Kassendifferenzen vom Gehalt abziehen
Hallo
Ich arbeite als Floristin in einem Filialbetrieb. Wir arbeiten im Schichtsystem bis auf wenige Ausnahmen (vor Feiertagen etc) allein, das heisst Kollege A von Beispielsweise 8 Uhr bis 14 Uhr und Kollege B von 14 Uhr bis 21 Uhr.
Alle Mitarbeiter benutzen EINE Kasse. Bis Anfang diesen Jahres hatten wir ein anderes Kassensystem. Bei Schichtwechsel trug die Frühschicht dann ein was sie eingenommen hatte und die Kasse rechnete für die Spätschicht dann quasi von Null an weiter. So konnte jeder sicher sein welche Differenzen er in der Einnahme hatte.
Neuerdings sollen wir unsere Differenzen auf unserem Stundenzettel notieren, diese zusammenrechnen und alles was im Minus-Bereich liegt wird uns vom Gehalt abgezogen (wogegen Plusdifferenzen natürlich nicht ausgezahlt werden). Diese "Vereinbarung" ist NICHT im Arbeitsvertrag aufgeführt und auch dieses Manko-differenz-gedöhns nicht.
Nun...soweit so gut. Mit Einführung unseres neuen Kassensystems kann man zwar immernoch bei Schichtwechsel die Kasse zählen, sie nimmt die Differenz jedoch bis zum Tagesabschluss am Ende der Spätschicht mit.
Das heisst Kollege A hat eine Differenz von -5 € in der Frühschicht, dann hat Kollege B am Abend eben diese -5 € ebenfalls als Differenz aufgeführt und MUSS sie laut unseren Chefs auch genau so auf seinem Stundenzettel notieren.
Nun werden 2 Mitarbeitern jeweils 5 Euro abgezogen obwohl in Wahrheit nur 5 fehlten und einer von beiden nichteinmal die geringste Schuld daran hat. Schwierig wird es auch an Tagen an denen mehrere von uns gleichzeitig die Kasse bedienen. Zwar haben wir alle zum Kassieren unsere Pin Nummer, diese hat aber hauptsächlich den Nutzen um auf dem Kassenbon seinen Namen aufgeführt zu bekommen... Wer an so einem Tag eine Differenz verursacht hat ist nicht nachzuhalten, es sei denn man kann sie sich logisch erklären.
Würden also 3 Floristen gleichzeitig arbeiten und einer von denen macht eine Differenz von -1 € so hätten alle am Abend diese -1 € als Differenz aufzuführen und die Chefs haben ein Plus von 2 Euro gemacht.
Ich bin mir sehr sicher das dies nicht rechtens ist und würde gerne wissen wie ihr reagieren würdet. Hinzugefügt sei das Privatgespräche bzw Unter-4-Augen-Gespräche nahezu unmöglich sind und man eigentlich immer abgeblockt wird. (Am Telefon wird auch gern einfach mal aufgelegt wenn den Chefs gerade nicht nach reden zumute ist)
8 Antworten
Ich würde -solange die Sachlage nicht grundsätzlich geklärt ist- bei jedem Schichtwechsel (noch während meiner regulären Arbeitszeit) eine Kassenabrechnung machen, und diese würde ich von meiner Nachfolgerin mit Ort, Datum und Uhrzeit abzeichnen lassen. Nur so könnte man in Zukunft etwas schlüssig beweisen.
Wie weit man insgesamt geht (Anwalt usw.) muss man den Umständen entsprechend entscheiden. Wenn ich was Anderes hätte, würde ich den Laden aufräumen...! Gruß Nightstick
Der Irrsinn ist ja, das man ja durchaus mit etwas gesundem Menschenverstand errechnen kann wer welche Differenz hatte.
Kollege A erhält einen Ausdruck am Ende der Mittagsschicht auf dem die Differenz erscheint und auf dem steht "Durchgeführt von...".
Sollte der also nun -5€ haben und ich habe Abends -5,50€ dann ist ja leicht zu errechnen das ich "nur" 50 cent verbockt habe und nicht die gleiche Summe wie mein Kollege zuvor.
Aber klares Denken ist generell so eine sache in der Firma...
Sch.....s Laden! Lies mal Deinen Arbeitsvertrag. Daran sollten sich alle halten. Ansonsten weigerst Du Dich, überhaupt weiterhin die Kasse zu bedienen! Dein Arbeitgeber ist entweder besonders d..f oder besonder schlau!
Meinen Arbeitsvertrag kenne ich sehr gut und in dem steht - wie ich auch erklärt habe - eben auch nichts von Differenzen in der Kasse.
Kasse nicht bedienen ist halt sone Sache wenn man allein arbeitet und die Kunden ihr wechselgeld haben wollen.
Wer bekommt denn das Plus aus der Kasse, wenn es eins gibt?
Das Unternehmen natürlich. *sarkastischer Unterton*
Ich weiß, das ist zwar ein kostspieliger Tipp, aber ich würde in dem Fall Rat bei einem Anwalt suchen, der auf Arbeitsrecht spezialisiert ist. Wiel das klingt sowas von nach Abzocke. Ich weiß noch nciht mal ob es überhaupt rechtens ist, dass der Arbeitgeber die Differenz auf den Bediensteten umwälzt. Zudem selbst wenn er es dürfte, dann muss doch bestimmt ganz klar getrennt sein, wer das Geld nun verbummelt hat. also für mich klingt das nach absolut nicht sauber.
Dein Chef ist ja ein Fuchs...Das ist ja wohl logisch, dass das so nicht stimmen kann. Er kann ja bei 5€ Differenz 10€ sparen. Vermutlich nimmt er dann morgens selbst noch 5€ aus der Kasse..so macht er auch noch 15€ daraus...:)
Logisch, dass jeder nur die Differenz zahlen muss, die er selbst verbockt hat.
Regel das doch einfach ohne deinen Chef. Hat die Dame vor dir 5€ zu wenig, schreibt ihr 0€ Differenz auf, sie gibt dir 5€ und du schreibst abends 5€ Differenz auf. Problem gelöst.