Kirchenaustritt weil es mir zu teuer wird?

8 Antworten

Das freut mich für Dich, dass Du so phänomenal gut verdienst, dass die Kirchensteuer so gigantisch hoch wird.

Ja, mir ist schon klar, dass Christen ihre Barmherzigkeit zur Schau tragen, aber doch im Innersten zuerst an sich selbst denken. Ich freu mich auch drüber, wenn die Einnahmen der Kirchen schrumpfen.

Von der Idee her ist Eine Religionsgemeinschaft natürlich ein Konstrukt dass sich gegenseitig unterstützen sollte. Wer mehr hat kann auch mehr dazu beitragen. Tatsächlich finden die meisten das nur gut solange sie selber nicht so viel haben.

Du wirst also mal in Dich gehen müssen, Dir überlegen, ob Du wirklich Mitglied dieser Gemeinschaft sein willst, die von denen nimmt die's haben. Wenn das nicht Deins ist, dann musst Du austreten.

Helefant  15.11.2019, 05:07

Ich hab mir die Zahlen nochmal angeguckt ... 16.000 Euro Kirchensteuer - da bin ich echt am Zweifeln, ob das Posting echt sein kann. Ich kenne Leute die nicht mal 16.000 netto haben :-o

Stefan1248  15.11.2019, 06:44
@Helefant

die Beträge werden sich aufs Jahr beziehen.

Helefant  15.11.2019, 12:27
@Stefan1248

Natürlich. Naja, 177.777 Euro Einkommensteuer ist für mich einfach *viel*.

Stefan1248  15.11.2019, 12:38
@Helefant

Das bestreite ich ja nicht. Ich wollte nur sagen das der Vergleich mit dem Nettogehalt hingt

das entspricht einem zu versteuernden Einkommen von ca 465TEUR (Splitting Tarif)

Mit einem gut laufenden Unternehmen ist das durchaus realistisch

Helefant  15.11.2019, 12:52
@Stefan1248

Ja. Aber die 16.000 Euro für die Gemeinschaft, der man gerne angehört, relativieren sich natürlich.

Hinweis: Nach Austritt aus der Kirche endet die Kirchensteuerpflicht mit Ablauf des Kalendermonats, in dem der Kirchenaustritt beim Standesamt erklärt wurde. Manchmal kann es auch der darauffolgende Monat sein. Im Anschluss fällt die Kirchensteuer ersatzlos weg.

Entnommen aus:

https://www.steuererklaerung.de/ratgeber-steuern/kirchensteuer-absetzen

Nur in Bayern gibt es keine gesetzliche Kappungsgrenze. Daher ist dort als einzigem Bundesland grundsätzlich keine Begrenzung der Kirchensteuer möglich.

In allen anderen Bundesländern kann man einen Antrag auf Kappung stellen. Dann zahlte man in Berlin z.B. nur 3 %.

Entnommen aus:

https://www.finanztip.de/kirchensteuer/

Ausserdem ist die KIST als Sonderausgabe bei der Steuererklärung anzusetzen:

"Kirchensteuer und Kirchgeld sind unbeschränkt als Sonderausgaben abzugsfähig."

Ja, für Vielverdiener ist das ein großes Ärgernis, aber es ist auch gerecht: Wer mehr verdient, zahlt mehr.

Die Kirchensteuern sind peanuts im Vergleich zu den anderen Steuern, die du in Deutschland zahlen musst (übrigens auch gestaffelt nicht Verdienst). Da würde es sich glatt lohnen, den Firmensitz zu verlagern und sozusagen aus Deutschland auszutreten.

Variolink 
Beitragsersteller
 16.11.2019, 19:32

Die Option kommt leider nicht in frage.

Muss doch jeder selber wissen, ob man der Kirche sein Geld geben möchte oder nicht. Für mich hat der Glaube an Gott nichts mit dem Beisein in einer religiösen Gemeinschaft zu tun. Ich kann auch an Gott glauben ohne dass ich wöchentlich in die Kirche gehe oder meinen Beitrag bezahle.

Die Kirchensteuer ist zwar nicht gedreckelt, aber vielleicht ist eine Kappung bei dir möglich. Dann würdest du zumindest etwas weniger zahlen

normalerweise zahlt man ja 8% oder 9% der Einkommensteuer zusätzlich als Kirchensteuer. Mann kann eine Kappungen beantragen so das die nur noch ca 3%(Prozentsatz ist in den Bundesländern nicht einheitlich) vom zu versteuernden Einkommen gezahlt wird.

Ansonsten ist es natürlich euch überlassen auszutreten oder nicht. Die Entscheidung seht ja jedem frei.