Jobcenter schlägt nur ungeeignete Stellen vor
Seit Juni 2013 bin ich nun arbeitslos, da ich aufgrund einer Rheumaerkrankung beider Handgelenke meine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten abbrechen musste. Leider kommt noch hinzu, dass ich an einer Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) leide.
Im Endeffekt bedeutet dies, dass ich keine Tätigkeiten mehr ausüben kann, die das Heben und Tragen von Lasten und längeres Stehen und Gehen (bis 15 Minuten geht´s) erfordern. Meine Feinmotorik leidet mittlerweile auch und mir fällt öfter mal was runter. Autofahren kann ich nur noch kurze Strecken und an nass-kalten Tagen gar nicht mehr.
Um nun auf mein Problem zurückzukommen: Das Jobcenter schickt mir Stellenangebote wie "Kurierfahrer bei der Post" oder "Kassierer an der Tankstelle" oder auch "Verkäuferin".
Meines Erachtens sind das Tätigkeiten, die ich nicht mehr ausüben kann. Kurierfahrer ist mir nicht möglich, da ich keine Pakete tragen kann und eben auch nicht Autofahren (meinen eigenen Pkw werde ich Ende des Jahres verkaufen müssen). Kassierer an der Tankstelle stehen die meiste Zeit und Verkäuferinnen benötigen Feinmotorik und in der Stellenanzeige steht auch etwas von "Lager einräumen" und "Raumpflege".
Was soll ich nun tun? Ich möchte arbeiten, bewerbe mich selber unabhängig vom Jobcenter.
Das Jobcenter sieht nicht ein, dass dies nur ungeeignete Jobs sind.
10 Antworten
Wenn Du krankheitsbedingt nicht in der Lage bist, solche Tätigkeiten auszuüben, musst Du dies ärztlich attestieren lassen.
Danach folgt eine Prüfung Deiner gesundheitlichen Einschränkungen durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen bzw. einen Amtsarzt.
Von sich aus dürfen die Mitarbeiter im Jobcenter diese Angaben ohne ein ärztliches Attest nicht berücksichtigen.
Die sind so oder so eher daran interessiert, ihre eigenen Statistiken zu halten als wirklich in dauerhafte Arbeit zu vermitteln.
Ich hab schon zwei Prüfungen beim Amtsarzt hinter mir und jeder hat was anderes gesagt.
Hallo!
Bring dem Jobcenter ein Attest deines Rheumatologen, welche Tätigkeiten nicht meghr für dich geeignet sind. Dann dürften sie solche Tätigkeiten nicht mehr vermitteln. Der Rheumatologe wird am besten wissen was er schreiben muss.
Bekommst du eine wirksame Behandlung für dein Rheuma? Es gibt heute schon Medikamente, die in der Lage sind die Krankheit fast vollständug unter Kontrolle zu bringen. Wenn deine Medikamente noch keine Besserung gebracht haben, dann musst du deinen Rheumatologen drängen es mit einem anderen Medikament zu versuchen. Man kann nie sagen, welches Medikament bei einem Menschen anschlägt.
Ich habe sehr lange gesucht, bis ich dann ein ganz neues Biological bekommen habe. Mein Arzt hat schon auf die Zulassung gewartet. Zu dieser Zeit konnte ich kaum noch gehen und mein Mann wollte mir schon einen Rollstuhl besorgen.
Etwa 5 Monate nachdem ich die Infusionen mit dem neuen Medikament bekommen habe, hat sich meine Rheumaerkrankung stark verbessert. Ich habe jetzt kaum mehr Schübe und kann wieder fast normal gehen.
Du darfst die Hoffnung nie aufgeben, dass es besser wird. Sollte dein Rheumatologe nicht mehr weiter wissen, dann würde ich einen Arztwechsel in erwägung ziehen.
Schreib doch mal im Forum von Rheuma-online.de. Es ist die beste Seite für rheumatische Erkrankungen im Netz mit einer riesigen Community. Mich hat diese Community, nach meiner Erkrankung, aufgefangen und ist mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Ich wünsche dir alles Gute, viel Erfolg bei der Jobsuche und noch viele schmerzfreie Tage!
Gruß Lirin
Hast du denen denn schon ein ärztliches Attest vorgelegt? Eventuell musst Du sogar zum Amtsarzt und bestätigen lassen, dass Du gewisse Tätigkeiten nicht ausüben kannst.
Zwei Gutachten sowie drei Atteste sind vorliegend. Allerdings verschlimmert sich der Zustand meiner Handgelenke. Vor einem halben Jahr war noch alles in Ordnung und jetzt kann ich nicht mal mehr die Einkaufstüten die Treppe hochtragen.
Ich gehe jetzt mal davon aus,das deine gesundheitlichen Einschränkungen von dauer sein werden !!! Deshalb kann ich dir nur Raten,das du auf dem Versorgungsamt einen Antrag auf Feststellung eines Grades der Behinderung stellst.Dazu würde es hilfreich sein,wenn du schon aktuelle ärztliche Gutachten hast,die du in Kopie deinem Antrag beifügen kannst.Ich würde dir empfehlen,das du die Schweigepflichtsentbindung unterschreibst,dann setzt sich das Versorgungsamt direkt mit deinen Ärzten auseinander,falls es noch Fragen zu klären gibt.Wenn du dann einen Bescheid vom Versorgungsamt bekommst,steht dein GdB - in diesem ( falls es das Versorgungsamt so sehen wird ),wenn dieser min. 50 % betragen würde,steht dir ein Schwerbehinderten Ausweis zu.Selbst wenn du weniger Prozente bekommen solltest,hast du etwas in der Hand,womit du deine Einschränkungen belegen kannst.Sollte sich dann also herausstellen,das es dauerhafte Schäden sind,hast du einen Anspruch auf eine Umschulung.Wer diese Tragen muss,entscheidet die Zeit,die du bereiz gearbeitet hast.Solltest du nicht wenigstens 5 Jahre vorweisen können,hast du die Voraussetzungen für die Rentenversicherung nicht erfüllt,somit würde die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter diese übernehmen.
Du solltest in die Rehaabteilung des Arbeitsamtes gehen. Die haben oft Stellen anzubieten die für Schwerbehinderte geeignet sind. Einen Ausweis solltest du aber auch beantragen. Manche Betriebe suchen auch Schwerbehinderte um ihre Plätze voll zu kriegen, die vorgeschrieben sind. Wer keine Schwerbehinderten einstellt muß ja eine Abgabe bezahlen. Oft sind es Ämter od. staatliche Einrichtungen die Schwerbehinderte einstellen. Vllt. kommt eine Umschulung od. Weiterbildung in Frage. Auch was deine Gesundheit anbelangt solltest du nicht so negativ denken. Kann sich mit der Medikation verbessern.