kfw 70 haus ohne lüftungsanlage?

Das kann man generell nicht sagen, da es maßgeblich vom Nutzungtsverhalten der Bewohner abhängt. Sprich: Wie viel Feuchtigkeit und CO2 produziert ihr? Viele Pflanzen senken CO2, produzieren aber Luftfeuchte. Wie viele Bewohner seit ihr auf welcher Fläche / Volumen? Habt ihr Haustiere? Wie häufig könnt ihr denn lüften? Wie effektiv könnt ihr lüften? (Raumschnitt, gegenüberliegende Fenster?) Wie und wo trocknet ihr wieviel Wäsche? Wieviel kocht ihr? Das hängt also von 1000 Faktoren ab, was wohl erklärt, warum jeder eine eigene Meinung hat. Es kann funktionieren, hängt aber immer vom Einzelfall ab.

Ein Neubau ohne WRL macht Sinn - wenn Feuchtigkeitsprobleme gewünscht werden!

...aber wie konsequent wird in einem Neubau gelüftet? Alle ZWEI STUNDEN wären bei Raumnutzung schon erforderlich, damit sich keine überhöhten Feuchtigkeitswerte ergeben.

Ganz ehrlich: Wer lüftet so? => Es bleibt einfach nur eine WRL (aber dann mit Wärmerückgewinnung).

zu: Wände atmen... Natürlich atmen keine Wände - aber diffusionsoffen sollten sie schon sein. Wenn die Feuchtigkeit durch Polystyrol oder andere Formsteine im Haus festgehalten werden, schlägt die Feuchtigkeit sich im Inventar nieder, oder an den Wänden und führt irgendwann in den Ecken zu Schimmel!

Aus diesem Grund sind bei Neubauten zwei Dinge zu beachten:

1. diffusionsoffene Wände (ohne Styropoor von innen oder außen)
2. Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung um Lüftungsenergieverluste auf unter 10% zu reduzieren!

Im Moment wohnen wir in einem Haus Baujahr 1940 und haben mit unserem Lüfungsverhalten keinerlei Probleme mit Schimmel.

Kein Wunder, weil es in den alten Häusern zieht wie sonst was.

Wir sind uns allerdings unsicher, ob das "normale" Lüften in einem KfW 70-Haus auch noch ausreichen würde.

Man muss EXTREM konsequent lüften, so nach dem Motto "Ach, im Winter reicht alle 2 Tage mal etwas Fenster auf Kipp" kann man vergessen. Auch in diesen Jahreszeiten in jedem Raum mehrfach täglich 10 Min Fenster AUF.

Ich würde ganz dringend davon abraten. Ich mag diese Lüftungsanlagen zwar auch nicht, aber ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen ein neues Haus ohne diese Anlage zu bauen, weil ich mich hinterher vermutlich schwarz ärger wenn die Wände voll mit Schimmel sind.

Fenster kannst du natürlich weiterhin aufmachen. Auch mit Lüftungsanlage.

Wenn ihr die anderen Wohneinheiten vermieten wollt bzw. es in Zukunft gemacht werden soll, würde ich sowieso die Lüftungsanlage einbauen, weil du nie weißt, was Mieter machen.

Die Frage ist einfach zu beantworten. Wenn gemauert, dann mit dem T5 Backstein. Nur Kalkputz verwenden, keine Plastik oder Gummifarben verwenden. Innen keine abwaschbaren oder metallisierten Tapeten. Der T5 braucht keine zusätzliche Dämmung. Das macht die Mehrkosten wett. Du bekommst einwandfreies Wohnklima ohne Zwangsentlüftung. Die Entlüftungen sind sehr teuer im Unterhalt, wenn sie vorschriftsmäßig gewartet wrden. Alternativ ein Blockbohlenhaus, am Besten aus Finnland. Da sitzen die zuverlässigen Firmen. Wenn Fertighäuser, dann aus Dänemark.

Ich höre diese Argumentation auch von einigen meiner Kunden. Klar, was der Bauer nicht kennt - das frißt er nicht. :-)

Ab 2020 werden Passivhäuser Pflicht (KFW 70 ist also bereits jetzt ein alter Hut und schon fast nicht mehr Stand der Technik...). Gelüftet muss in jedem Haus werden. Wer noch denkt, dass die Wände "atmen" ist auf dem Holzweg. Früher, heute und auch in Zukunft erfolgt keinerlei Luftaustausch durch die Wände hindurch.

Was hast du gegen eine Lüftungsanlage? 24 Stunden frische Luft am Tag - wie willst du das mit manueller Lüftung regeln???

Klar kannst du dann die Fenster noch aufmachen nur die Lüftungsanlage läuft dann Amok, da sie dann falsch Luft zieht. Informiere dich über Lüftungsanlagen. Ich baue die schon seit vielen Jahren in meine Häuser ein und jeder Kunde ist begeistert davon. Nur keine Angst vor Neuem ;-)