Job gekündigt - Nachfolger einlernen?
Morgen,
ich habe letzte Woche meinen Job gekündigt und zwischenzeitlich herausgefunden, wer meine Nachfolgerin werden soll. Kurze Info: Ich bin/war die einzige Vollzeitkraft in der Verwaltung meiner Firma und meine Nachfolgerin soll unsere ehemalige 450-EUR-Kraft werden, die weder Ausbildung noch Berufserfahrung hat und hier als reine Aushilfe tätig war. Sie ist die Tochter eines Mitarbeiters aus der Technik und ist ein wahnsinnig nettes Mädchen, welches ich sehr mag - aber ein komischer Beigeschmack, dass sie mich ersetzen soll, gibt es doch. Ich selbst habe eine kaufmännische Ausbildung, eine Weiterbildung, mehrere Jahre Berufserfahrung und hätte erwartet, dass die Firma auf mein Ausscheiden hin mindestens jemanden einstellen, der einen ähnlichen Lebenslauf wie ich hat. Wie dem auch sei, jetzt wird es also anscheinend sie.
Ich würde sie gerne einlernen, weil sie durch mangelnde Berufserfahrung mit ziemlicher Sicherheit an der Stelle scheitern wird. Bekomme jedoch von meinem Chef keine Zeit dafür bzw. wenn ich sie mal zu mir nehme um ihr gewisse Dinge zu zeigen, wird sie seitens meines Chefs sofort abkommandiert. Insofern befürchte ich, dass sie, wenn ich Ende Dezember gehe, komplett aufgeschmissen sein wird.
Sollte ich mich hier weiter engagieren oder einfach die letzten paar Wochen "absitzen" und im Bezug auf das Einlernen der neuen Mitarbeiterin nichts weiter unternehmen? Oder sollte ich das Gespräch mit dem Chef suchen? Ich tendiere zu ersterem, weil ich bei dieser Firma so oft auf taube Ohren gestoßen bin und das auch einer der Gründe ist, weshalb ich hier nicht weiter arbeiten möchte. Es klingt vielleicht etwas böse, aber es würde der Firma eventuell auch die Augen öffnen, mal komplett an die Wand zu fahren. Bisher haben sie sich nämlich sehr auf meinen Schultern ausgeruht.
Vielleicht war aber von euch bereits jemand in einer ähnlichen Situation. Für Anregungen bin ich dankbar.
LG Dinkelflocke
12 Antworten
Du solltest die ganze Sache auf sich beruhen lassen. Arbeite Deine Zeit ab und lass die Firma auflaufen. Nur so können sie es lernen und werden es auch müssen. Dann werden sie es feststellen, wie wertvoll Deine Arbeit gewesen ist.
Ich würde auch eine Mail an den Chef senden mit zwei drei großen Themen.
Bei einer guten Führung müßte er darauf reagieren, andernfalls hast Du für Dich Genüge getan und kannst mit ruhigen Gewissen gehen und von außen zuschauen.
Mache Deine Arbeit bis zum Schluß. Es liegt nicht in Deiner Verantwortung, dass anschließend ein Dritter in der Lage ist Deinen Arbeitsplatz auszufüllen. Wenn man in diesem Unternehmen so blind und taub ist - bitteschön - es muß Dir egal sein. Man hat halt nicht überall mit Billigkräften Erfolg.
Du bist zu lieb für diese Gesellschaft.
Ich hatte ein ähnliches Problem: Ich musste einen Praktikanten anlernen, der mich ersetzen sollte, nachdem ich nach der Ausbildung bei meinem Arbeitgeber nicht übernommen wurde.... Das kommt davon, wenn die Buchhaltung vor dem Abteilungschef sitzt... Naja
Also du kannst versuchen, ihr nach Feierabend das eine oder andere zu Zeigen und auch nach deinem Ausscheiden ja hier und da nen Tip geben, wenn sie Hilfe braucht.
Ansonsten bist du, solange du noch arbeitest, weisungsgebunden und hast eben zu machen, was der Chef sagt. Und wenn er nicht will, dass die "neue" deine Arbeit vernünftig macht, ist das im Endeffekt leider nicht dein Problem, sondern ihres.
Wie gesagt - nach Feierabend, wenn der Chef weg ist, habt ihr vermutlich Zeit. Und ihr könnt noch paar Überstunden sammeln
wieso sollte sie das tun ?
wo ist dabei der Sinn der Aktion ? Überstunden ?
es wäre nett dem mädel gegenüber, sie einzulernen....aber du hast bereits gekündigt, von daher würde ich mir keine allzugroßen Gedanken machen. Deine Nachfolgerin wird lernen müssen sich durchzubeißen. Und auch wenn sie es in diesem Beruf nicht schafft so nimmt sie trotzdem Erfahrungen mit. Wenn du ihr hilfst sind diese eher berufsbezogen, wenn sie scheitert eher eine...ich nenns mal "schule des Lebens". Durchbeißen, scheitern, beim nächsten Mal erneut angreifen. das muss jeder am anfang seines Berufslebens lernen und wenigstens einmal durchstehen.