Kleines Transportunternehmen gründen?
Hallo,
ich will einen Transportunternehmen in Deutschland gründen. Ich habe bereits 2 LKW's, Fahrern, die gerne bei mir abreiten würden und auch ein Betrieb im Ausland, für den ich Produkte nach England transportieren würde. Ich würde gern ein "1 Euro Unternehmen" gründen. Hierzu die erste Frage: Kann man ein Spedition als UG gründen?
Ich habe andere Themen gelesen, in denen es aufgelistet war, was man für ein Unternehmen benötigt. (Link: https://www.gutefrage.net/frage/wie-kann-ich-eine-lkw-spedition-gruenden und noch ein Link, den ich Aufgrund Spam-Meldung nicht einfügen kann)
Zu die Liste habe ich Fragen:
- Brauche ich unbedingt die Unternehmerprüfung? Sowas habe ich noch nie gehört. Kredit von der Bank brauche ich nicht.
- Lizenz für Güterbeförderung. Wo bekomme ich die Lizenz, was sind die Kosten?
- "Unbedenklichkeitserklärungen von der Gemeinde-Stadtverwaltung sowie von Bank und Finanzamt." Was ist damit gemeint?
- In der Auflistung stand, dass man nur mit Befähigungsnachweis einen Gewerbeschein bekommt. Ich habe jedoch gehört, dass man einfach zum Rathaus gehen kann und eins für ca. 20 Euro holen? Liege ich hier falsch?
Im Endeffekt: Ich will ein kleines Unternehmen mit 2 LKW's, das nur von paar Betriebe in Ausland beauftragt ist. Ich will es so einfach wie möglich.
Danke im voraus und viele Grüsse!
2 Antworten
Der Befähigungsnachweis ist die Sach- und Fachkundeprüfung, die bei der IHK abgelegt werden muss. Erst damit ist der Zugang in die Branche erlaubt.
Die Geschäftsform ist nicht festgelegt, ob Einzelunternehmer oder GmbH.
Die Fahrzeuge und die Ware sind pflichtversichert!
Zuständig sind die Regierungspräsidenten.
Der Befähigungsnachweis ist durch die Speditionslizenz erbracht.
Die bekommst du aber nur, wenn du auch deine Kenntnisse im Zoll- und EU-Recht nachweist.
Einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung wird aber kein vernünftiger Mensch seine hochwertigen Waren zum Transport übergeben.
Wovon willst du denn Schadensersatz leisten, wenn dein Fahrzeug einen Unfall verursacht?
Die Transportversicherung heißt Frachtführer-Haftpflicht und ist Pflicht, die bekommt JEDER!
Die bekommt längst nicht JEDER. Anders als die KFZ-Haftpflicht.
Manchmal möchte man schreien, was hier für ein UNSINN geschrieben wird:
DIe Transportversicherung ist NICHT die Frachtführer-Haftpflicht (oder richtigerweise die Verkehrshaftungsversicherung), sondern etwas gänzlich anderes.
Die VHV ist eine Pflichtversicherung für Transportunternehmen und Frachtführer und gesetzlich vorgeschrieben (s. § 7a, GüKG). Wer keinen entsprechenden Nachweis beim gewerblichen Güterverkehr mitführt, dem legt das BAG bei der nächsten Kontrolle das Fahrzeug still.
Die Transportversicherung ergänzt die VHV, da die Haftung des Frachtführers begrenzt ist - je nach Vertrag und Transportbedingungen auf 2 - 40 SZR (Sonderziehungsrechte. Was das ist, kann man googlen...).
Um nun den über diese Haftungsgrenze hinausgehenden Wert einer Ware zu versichern, kann der Verlader über den Spediteur oder den Frachtführer, aber auch in Eigenregie, die Transportversicherung eindecken. Nach den allerneusten ADSP ist der Transporteur sogar verpflichtet, den Verlader hierauf hinzuweisen und ggf. das Eindecken der Versicherung abzuwickeln.
Vielen Dank. Klingt logisch, also Spedition muss man mindestens als GmbH, aber besser als AG gründen?
Zur Schadenersatz: kann man LKW mit Ware versichern? Muss man bei einer Unfall alles selbst bezahlen?
Dankeschön.