Kind weggeben

13 Antworten

Wenn es triftige Gründe gibt, dann geht das. Gründe können beispielsweise sein:

  • massive Probleme bei der Erziehung (das schließt auch Straffälligkeit oder Suchterkrankung des Minderjährigen ein)
  • gesundheitliche Probleme des Erziehungsberechtigten
  • Psychische Probleme oder Suchtproblematik des Erziehungsberechtigten.

Das Jugendamt wird jeweils in Einzelfall prüfen, ob eine Maßnahme der Familienhilfe ausreichend ist, d.h. die Familie bekommt einen Betreuer vom Jugendamt oder ob eine Kurzzeit oder Langzeitbetreuung in einer Pflegefamilie oder Einrichtung der Jugendhilfe notwendig ist. Da kommen beide Seiten zu Wort, Eltern und Kinder.

Eltern haben das Sorgerecht und das Aufenthaltsbestimmungsrecht bei minderjährigen Kindern.

Wenn du nicht damit einverstanden bist, wo du künftig leben sollst, eventuell auch im Ausland, wende dich ans Jugendamt.

Nein, die Eltern können das Kind nicht einfach in ein Heim oder Wohngruppe geben. Sie könnten es allenfalls auf eigene Kosten in ein Internat geben.

Eltern haben eine Erziehungspflicht und das ist das erste, was ein Jugendamtsachbearbeiter Eltern mittteilt, die ihre Kinder einfach weggeben wollen.

Dazu müssen schon massive Gründe vorliegen, anders ist so eine kostenintensive Unterbringung nicht möglich.

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 17:02

Was fällt denn beispielsweise unter die massiven Gründe?

Menuett  30.08.2014, 17:05
@aralid21

Wenn die Eltern das Kind mißhandeln oder schwer vernachlässigen.

Oder wenn das Kind selbst gewaltätig gegen Eltern oder Geschwister wird und somit eine Fremdgefährdung vorliegt.

Können die Eltern den Heimplatz bezahlen oder ist das Jugendamt involviert?

Ich finde nicht, dass die Gründe dafür egal sind. Im einen Fall kann die totale Hilflosigkeit der Eltern dahinter stecken und im anderen Fall, weil die Eltern nicht akzeptieren können, dass ihr Kind kein Ja-Sager mehr ist.

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 16:48

Das Jugendamt ist involviert, die Eltern wären aber auch bereit zu zahlen.

Menuett  30.08.2014, 17:01
@aralid21

Echt? Kostet 3-4000€ im Monat.

Wie lange ist denn das Jugendamt involviert, gibt es bereits eine Familienhilfe?

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 17:03
@Menuett

Die Familienhilfe wurde angesprochen und sollte auch eingesetzt werden, jedoch wurde dies dann doch anders entschieden, als sich die Streitereien gelegt hatten. Aber sonst hat man auch nichts mehr von dem Jugendamt gehört (wie das bei den Eltern aussieht, weiß ich nicht.) Diese wollten jedenfalls bald dorthin fahren, um das Kind wegzugeben.

Ach ja, das Jugendamt ist seit ca 1-2 Monaten eingeschaltet.

Menuett  30.08.2014, 17:06
@aralid21

1-2 Monate sind nichts.

Da hat das Jugendamt auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Aber - bei solchen Eltern, will das Kind da nicht vielleicht von sich aus lieber in eine Wohngruppe?
Die sind gar nicht so schlecht.

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 17:13
@Menuett

Eine Wohngruppe käme nicht infrage. Ausziehen in eine eigene Wohnung schon, jedoch wird das dann wohl leider erst in 8 Monaten gehen.

Rockige  30.08.2014, 17:22
@aralid21

Das "Kind" will also wenn dann nur in eine eigene Wohnung (die natürlich dann von irgendwem bezahlt werden muss plus Lebensunterhalt fürs "Kind") aber bloß nicht ins Heim. Den Eltern ist mittlerweile aber jede Hilfe recht und sie möchten einfach nur noch das das "Kind" ins betreute Wohnen (beispielsweise) kommt.

Aha, ja jetzt dröselt es sich etwas auf.

Letztlich liegts am Jugendamt, auf was es hinaus läuft.

Menuett  30.08.2014, 17:27
@Rockige

Ich finde das jetzt nicht bemerkenswert, dass ein Jugendlicher lieber in die eigene Wohnung will und nicht in ein Heim. Auch unter 18 werden Kinder manchmal vom Jugendamt in einer eigenen Wohnung untergebracht. Da kommt dann 1-5 mal täglich ein Betreuer vorbei.

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 17:27
@Rockige

Ja von irgendwem: von dem Kind selbst. Da gibt es ja einige Alternativen, wenn es dann erst einmal keine EIGENE Wohnung wird (mit dem Freund zusammenziehen usw.) Ich finde es immer sehr fragwürdig, ohne viel Kenntnis solche Kommentare zu bringen. Kein Kind würde freiwillig früher als nötig die "Bequemlichkeit" zu Hause und die Familie verlassen, wenn es keine triftigen Gründe hätte.

