Kann ich eine Elektroinstallation selbst vornehmen?

Die arbeiten müssen gemäß DIN VDE und TAB ausgeführt sein, die Erstprüfung und Inbetriebnahme der Anlage muss von einem in das Installateurverzeichnis des VNB eingetragenen Installationsbetrieb erfolgen.

Wenn du allerdings nicht ständig mit Elektroinstallationen zu tun gehabt hast fehlt dir Erfahrung die nötig ist um die Anlage zufriedenstellend zu planen. Das ist aber kein Problem für den Energieversorger sondern nur für den Nutzer der Anlage.

Im Grunde genommen geht es rein Theoretisch, nur kein Elektromeister wird dir Garantie bzw. Gewährleistung in jeglicher Form für diese Elektroanlage geben. Ein Elektromeister unterschreibt beim EVU das die gesamte Anlage nach dem Hausanschluß gem. TAB und VDE stimmig ist. Wenn Du jetzt im nachhinein dort etwas anklemmst und es geschieht etwas bist Du dafür verantwortlich! Denn der Elektromeister kann für Deine Fehler nicht haften und wird vermutlich dafür auch nicht seinen Ruf hergeben wenn etwas passiert, denn dann ist das Gejammer groß und es heißt dann das hat der Elektro-Meister Müller gemacht und unterschrieben. Wenn Du einen Mweister und er Dich kennt geht das eventuell. Ansonsten wage ich das zu bezweifeln.....

Wenn Du es kannst, kann Dir da niemand was sagen. Nur der eigentliche Hausanschluß muß den Stempel einer Fachfirma tragen.

Als Energieanlagenelektroniker kannst du alles bis auf die Abnahme eigendlich selbst machen. selbst den Anschluss an den Hausanschlusskasten. das ist auch nichts anders als ein Lasttrenner in der Firma.

einziger unterschied: die Sicherungen werde mit dem NH Griff in die Unterteile gedrückt nicht mit einer Schublade.

sofern du das nötige werkzeug und know How hast, spricht dem nichts entgegen. es gibt nur ein paar dinge zu beachten:

1.) Netzform dazu solltest du dich bei deinem elektromeister, der die abnahme machen soll erkundigen.

2.) der Hausanschlusskasten ist 2 mal verplombt. einmal am abgang, einmal am Zugang. den Zugang darfst du auf GAAR keinen fall öffnen, darf nicht mal der Meister ! es sei denn er arbeitet beim EVU !!!

3.) Zuleitungsweg und Querschnitt. die Zuleitung zum ZK muss möglichst kurz sein, darf nicht unterbrochen werden und darf nicht gemeisam mit schwachstromkreisen verlegt werden.

Je nach Netzform ist sie 4 oder 5adrig 16 mm² ist der Mindestquerschnitt. für Mehrzähleranlagen 25mm²

Aufbau des ZK:

für einfamilienanlagen darf neben den Zählern ein feld für Sicherungen sein. bei Mehrfamilenhäusern nur für den Allgemeinstrom. halte auf jedenfall 3 felder für Standartzähler bereit. falls mal eine PV Anlage und oder eine Wärmepumpe geplant sind.leg die Hauptleitung auf jeden fall 5adrig. auch die vorliegende Netzform TN/C ist. die Erdung wird übrigens nicht mehr am Zählerkasten sondern am Hausanschluss angeklemmt...

such dir erst mal einen elektromeister, der dir einige tipps geben kann. der wird dir auch sagen, was er gerne selbst machen würde...

lg, Anna

PS: nur so zur info: zwischenzeitlich macht man keine abzweigdosen mehr. alle verzweigungen werden nach möglichkeit hinter den Lichtschaltern oder Steckdosen vorgenommen. (Tiefe dosen verwenden)

nur um es noch einmal klar zu stellen. als gelernter energieanlagenelektroniker, sprich elektriker ist der fragesteller selbstverständlich <b>berechtigt</b>elektroinstallationen vorzunehmen, die frage ist halt eben die ob er auch dazu <b>befähigt</b> ist.

nun noch mal zu dir lieber amigo: wenn du dir entsprechend nicht zutrauen solltest, den Zähler / sicherungskasten selbst zu verdrahten, das ist übrigens voll okay, dann lass ihn dir von deinem handwerker so vorbereiten, dass er in den oberen bereich reihenstockklemmen einbaut. dann kannst du ganz getrost deine abgänge da auflegen...

lg, anna