur die Qualität ihrer Arbeit unter den Krankheitssymptomen leiden würde bleib ohne wirkliche Wirkung. :-(