Kann ich als Elektroingenieur meinen Sicherungskasten in meinem Haus selbst installieren?
Diese Frage wurde schon oft gestellt und mir ist auch bekannt in welcher Norm der Satz steht, dass nur ein von EVU lizensierter Elektromeister eine solche Hausinstallation abnehmen darf. Auch die Antwort, dass man als Laie von solchen Dingen die Finger lassen soll, kenne ich schon zu genüge. Ich bin jedoch selbst Elektroingenieur und besitze die nötige Fachkenntnis. Es geht ebenfalls nicht um ein Mehrfamilienhaus oder eine Wohnung, sondern mein eigenes freistehendes Einfamilienhaus mit nur einer Partei.
Was mir nicht klar ist: Was passiert, wenn in einem Haus die Elektroinstallation einfach nicht abgenommen ist, z.B. weil ich sie selbst gemacht habe? Mache ich mich dann strafbar oder geht es "nur" um die Versicherung für den Fall eines Leitungsbrandes oder ähnlichem?
Wie sieht es in dem Fall aus, dass die bestehende Installation, die ich vorgefunden habe, ebenfalls nicht abgenommen ist, weil sie zum einen aus uralter Technik besteht und zudem vom Vorbewohner x-mal selbst erweitert wurde?
Ich freue mich über konstruktive Antworten! :)
Nachtrag: ich sollte erwähnen, dass ich nur am Verteilerkasten arbeite, nicht am verblombten Bereich.
Nachtrag 2: Inzwischen ist die Elektrik fertig. Ich habe den Sicherungskasten selbst geplant, aufgebaut und an den alten Zähler angeschlossen, durch das ganze Haus die Leitungen gezogen usw., ein Elektriker hat dann noch den Zähler neu installiert und meine Anlage geprüft und vermessen. Alles gut gelaufen.
Man muss sich allerdings zumindest technisch recht gut auskennen und ein bisschen zu Vorschriften recherchieren, damit einem am Ende auch alles abgenommen wird.
9 Antworten
Ihr liegt fast alle falsch.
Selbst ein Laie darf ein komplettes Haus installieren.Bei vielen Baufirmen werden kleine Schulungen durchgeführt,dann werden Material und Maschinen bereit gestellt und man kann loslegen.
Elektrokenntnisse sind von Vorteil,aber nicht zwingend nötig.
Nur,ein E-Meister muß die Anlage abnehmen.
Den Hausanschluß und die Zähler setzt die örtliche EVU.
Leute,macht Euch vorher schlau,bevor Ihr teilweise Mist schreibt.
Du willst also eine Unterverteilung bauen und die alte Kabelage im Haus ersetzen.
Prinzipiell gibts die nicht, aber für Schäden bist du dann selber haftbar. Nach der Abnahme haftet der Elektriker der abgenommen hat. Der hat auch die Meßtechnik für Prüfungen, also Isolationswiderstand, Messung der Schleifenimpedanz, Messung des Auslösestromes eines FI bei verschiedenen Fehlerstromarten, Auslösezeit vom FI usw.
Einfach einen E-Check für die neue UV machen lassen,wenn die alte UV demontiert wird.Das kostet zwar was,aber so bist Du auf der sicheren Seite,das Du nicht gravierende Fehler gemacht hast.
Auch Elektroingenieure sind nicht vor Fehlern gefeit.
ob dus kannst, kann ich schwer beurteilen. aber anhand der Fragestellung würde ich JEIN sagen! ist nicht böse gemeint. aber es gibt eben doch gewisse erfahrungsgeschichten und Normen, die man auch als Ingeneur nicht unbedingt kennt, wenn man nicht in dem Mediet arbeitet.
das größte Problem könnte der Stromzähler werden. wenn der vorhandene Zähler ein Wechselstrom gerät ist, sollte er unbedingt gegen ein Drehstromgerät ausgetauscht werden. und auch wenn ihr in euerem Anschlussgebiet die eHZ (elektronische Komapktzähler) habt, dann wäre es empfehlenswert, den Stromzähler zu tauschen.
hier MUSS ein vom EVU konzessionierter Elektriker ins Boot geholt werden, der den Zählerantrag schreibt. viele machen das aber ungerne, weil sie nicht wissen, was der "kollege" so baut. ich kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass du als ingeneur nicht irgendwo einen Elektromiester kennst, oder zumindest jemanden kennst, der jemanden kennt.
