Kopftuch in der öffentlichen Verwaltung?

Ich hatte letzten Monat mal für eine andere Schwester nachgefragt. Das war die offizielle Antwort:

"vielen Dank für Ihre Nachricht. Für Auswahlverfahren in der öffentlichen Verwaltung gibt es keinerlei Vorschrift, nach der Mitarbeiterinnen mit Kopftuch nicht in der Verwaltung arbeiten können. Somit gelten die Bestimmungen des allgemeinen Gleichstellungsgesetztes, das jegliche Art von Ungleichbehandlung und Diskriminierung verbietet. In diversen Behörden der Bundesverwaltung sind bereits Mitarbeiterinnen mit Kopftuch beschäftigt..."

Frag nicht, informiere ;-) Höflich und freundlich, aber lass deinen Vorgesetzten keine Chance, einfach abzulehnen. Was würdest du denn tun, wenn sie nein sagen? Auf das Kopftuch verzichten? Auf den Job verzichten? Dagegen angehen?

Dann mach du es lieber und lass die dagegen angehen, wenn sie was dagegen haben und meinen, sie hätten die Möglichkeit.

Wenn du es brauchst, kann ich dir auch privat die Email weiterleiten, die ich oben zitiert habe.

Hallo!

Ich glaube, dass es rechtlich soweit okay sein müsste. Ist aber auch immer eine individuelle Sache, also von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall mal vorher beim Chef nachfragen, das ist nie falsch sondern kommt höflich.

Und wenn ich so direkt fragen darf, bist du dir wirklich 100% sicher mit der Entscheidung, das Kopftuch zu tragen? Genau genommen ist es keine Pflicht für dich als Muslima. Der Koran schreibt's nicht vor (siehe dazu hier: http://tavhid.de/?p=1416) und auch unter sonstiger Interpretation macht's unter islamischer Sichtweise eigentlich keinen Sinn. Die Grundaussage ist es ja, dass du dich als Frau nicht aufreizend vor fremden Männern zeigen sollst, um dich vor deren Blicke zu schützen, damit du nicht vergewaltigt wirst. Aber genügt es da nicht, sich einfach "normal" zu kleiden? Eben keinen Minirock und großen Ausschnitt, sondern normale Kleidung, vielleicht nicht zu eng. Damit hättest du die Grundaussage doch im Prinzip - auf heute übertragen - erfüllt (Zur damaligen Zeit und in der damaligen Kultur sah die Kleidung ja generell noch anders aus, z.B. auch wegen der klimatischen Verhältnisse. Da hättest du schon im T-Shirt als "freizügig" gegelten). Den Schutz vor Vergewaltigungen übernimmt hier in Deutschland der Rechtsstaat. Und hier in Deutschland trägt die Mehrheit der Frauen kein Kopftuch - du würdest also höchstens noch mehr auffallen, statt dass du, wie es ja die Absicht ist, möglich unauffällig erscheinst. Nur mal so als Gedankenspiel, klar kannst du als Muslima ein Kopftuch tragen aber du musst es eben nicht (was ja viele glauben, und es nur deswegen tragen), es ist keine Pflicht, genauer betrachtet. Ich sage dir das, weil dir das Kopftuch natürlich möglicherweise in gewissen Stellen den Alltag erschweren könnte (je nach dem wie z.B. dein Chef reagiert) und du dir das Leben eben nicht unnötig schwer machen musst. Aber es hängt natürlich auch vom Motiv ab, kann ja auch sein dass du das Kopftuch tragen willst um nach außen hin zu zeigen: "Ich bin Muslima" - weiß ich ja nicht wie du zu der Entscheidung kamst.

Wie auch immer, es bleibt dir überlassen wie du dich entscheidest. Ich hoffe, ich konnte dich auf einige Risiken hinweisen und dir vielleicht den einen oder anderen Denkanstoß geben.

LG

Hey, Habe heute ein Artikel darüber gelesen, und soweit ich weiss, ist das tragen eines Kopftuches am Arbeitsplatz nicht verboten solange der Arbeitgeber nichts einzuwenden hat. Dennoch würde ich an deiner stelle deinem Arbeitgeber darüber berichten

http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article121693251/Beamtinnen-duerfen-Kopftuecher-tragen.html

Hallo,

du musst bedenken, dass du in einer DEUTSCHEN Kommune arbeitest. Es hat einfach etwas mit Anstand und Integration zu tun, kein Kopftuch zu tragen.

Das kommt einfach nicht seriös rüber.

LG