Kann der neue Arbeitgeber herausfinden, wieviel ich vorher verdient habe?
Wenn ich im Bewerbungsgespräch bei potenziellen neuen Arbeitgebern sitze, kommt unweigerlich irgendwann die Frage nach dem Gehalt.
Wenn die Frage lautet: "Wie viel möchten Sie verdienen", ist die Antwort ja leicht. Was aber, wenn der Gesprächspartner mich fragt, was ich derzeit verdiene??
Diverse Gerichte haben ja wohl festgestellt, dass diese Frage nicht zulässig sei, aber ganz einig ist man sich diesbzgl. wohl nicht.
Darf ich lügen? Kann eine Lüge bei dieser Frage dazu führen, dass mein Arbeitsvertrag gekündigt wird, wenn der Arbeitgeber es herausbekommt? Wie könnte der Arbeitgeber es überhaupt rauskriegen? Steuerkarten gibt es ja nicht mehr...
Bin für jeden qualifizierten Input zu dem Thema dankbar!
7 Antworten
Lügen ist hier sicher nicht der richtige Weg. Man sollte auf keinen Fall den Ansatz von Unehrlichkeit in den Verdacht bringen. Im Bewerbungsgespräch zu lügen wäre ja nun auch ne schlechte Basis einer Zusammenarbeit oder?
Darüber hinaus -wurde hier ja schon erwähnt- Gibt es die Lohnsteuerkarte, die der Buchhaltung vorliegen muss. Dein Chef bekommt das schnell und unkompliziert heraus, wenn er das will.
Ich hatte mal die Situation, dass mein neuer Chef bei meinem alten Chef angerufen hat, weil ich beim alten Chef ein Zeugnis einklagen musste. Das war auch witzig.
Das ist sicher nicht die feine, englische Art, aber ich kann niemandem verbieten, Fragen zu stellen.
Auch in Bewerbungsgesprächen finde ich derartige Fragen nicht zwangsläufig fehl am Platze. Ob du die Pflicht hast, zu antworten, wäre hier der springende Ansatz. Grundsätzlich kriegen die Chefs dieser Welt das aber heraus. Von daher... -> Sag es halt.
Das Argument, dass du wechseln willst, um Dich finanziell zu verbessern, ist ja auch legitim. Kannst ja sagen, was du verdient hast, aber gleich hinterherschieben, dass du Dich deshalb beworben hast, um an dieser Zahl etwas positiv zu ändern.
editiert.
Wie kommst du denn bitte darauf, dass NUR das Gehalt einen Wechsel begründet?? Natürlich gibt es noch hundert weitere, sehr gute argumente, aber aufgrund meiner Lebensplanung ist einem meiner Veränderungsziele eine größere, finanzielle Freiheit, da die ein oder anderen kleinen Geldsorgen mir den Spaß am Arbeiten verdorben haben...
Eins darf auch der härteste Chef nicht vergessen: Ein Arbeitsverhältnis ist immer noch ein Geschäftsabschluß. Kohle ist für die Leute, die deshalb wechseln eine der größten Motivationen, denn Existenzängste versucht man stets zu bekämpfen.
Mein Chef weiß, dass ich hier nicht aus Nächstenliebe sitze und abends auch Bedürfnis nach Brot, Wärme und ne Stunde Fernsehen habe...
Habe ich bei meinem derzeitigen AG auch gesagt. War kein Problem für ihn. Immerhin habe ich jetzt auch eine andere Tätigkeit die völlig neu zu bewerten ist.
Nein, es gibt keine Lohnsteuerkarte mehr. Definitiv nicht!
Und wie schon gesagt: In Großkonzernen (10.000+ Mitarbeiter) kann der Chef das eben nicht so unkompliziert herausbekommen - wie denn auch?
Es gibt die elektronische LSK, natürlich. Nur weil der AN kein Pappstück mehr zugesendet bekommt, liegen sämtliche Daten natürlich dem AG, bzw. dessen Buchhaltung vor. Ein Anruf beim Finanzamt genügt.
Wenn der neue und der alte AG im selben Kalenderjahr auftreten. (Arbeitswechsel mitten im Jahr) erhält der neue AG vom FA die Verdienstdaten aus diesem jahr, und zwar komplett.
Also bei zweifelhaften Fragen ist Lügen kein Problem. Außerdem wüsste ich nicht, wie dein neuer Arbeitgeber dein altes Gehalt herausfinden sollte. Und so stark wird ihn das auch nicht interessieren.
Ich denke eher, dass soll auch so ein Anhaltspunkt für die Gehaltsvorstellung sein, demnach würde ich eine Summe nennen, die ich im neuen Job auch verdienen wollen würde.
mfG
da weißt du aber verdammt wenig bzw. gar nix!!
Und lügen war und wird IMMER ein Problem bleiben!
Ja es kann durchaus vorkommen, dass dein neuer Arbeitgeber deinen neuen anruft und wenn dann was anderes rauskommt als du behauptet hast...naja, ich glaube dann hattest du mal einen neuen Job. Sag lieber die Wahrheit, eine Lüge hatte auf lange Sicht noch nie Erfolg.
Hey, in dem Fall würde ich zur Not lügen, wenn es dir einen Vorteil verschafft. Raus kriegen kann er das ja nun nicht so ohne weiteres, er könnte ja bestenfalls bei deinem jetzigen Arbeitgeber anrufen und nachfragen aber die dürfen ihm das ja garnicht sagen.
Kein guter Rat, den du da gibst...
Wer selber nicht mal weiß, dass es schon seit Jahren keine Lohnsteuerkarten mehr gibt, muss sich nun wirklich nicht über die Ratschläge anderer mokieren.
Wer selbst nicht weiß, dass die Daten auf einer LSK nicht plötzlich futsch sind, sondern einfach nur elektronisch übermittelt werden und deine Jahresbezüge natürlich auf einer Jahresendabrechnung aufgelistet sind (Wohl noch nie genau in deiner dezemberabrechnung geschaut und das zusätzliche Blatt Papier bemerkt, oder?!) der sollte über angewandte Kritik an seinen Äußerungen mal nachdenken, anstatt zurück zu pfeifen.
Im Übrigen bin ich gespannt, wie du das Wegfallen einer (Papier)-LSK mit Lügen in Verbindung bringst, denn das war mein Kritikpunkt an DICH.
Es gibt kaum eine Möglichkeit, dein jetziges Gehalt herauszufinden. Das Personaler sich miteinander unterhalten ist in dem ein oder anderen Fall sicher gegeben. Aber das man sich über die vorherigen Bezüge erkundigt, ist mir persönlich noch nie untergekommen. Übertreib´s halt nicht.....;-)
super Argument für einen Wechsel. So Jemanden würde ich schon nicht einstellen. Die Motivation bei mir arbeiten zu wollen sollte schon etwas tiefgründiger sein, als NUR das Gehalt.