Kaputten Motor gekauft - was tun?
Servus Leute,
habe leider ein Problem und bitte nun um Euren Rat, wie ich weiter vorgehen soll.
Hier die ganze Story:
Fahre einen VW Passat 3C BJ 2006. Bei 205.000 KM Motorschaden, nicht reparierbar. Austauschmotor muss her.
Mir fehlt leider die Kohle, einen Austauschmotor bei VW zu kaufen. Ich mache mich also auf die Suche nach gebrauchten Motoren im Internet.
Bei Ebay-Kleinanzeigen werde ich fündig. Gewerblicher Händler von Motoren. Macht einen seriösen Eindruck.
Hier der Anzeigetext:
**Motor für VW AUDI SKODA SEAT 2.0 TDI 170 PS ohne Anbauteile
Motorkennbuchstabe: BMR
Motor hat keinerlei defekte, ist nicht instandgesetzt, erfolgreich geprüft.
87 Tkm.
Baureihe 2005 - 2010.**
Angerufen, um Infos gebeten und gefragt, ob es Gewährleistung gibt. Auf einen Kaufpreis von 2000€ geeinigt. Den Motor beim Händler selbst abgeholt. Hat einen sauberen Eindruck gemacht. Den Kaufvertrag unterschrieben und das Geld bezahlt.
Es waren zwei Wochen Rückgaberecht und ein Jahr Gewährleistung vereinbart. Ich habe ihm vor dem Kauf eine Mail geschrieben, dass ich den Motor mit Rückgaberecht und ein Jahr Garantie kaufen werde. Er hat den Kauf anschließend ebenfalls per Mail bestätigt. Der Mailverkehr ist vorhanden.
Ich bin anschließend mit dem Motor zur Fachwerkstatt meines Vetrauens. Mir wurde empfohlen viele Teile zu erneuern und auch den Zahnriemen zu wechseln. Da mir zu dem Zeitpunkt aber das Geld gefehlt hat, auch noch neue Teile zu bestellen, musste ich leider knapp vier Wochen damit warten. Die zwei Wochen Rückgaberecht sollten somit eigentlich entfallen.
Nun gut, also nach vier Wochen war ich in der Lage die Teile, also Zahnriemen etc. zu kaufen. Der KFZ-Meister macht sich an die Arbeit. Schraubt den Motor auseinander, um den Zahnriemen zu wechseln. Und macht eine nicht erfreuliche Entdeckung.
Der Motor hatte anscheinend selbst einen Schaden und wurde instand gesetzt. Ich weiß nicht, wie das Teil genau heißt. Also da wo der Zahnriemen drauf geschraubt wird... Da ist eben so eine Schraube. Die ist wohl mal abgebrochen und wurde wohl wieder verscheißt bzw. mit Metallspachtelmasse wieder befestigt. Mein KFZ-Meister meint nun, dass er den Motor keinesfalls einbauen möchte, da das Teil jederzeit wieder abbrechen kann. Es kann evtl. gut gehen, aber er rät definitiv davon ab und ich möchte auch kein Risiko eingehen.
Im Vertrag schließt der Händler zwar viele Schäden von der Gewährleistung aus. Aber in der Beschreibung bei Ebay-Kleinanzeigen steht klipp und klar: "keinerlei defekte, ist nicht instandgesetzt, erfolgreich geprüft."
Der Motor hatte aber definitiv einen Schaden und wurde instand gesetzt.
Im Kaufvertrag steht auch: "Ware geprüft und erhalten, Ware entspricht der Bestellung und ist unbeschädigt." Aber ich bin ja wohl kaum in der Lage, den Motor beim Kauf vor Ort auseinander zu schrauben und alle Teile zu prüfen?!?
Der Händler weiß von all dem noch nichts. Wie soll ich nun vorgehen?
6 Antworten
Wenn der Verkäufer dir aufjedenfall nichts von dem kaputten Motor gesagt hat, und nichts wusste (oder es wusst) hast du trozdem ein Volles umtauschrecht
Hallo!
Da der Händler die Ware als mängefrei und unbeschädigt beschrieben und auch so verkauft hat, haftet er, egal ob er es gewusst hat oder nicht.
Ich würde zuerst - den harten Weg kannst du immer noch gehen - zumal du auch sicher nicht weiteres Geld ausgeben willst, versuchen auf freundliche Art und Weise eine Nachbesserung oder Umtausch zu erlangen.
Da ja auch erst beim Montieren dieser Umstand aufgefallen ist, kann der Motor ja durchaus fehlerfrei gelaufen sein, aber dieses Teil sollte ersetzt werden.
In dieser Richtung würde ich es versuchen, zumal auch der Kaufpreis für einen gebrauchten Rumpfmotor mit 2.000 € auch nicht geschenkt ist. MM nach, eh viel zu teuer.
Ein Tipp: In Zukunft kaufe bitte ein noch motorisch funktionierendes Wrack, wo du den Motor selber testen kannst, um wesentlich weniger Geld.
LG Bernd
Der verkäufer haftet so oder so für den schaden. der motor ist ja so nicht benutzbar, somit steht auch eine preisminderung nicht zu debatte.
er muss dir denn vollen kaufpries zurückerstatten.
Eine Nebenfrage wäre, ob dein Verkäufer dir diesen Mangel arglistig verschwiegen hat oder den selber nicht kannte.
So oder so, hier liegt ein massiver Sachmangel vor und damit greift die normale Sachmängelhaftung. Ob er davon wusste oder nicht, das ist uninteressant, das ist sein unternehmerisches Risiko, aus der Haftung kommt er nicht raus, soll er eben in Zukunft vorher seine gebrauchten Motoren besser untersuchen und fertig. Du als Kunde hast dich auf seine Angaben verlassen und kannst nun darauf pochen.
Das bedeutet, du kannst vom Händler nun Nachbesserung verlangen, was in dem Fall da es so klingt, als sei der Motor sowieso nur irreparabler Schrott, auf einen Ersatzmotor hinauslaufen müsste.
Rücktritt vom Vertrag.