übrgens, selbst wenn der zähler bleibt, dann muss die Anlage natürlich im ungezählten bereich verplombt werden, auch dafür wird der Elekriker gebraucht.
ich wünsche dir viel erfolg, und möchte dir ein paar tipps für die Planung der installation und den aufbau des zäherlastens an die hand reichen:
für die Installation in einem TNC/S Netz: 5adrige Leitung vom Hausanschluss zum Zählerkasten, mindestens 16, besser 25 mm², wenn länger als 10 Meter.
PE und N werden im HAK auf die PEN Klemme gelegt. Außerdem muss vom HAK aus eine 16 mm² Erdleitung (RM) zur Potenzialausgleichschiene gelegt werden. von der Potschiene aus noch eine weitere zu den sammelschienen im unteren zäheranschlussraum...
Auf die Sammelschienen gehören Selekttive hauptleitungsschutzschalter (SLS) die Nennstärke reichtet sich nach anlagengröße etc.. in der regel sind es 50 Ampere. der Elektriker gibt gerne auskunft.
es sollte ein 2. Zählerfeld eingeplant werden, falls eine Wärmepumpe oder PV Anlage in Frage kommt. kommt beides in Frage, wäre ein 3. Zählerfeld eine Überlegung wert... der Rest ergibt sich aus den VDE und TAB vorschriften eigendlich fast von selbst...
kommen wir zu wichtigen Planungstipps für die Installation in den Räumen:
du solltest auf jeden fall auf mehrere RCD setzen. Kreise ohne RCD generell vermeiden, auch für fest angeschlossene einrichtungen wie herd, beleuchtung oder duchlauferhitzer bzw. Heizngsanlage...
eigene RCD Kreise für besonders gefärdte Bereiche wie Badezimmer, Steckdosen an der Küchenarbeitsplatte oder Außenbereich verwenden.
ebenfalls einen eigenenen RCD Kreis für die Steckdosen im Büro bzw. die IT wie Telefonanalge etc. verwenden
16 Ampere Sicherungen nur für hochbelastete stromkreise wie Wasdchmaschine, wäschetrockner, einbaubackofen, herd etc.. verbauen. diese Leitungen in 2,5 mm² verlegen! alle anderen Stromkreise in 13 Ampere absichern. RCD für Unterveteilungen NICHT in die Hauptverteilung setzen, sondern in die jeweilige Unterverteilung!
Überall wo fernsehgeräte vorgesehen sind zwei CoaxLeitungen sternförmig vom Hauaanschlussraum aus verlegen. ebenso eine duplex Netzwerkleitung! das gleiche und ähnliches gilt für die geplanten standorte von Computer, Drucker HiFi Anlage etc... Im Wohnzimmer leitungen für die dolby soround anlage mit einplanen
lg, Anna
PS: viel spass beim Umbau
Installieren kannst Du es, Du kannst es dann auch so von einem E-Meister abnehmen lassen. Du hast halt keinerlei offizielle Dokumentation und somit keine Gewährleistung und im Schadensfall kann Dir passieren, dass die Versicherung nicht zahlt.
Es mag ja sein, dass du die notwendigen Fachkenntnisse für die Verdrahtung eines "Sicherungskastens" und deiner Hausinstallation in deinem Wohneigentum besitzt.
Nur einen Zähler und den Anschluss an die Hausleitung darf eben nur ein lizenzierter Elektromeister im Auftrag des Energieversorgers vornehmen und den plombieren.
Und dem muss nicht gefallen, was er da anschliessen soll.
Dass eigenmächtiges Anklemmen ab Übergabepunkt Hausleitung verfolgt würde und sich jeder Versicherer im Schadensfall die Hände reibt, wenn kein authorisiertes (!) Abnahmeprotokoll der E-Installion beigebracht werden könnte, versteht sich nun von selbst.
G imager761
Ich glaube du hast trotz Elektrokenntnisse das Verfahren der EVU nicht verstanden.
Warum darf nur ein lizensierter Fachmann den Sicherungskasten abnehmen? Weil der die EVU den sichergestellt haben will, dass nur ein abgenommener Stromzähler eingebaut und alles vor dem Stromzähler mit einer Plombe vor betrügerischen Eingriff geschützt ist.
Wenn nun der Vorbesitzer Manipulationen an der Installation vorgenommen hatte, dann ist ihm betrügerische Absicht zu unterstellen. Die EVU könnte das noch strafrechtlich ahnden lassen, deshalb auf keinen Fall diese Installation weiter betreiben.
Danke für die Antwort!
Den Hausanschluss und den Zähler fasse ich gar nicht an, ich will quasi hinter dem Zähler einen weiteren Verteilerkasten (der den alten irgendwann ersetzen soll) und neue Kabel im Haus installieren.
Gilt die Abnahmepflicht auch für den unverblombten Bereich?