Kollegen versuchen mich in Freizeit zu erreichen, keine Lust mehr?

Was genau wäre unhöflich? Die Kollegen anzusprechen? Eine WhatsApp Gruppe zu verlassen? Oder Anrufe auch mal anzunehmen und sich auf den Schichttausch einzulassen? Konkretisiere deine Frage doch bitte.

Anrufe in der Freizeit sollte man nicht entgegen nehmen und soweit es geht Handy ausschalten/Stummschalten.

Leider erwarteten viele Menschen dass wenn man einmal einspringt, immer einspringt und man wird dann zur der ersten Person die angerufen wird wenn Mal jemand fehlen sollte. Deswegen soweit es geht Handy aus.

Weil wenn es in dem Job keine Karriereleiter gibt dann lohnt sich das einspringen sowieso nicht

Du hast meine Frage nicht beantwortet! Was genau meinst du wäre unhöflich?

Naja Kollegen in der Freizeit anzuschreiben ob sie für dich einspringen können, es heißt Freizeit weil man da frei hat und man hat auch sehr wahrscheinlich was geplant und möchte mit dem Gedanken nicht bei der Arbeit sein.

Dafür gibt es normalerweise "Springer" die auf Abruf arbeiten gehen. Einer der sowieso die ganze Woche arbeitet sollte keinesfalls zum einspringen angerufen werden

Aber daran ist nichts unhöflich, gerade im Krankenhaus nicht. In einem 08/15 Büro, wo es nicht so auffällt, wenn ein Kollege fehlt wäre es dreister in der Freizeit anzurufen. Aber wenn es um die Versorgung von Menschenleben geht...

Doch es ist unhöflich, der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen dass genug Arbeiter auf Abruf bereit sind einzuspringen. Daran ist nicht sie Schuld wenn sie nicht einspringen möchte sondern der Arbeitgeber, aber das verstehen Menschen die kaum oder wenig arbeiten natürlich nicht ;).

Pflegenotstand, das Wort hast du dich sicher in den letzten Monaten sehr oft gehört? Wenn wir weiterhin Patienten halbwegs versorgt wissen wollen, dann müssen die verbliebenen Pflegekräfte leider gemeinsam an einem Strang ziehen und auch Überstunden kloppen und ihre Freizeit opfern. Eine Station kann nicht einfach mal sagen, wir haben zu wenig Personal heute wird nicht gepflegt. Befasse dich einfach mit den katastrophalen Bedingen in unserem Pflegesystem und vergleiche ein Krankenhaus nicht mit einem Geschäft oder einem Büro.

Interessiert mich nicht, man selbst ist auch ein Mensch und hat seine Grenzen. Werden diese menschlichen Grenzen überschritten kann es auch gerne Mal zu einem Burnout kommen, welches im Endeffekt noch schlimmer für die Pflegeeinrichtung ist als wenn der Mitarbeiter sich ohne Stress die freien Tage erholt.

Also lieber Burnout bei 80% der Mitarbeiter riskieren und somit das Leben der meisten Patienten riskieren oder etwas weniger Patienten annehmen und alle anwesenden Patienten sicher versorgen? Für eins sollte man sich entscheiden und es sollte die Lösung mit weniger Schäden sein.

Und genau deine ersten beiden Worte erklären schon die ganze Situation. Typisch Ellbogengesellschaft, alles Egomane die die Augen verschließen, bis es sie selbst trifft. Du wirst die erste sein, die die völlig überarbeiteten Schwestern auf Station anbrüllen, wenn deine Oma nicht wie im firstclass Hotel umsorgt wird. Mehr habe ich dir nicht zu sagen.

Meine Oma versorge ich schön selbst, und wenn es soweit sein sollte dass ich selbst im hohen Alter nicht mehr ohne äußerliche Hilfe klarkomme dann werde ich in die Schweiz auswandern und eine freiwillige medizinische Sterbehilfe antreten.

Du musst noch viel lernen mein kleiner, das Leben dreht sich nicht immer darum wie lange man auf dem Planeten ist sondern wie viele Erlebnisse man daraus holt, du wirst das noch alles lernen keine Sorge.

Klar, deine Oma versorgst du allein zu Hause bei einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder einem Oberschenkelhalsbruch und du wählst für dich schon bei einer Blinddarm-OP den Freitod. Also, wenn hier noch etwas über das Leben zu lernen hat, dann eindeutig du. Übrigens bin ich garantiert nicht "dein Kleiner", denn ich bin weiblich! Aber leb du bitte weiter in deiner Egozone!