Kirchenaustritt, um bei der Abfindung die Kirchensteuer zu umgehen?
So wie es aussieht, wird mein Bruder seinen Arbeitsplatz verlieren und eine Abfindung bekommen. Da er knapp bei Kasse ist und auch nicht zu den regelmäßigen Kirchengängern gehört, überdenkt er einen Kirchenaustritt, um bei der Abfindung keine Kirchensteuer zu zahlen. Ist der Austritt aus der Kirche eine Möglichkeit, die Kirchensteuer bei einer Abfindung zu umgehen? Oder ist der Beitrag so gering, dass es sich nicht lohnen würde?
14 Antworten
Die Kirchensteuer wird anteilig berechnet. Wenn man im Oktober 2009 aus der Kirche Austritt zahlt man für die ersten 9 Monate noch Kirchensteuer und für Oktober bis Dezember nicht mehr...
Die Kirchensteuer auf die Abfindung wird entsprechend gezwölftelt...
Urteil des BFH vom 15.10.1997
1 R 33/97
Ich will mich gar nicht in den Streit über Kirche und Religion einmischen. Doch wenn's ans Geld geht, hört wohl die Freundschaft auf, wie Killerjoe schreibt. Offensichtlich wünschen sich einige lieber Bezahlgottesdienst, Bezahlbeistand usw. Als ob die Kirche nicht auch gerade Einkommenschwachen hilft - u.a. von der Kirchensteuer der Einkommenstarken. Im Übrigen kann man auch über die Abfindungsbesteuerung mit seiner Kirche reden, siehe z.B. http://www.abfindunginfo.de/abfind4a.htm
Vielen Dank für den Link. Jetzt hat die Kirche bei mir wieder einen Pluspunkt (es bleiben dann nur noch 98 Minuspunkte)
Was hat die Kirche mit dem Glauben zu tun? Man kann glauben, obwohl man nicht in die Kirche geht. Warum nicht austreten (kostet aber Gebühr) und die weitere Steuer sparen? Schließlich zahlt die Kirche aus der Steuer auch für Sachen, die man vielleicht gar nicht unterstützen will. Man kann seine Gelder ja nicht leiten.
Kommt natürlich auf die Abfindung an, dürfte sich finanziell aber jedenfalls lohnen. Kirchenaustritt muß beim Amtsgericht persönlich mit Vorlage Personalausweis beantragt werden, die Gebühren sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich liegen aber im Bereich von 30 €, googeln unter Kirchenaustritt. Nur sollte er auch die Konsequenzen bedenken, keine kirchliche Beerdigung, Trauung ohne vorherigen Wiedereintritt.
Man verleugnet seinen Glauben sobald es um Geld geht.
Aha, und wieso muss man bitte dafür bezahlen, an Gott zu glauben?
Kann man nicht auch von zu Hause aus glauben ohne der Institution Kirche unnötige Taler in den Rachen zu werfen?
Der Glaube und die Kirche sind für mich zwei völlig voneinander unabhängige Dinge.
Weil ich in Deutschland lebe und mit meinen Füßen z.B. die Infrastruktur benutze.
Lebst du in der Kirche?!
Ich wiederspreche dir nur ungern, aber ich kann von zu Hause glauben, was ich will und ich denke, dass - wenn es einen Gott gibt - es ihm gleichgültig ist, ob ich Kirchensteuer zahle und in die Kirche renne, solange ich nur glaube und einigermaßen nach seinen Geboten lebe.
Und ich habe noch nichts von "Du sollst in die Kirche rennen und denen dein Geld in den Rachen werfen" gelesen.
omikron: die Kirchen haben doch mit Christlichkeit überhaupt nichts zu tun, die handeln doch total unchristlich, hast du das noch nicht gemerkt?
Kann man nicht auch von zu Hause aus glauben.
Man kann von zu Hause aus so ziemlich alles glauben, aber nicht christlich.
ohne der Institution Kirche unnötige Taler in den Rachen zu werfen
So unnötig, wie du hier schreibst, sind die Taler gar nicht.
und wieso muss man bitte dafür bezahlen, an Gott zu glauben?
Weil die Kirche auch Geld braucht. Wieso muss man dafür bezahlen, Deutscher zu sein?