Rockige  30.08.2014, 17:35
@aralid21

Oh da les ich alleine hier auf dieser Frageseite fast täglich ähnliche Fragen "Ich will zuhause ausziehen", "Ich will in eine eigene Wohnung, ohne Geld, ohne Ausbildung, ohne volljährig zu sein", "Ich bin nicht volljäjhrig, hab (noch) keine Ausbildung und will mit meinem Freund zusammen ziehen", ...

Bevor das Jugendamt einen Jugendlichen in eine eigene Wohnung lässt, gehts in den meisten Fällen ins Wohnheim/ Jugendwohnheim/ betreutes Wohnen. Und selbst wenn es von dort aus dann ins betreute Wohnen geht, wird der Jugendliche nicht komplett sich selbst überlassen.

He, es wird kein selbstbestimmtes Schlaraffenland mit Geld ohne Gegenleistung ohne Ende, ohne Bestimmungen und Regeln!

"Kein Kind würde freiwillig früher als nötig...", aber viele Jugendliche die sich mit ihren Eltern überwerfen wenns Stress gibt weil die Jugendlichen keinen Bock haben auf die Regeln daheim.

Menuett  30.08.2014, 17:45
@aralid21

Ich habe eine 15jährige Tochter, die mir ganz ohne Not, von einer eigenen Wohnung schwärmt.

KInder würden im Teenyalter sehr häufig ohne Not in eine eigene Wohnung ziehen.

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 17:47
@Rockige

Die Beispiele die du oben nennst sagen so gut wie nichts aus. Den Wunsch auszuziehen kann man immer haben (auch, weil man vielleicht noch sehr uninformiert bezüglich einer eigenen Wohnung und deren Kosten ist); hier geht es aber um etwas anderes, wie du sicherlich im Eingangspost lesen kannst. Aber was du nicht lesen kannst ist etwas über die Situation bei der besagten Familie. Also erspare uns doch bitte deine ganz persönlichen Vorstellungen oder eigenen Erfahrungen, die die Frage in keinster Weise beantworten und auch sonst keine Hilfe bieten.

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 17:50
@Menuett

Tut mir Leid Menuett, wenn ich mich oben etwas undeutlich ausgedrückt habe. Ich meinte wirklich den Schritt, in eine eigene Wohnung ohne Unterstützung seitens der Familie zu ziehen. Das mit der Schwärmerei ohne Not glaube ich aufs Wort und bezweifle ich auch nicht.

Na, einfach ins Heim abschieben geht nicht, denn diese Heime sind teuer und wenn es keinen Grund gibt, dich dort unterzubrigen, wird dir das niemand bezahlen, es sei denn, deine Eltern löhnen das. Wer in ein Heim kann, betimmt das Jugendamt, nicht Eltern, die vorübergehend keine Lust haben, sich mit ihre schwierig gewordenen Kind auseinanderzusetzen. Sag deinen Eltern, wenn sie mit dir nicht mehr fertig werden, können sie sich beim Jugendamt beraten lassen und dich nicht einfach in Angst und Schrecken versetzen.

aralid21 
Beitragsersteller
 30.08.2014, 16:46

Die besagten Eltern haben auch vor, zum Jugendamt zu gehen, was sowieso bereits wegen Konflikten innerhalb der Familie eingeschaltet ist. Nur haben diese gesagt, dass sie das Kind nicht gegen seinen Willen ins Heim bringen könnten. Jetzt heißt es von der Mutter jedoch, dass sie sehr Wohl das Recht habe, das Kind wegzugeben.

kiniro  30.08.2014, 16:49
@aralid21

Und der Mutter ist nicht in den Sinn gekommen, dass AUCH SIE einen Anteil an der ganzen Situation hat?

Dass SIE sich (wenigstens etwas) ändern könnte?

Aber sehr wahrscheinlich fällt der Zacken aus der Krone, wenn sie vom Machtthron heruntersteigt.

Zur Mutter kann noch gerne der Vater hinzugefügt werden.

Schuhu  30.08.2014, 16:50
@aralid21

Wo soll die Mutter ein bezahlbares Heim finden? Sie muss eine Lösung suchen, die für alle machbar ist. Es ist nicht einzusehen, dass der Steuerzahler so tief in die Tasche greifen muss, bevor nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Nur, wenn die Mutter nicht in der Lage ist, das Kind zu erziehen oder zu schützen, wird auf richterlichen Beschluss das Kind auch gegen seinen Willen in ein Heim gebracht werden.

Menuett  30.08.2014, 17:02
@aralid21

Nein, so einfach geht das tatsächlich nicht gegen den Willen des Kindes.

Würde man einfach so gegen den Willen des Kindes, das Kind in eine Wohngruppe geben, dann würde das Kind nicht mitmachen in dieser Gruppe und die Unterbringung wäre völlig nutzlos.

Die Mutter hat eine Erziehungpflicht, daran sollte man sie mal besser erinnern.